Moderatorin Stéphanie Berger (44) ist seit sieben Wochen zweifache Mutter. In den sozialen Medien teilte sie kürzlich die Schattenseiten des Mamiseins. Applaus reiche für die tägliche Höchstleistung, die Mütter erbringen, nicht. Stéphanie Berger will mehr und fordert: «Lasst uns generell mal über Lohn für Mütter reden!»
Auch in der Blick-Community gibt es viele Eltern. Wir wollten von ihnen wissen, wie sie die Zeit als frisch gebackene Eltern in Erinnerung haben.
Leserin Jeannine ist der Meinung, dass es nichts Schöneres gebe, als Kinder zu haben. Sie ist seit Mitte April Mutter und kann sich ein Leben ohne ihr Baby nicht mehr vorstellen. Trotzdem sei die Belastung nicht zu unterschätzen: «Es ist anstrengender als ein normaler Alltag. Ich bin extrem gerne Mami, aber die Tage sind streng und lang.»
Soziale Kontakte seien für sie momentan kaum möglich, was ihr auf die Psyche schlägt. «Mein Sohn braucht sehr viel Nähe, die ich ihm gerne gebe – auch wenn das bedeutet, dass kaum Zeit für mich und meinen Partner bleibt.»
«Mamis erbringen jeden Tag pausenlos Höchstleistungen und verdienen dafür keinen Rappen», so Jeannine. Das sei bei ihr nur Dank der Unterstützung ihrer Familie und ihres Partners möglich. «Ein grosses Danke darum auch an alle Papis!»
Baby als Chance – oder Belastung – für Paare
Auch ein Papi hat sich auf unseren Aufruf gemeldet. Leser Daniel hat für seine Frau nur Bewunderung übrig. «Ich bewundere sie wirklich dafür, wie sie neben einer Teilzeitanstellung vier Kinder geboren, betreut und gross gezogen hat.» Er habe geholfen, wo er konnte. «Den Bärenanteil hat aber ganz klar sie geleistet. Und dafür werde ich ihr ewig dankbar sein!»
Nicht alle Paare hat die Geburt des Sprösslings gestärkt. «Bei uns gab es viel Frust, weil der Mann sein Leben weitergelebt hat, während ich alle Abstriche machen musste. Muttersein ist nicht nur einer der härtesten Jobs überhaupt, sondern einer der wertvollsten», schreibt Leserin Anna.
Leserin Sarah hat zwei Kinder. Nach der Geburt des zweiten Kindes hat der Haushalt extrem gelitten: Pflanzen giessen, bügeln, kochen, einkaufen und waschen seien in der ersten Zeit nicht möglich gewesen. «Wenn man zu einem Ämtli kommt, muss man schon froh sein!» Ihr Mann habe das erst verstanden, als sie nach fünf Monaten wieder zwei Tage die Woche arbeiten ging und er für die Kinderbetreuung zuständig war.
«Mütter sollten mehr Zeit ohne Berufsdruck mit den Kindern verbringen können. Wir erziehen kleine Menschen, die ins Berufsleben einsteigen und der Gesellschaft dienen – ohne Lohn zu erhalten.» Dafür hat Sarah einen konkreten Lösungsvorschlag: Jeder Mutter sollte ab zwei Kindern 1000 Franken monatlich abgegeben werden, im Gegenzug müssten dann aber Verhaltens- oder Pädagogikkurse besucht werden.»
«Ich bereue, dass ich Mutter geworden bin»
Nicht alle sind als Mütter glücklich. «Ich bereue, dass ich Mutter geworden bin. Nur lauter Vorwürfe, alles für nichts», schreibt Leserin Petra.
Eine weitere Leserin hatte mit der Lebensumstellung deutlich Mühe. «Ich hätte die Kinder am Anfang am liebsten zurückgegeben – ich war so übermüdet», schreibt sie. «Heute rauben mir meine drei Kinder zwar nicht mehr den Schlaf, aber dafür meine Freizeit, Nerven und Energie. Ich liebe sie – unbestritten. Aber es gibt Dinge im Leben, die mir mehr gefallen als das Mamisein.»