Die Krankenkassenprämien steigen auch dieses Jahr wieder deutlich. Ein Schock für die Versicherten: Im Schnitt muss man 6,6 Prozent mehr für die Krankenkasse zahlen. Ein Grund für den happigen Kostenanstieg ist die Corona-Pandemie.
Das Forschungsinstitut Sotomo hat im Auftrag des Krankenkassenverbands Santésuisse eine Umfrage zum Thema erstellt. Das Ergebnis zeigt, dass sich die Bevölkerung mehr Sorgen über die steigenden Krankenkassenprämien als über die Energiekosten macht. Auch in der Blick-Community sorgt der Prämienanstieg für viele Sorgen und heisse Diskussionen. Wir werfen einen Blick in die Kommentarspalte.
Einige Leser wünschen sich das Obligatorium weg
Leserin Elli Carter findet, dass die Krankenversicherungspflicht wegfallen sollte: «Nur eine Spitalversicherung sollte obligatorisch sein – die aber nicht mehr als 100 bis 150 Franken im Monat kosten darf. Alles andere muss der Patient selber zahlen – oder verzichten!»
Ähnlich sieht dies Leser Arnold Sommerhalder. Auch er wünscht sich das Obligatorium weg. «Dann kann man selber entscheiden, ob und was man versichern möchte. Das ist meiner Meinung nach der Königsweg. Aber solange ich muss, werde ich ausgenommen wie eine Weihnachtsgans!», schreibt er.
Userin Isabelle Möri kontert mit diesem Kommentar: «Wenn das Obligatorium wegfällt, werden wir aber auch für alle mitzahlen, die es sich nicht leisten können und darum nicht mehr versichert sind.»
Einheitskasse, Werbeverbot & Co.
Leser Urs Gautschi schlägt ein Werbeverbot für Krankenkassen vor. «Mit unseren Prämien finanzieren wir auch die Werbung in diesem Verdrängungsmarkt. Und weiter: Sich im Ausland versichern lassen, sollte auch erlaubt sein», schreibt er.
Philipp Rittermann wünscht sich hingegen die Einheitskasse zurück: «Es macht sicher Sinn, dass die Grundversicherung aufs Nötigste reduziert wird. Es bleibt jedem freigestellt, ob er sich privat oder halbprivat versichern lassen will. Aber: Die Einheitskasse muss wieder aufs Tapet!»
User Ulrich Koller findet, dass man den Ärzten, den Spitälern und der Pharmaindustrie auf die Finger klopfen sollte. «Die Ärzte verschreiben zu gerne Medikamente, weil sie damit Umsatz generieren. Die Spitäler bauen die Infrastruktur für über eine Milliarde aus. Ist das nötig? Die Pharmaindustrie erbeutet Milliardengewinne. Warum wohl? Die Medikamente sind viel zu teuer. Spart erst dort mal.»
«Selber schuld, nicht jammern!»
Leser Daniel Walser findet, dass sich die Bevölkerung das jetzige Szenario selbst zu verdanken hat. «Das Gesundheitswesen ist seit 15 Jahren eine Langzeitbaustelle. Dabei gäbe es gute Lösungsansätze, die sich im Ausland bewährt haben, die das Volk aber nicht will. Jetzt kommt der Bumerang. Selber schuld, nicht jammern!»
Mit dieser Meinung ist er nicht alleine. Auch User Thomas Maeder setzt diesen Punkt an: «Das Volk will keine höheren Prämien, stimmt aber konsequent für jede Vorlage, die die Prämien nach oben treibt. Mein Fazit: Da ist nichts zu machen, jeder Vorschlag für eine Reform wird an der Urne scheitern.»