Mosnang, ein kleines Dorf im unteren Toggenburg, steht vor einer ungewöhnlichen Wahl. Beide Kandidaten, Renato Truniger und Max Gmür, wollen ihre jeweiligen Ämter behalten, doch Truniger hat ein klares Ultimatum gestellt: Sollte Gmür als Schulratspräsident wiedergewählt werden, tritt er als Gemeindepräsident nicht mehr an. Besonders brisant: Es gibt keinen Gegenkandidaten für Trunigers Posten, was das Dorf im Falle von Gmürs Wahl ohne Gemeindepräsidenten dastehen lassen würde.
Ein klarer Standpunkt oder Erpressung?
In der Community gehen die Meinungen über dieses Verhalten weit auseinander. Marcel Lader sieht keinen Grund zur Aufregung und meint: «Das ist doch keine Erpressung oder ist denn dieser Gemeindepräsident nicht ersetzbar?»
Peter Brand lobt sogar Trunigers Ehrlichkeit: «Er hat mit seiner Information an die Wähler völlig recht, ehrlich und transparent. Wenn er dies nicht tut und dann die Wahl nicht annehmen würde, würden alle schreien: ‹Wieso hast du uns nichts gesagt.›»
Ganz anders sieht das Paco Garcia, der kritisiert: «Natürlich ist dies versuchte Nötigung, so wie er es formuliert hat. Und nachdem er keinen einzigen haltbaren Grund für seine Aussage gemacht hat, ist es auch unterste Schublade.»
«Der wäre wohl am liebsten Diktator»
Andere Leser wie Georg Huber unterstützen die Haltung, dass Truniger das Recht habe, seinen Arbeitsplatz nach seinen Vorstellungen zu wählen. «Das ist ja seine eigene und freie Entscheidung. Ich muss ja nicht an einem Ort arbeiten, wo es mir nicht gefällt.» Auch Stefan Sutter findet die Entscheidung legitim: «Wer will schon mit jemandem zusammenarbeiten, den man nicht mehr mag.»
Hans Peter Loosli hingegen hält es für die richtige Zeit, das Amt des Gemeindepräsidenten neu zu besetzen: «Es hindert ihn auch niemand, nicht mehr bei den Wahlen anzutreten. Nach so langer Amtszeit wäre es sowieso besser, mal einen neuen Kopf als Präsident zu haben.»
Einen besonders scharfen Kommentar gibt es von Andi Mosimann, der Truniger vorwirft, sich wie ein Diktator zu verhalten: «Der wäre wohl am liebsten Diktator, aber so funktioniert die Demokratie nicht. Selbst in der Wirtschaft muss man lernen, mit Leuten zu arbeiten, die einem nicht passen.»