Der «orange Riese» will Eigenmarken ausbauen, die Frische und Regionalität der Produkte betonen und dabei 2,5 Milliarden Franken investieren. Zudem sollen die Fachmärkte verkauft werden, was zum Teil bereits gelang. Doch ob die Migros mit ihren Versprechungen tatsächlich das Vertrauen der Kundschaft zurückgewinnt, bleibt abzuwarten.
«Konkurrenz zeigt Wirkung»
In den Kommentaren zeigt sich, dass viele Leserinnen und Leser trotz der positiven Ankündigungen skeptisch bleiben. Für Sepp Knüsel zeigt der Druck der Konkurrenz endlich Wirkung: «Schön zu sehen, dass Konkurrenz das beste Werkzeug ist. Nachdem Aldi und Lidl dem orangen Riesen den Rang abgelaufen haben, indem sie ganz einfach das ursprüngliche Migros-Konzept umsetzen, kommen die Migröler nun von ihrem hohen Ross runter und besinnen sich auf ihre Grundwerte.»
User Björn Reinhard hat Zweifel, ob die Migros ihre Pläne durchzieht: «Das Verhalten der Präsidentin und des Generaldirektors sind nur ein Versuch, das verlorene Vertrauen der Migros-Kunden wieder zu verbessern. Seit der neuen Führung wurde es immer schlimmer und nicht besser. Ich bin gespannt, wie und wann die Migros ihr Versprechen wahr macht.»
Für Stephan Wartenweiler ist klar, dass die Migros den Einstieg in den Preiskampf geschafft hat, wenn auch etwas spät: «Die Tendenz zu besseren Preisen stimmt. Hat jedoch etwas länger gedauert, lieber spät als nie! Mal schauen, wie Coop darauf reagieren wird.»
Sind die neuen Preise nur Augenwischerei?
Leser Andy Stelzener stellt offen infrage, ob die angekündigten Preissenkungen tatsächlich langfristig bleiben: «Die Frage stellt sich, wieso ist die Preissenkung auf einmal möglich? Wurden wir als Konsument jahrelang übers Ohr gehauen, liebe Migros?» Kritisch blickt er auf die Situation der Mitarbeitenden und merkt an, dass viele gute Kräfte freiwillig das Unternehmen verlassen. «Migros, kümmert euch um das wertvolle Gut, das ihr habt – eure Mitarbeiter!»
Auch Niklaus Gross nimmt Anteil an der Lage der Mitarbeitenden: «Am meisten tun mir die leid, die an der Front stehen und sich täglich die Kritik der Kundschaft anhören und weiterleiten müssen, welche dann bei den Etagenkaspern abprallt.»
Einen weiteren, bislang unbeantworteten Widerspruch sieht Leser Urs Saladin: «Sehr widersprüchlich! Man will die Eigenmarken auf über 80 Prozent ausbauen, gleichzeitig verkauft man Hersteller der Eigenmarken. Dann sind es ja auch keine Eigenmarken mehr!»