5 Autos, die ihrer Zeit zu weit voraus waren
Vom Pionier zum Flop

Manche Autos sind ihrer Zeit zu weit voraus: Fünf Autos von früher, die zwar wegweisend für die Branche waren, aber denen ihr Pioniergeist kein Glück brachte – oder gar die Marke um die Ecke.
Publiziert: 25.12.2023 um 19:27 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2023 um 23:54 Uhr
Foto: Thomas Meier. Zürich, 01.06.21. Portraits der Blick Redaktion Zürich. Blick, Blick TV, Portraits, Mitarbeiterportraits, Blickgruppe. Timothy Pfannkuchen
Timothy PfannkuchenRedaktor Auto & Mobilität

1. AMC Eagle von 1979

Foto: zvg

Als noch niemand Begriffe wie Geländekombi oder SUV kannte, verband die American Motors Corporation (AMC) im Eagle schon beides. Kombi-Karosserie, Bodenfreiheit, Allrad, aber geeicht auf die Strasse – so war der Eagle der erste 4x4-SUV diesseits des Range Rover. Der 4x4 kam von Jeep, denn Jeep gehörte AMC. Aber 200'000 Stück in zehn Jahren waren zu wenig: 1987 griff Chrysler zu und beerdigte die Marke AMC.

2. Audi A2 3L TDI von 1999

Foto: Auto+Mobilität Ringier

Das «Dreiliter-Auto» VW Lupo ins Zukunftsgewand aus Alu gehüllt: Der A2 war seiner Zeit voraus mit Leichtbau und 2,99 l/100 km Normverbrauch des knatternden Pumpe-Düse-Dreizylinder-Diesels. Aber die Geldbeutel der Kunden kamen nicht mit: Das 3,83 Meter Auto kosteten samt der in diesem rollenden Glashaus unverzichtbaren Klimaanlage über 30'000 Franken – 1999 sehr viel Geld. 2005 war Schluss, nur 6500 Stück wurden gebaut.

3. Honda Civic IMA von 2003

Foto: Timothy Pfannkuchen

Richtige Technik, falscher Name: 1999 hatte Honda mit dem Insight ein Mildhybrid-Coupé in kleiner Serie. Der folgende Mildhybrid-Civic mit vier Türen hätte parallel zu Toyotas Vollhybrid-Prius Karriere machen können – doch wo Toyota «Hybrid» rief, da sprach Honda nur von IMA («Integrated Motor Assist»). Deshalb harzte es anfangs, erst später hatte Honda-Hybrid Erfolge – und als Hybrid-Pionier gilt halt nur Toyota.

4. NSU Ro 80 von 1967

Foto: NSU

Grüssen sich Autofahrer mit erhobenen Fingern entsprechend der Anzahl der getauschten Motoren, steht Ärger ins Haus: Der anfangs noch unausgereifte Wankelmotor ruinierte ein Auto, das heute noch weit jünger wirkt als von 1967 – und sich auch so fährt. Das Design des Ro 80 führte in den 1980er-Jahren zum Keilform-Trend, half ihm aber nicht: 1977 lief er nach 37’000 Stück aus und mit ihm der deutsche Autobauer NSU, dessen Reste in Volkswagen aufgingen.

5. Tucker Torpedo von 1948

Foto: RM Sotheby's

Anno 1948 wirkte der Torpedo – offiziell Tucker 48 – wie ein Ufo: Anderswo baute man quasi noch Vorkriegsautos, aber er hatte mitlenkendes Mittel-Licht, die danach lange wieder ignorierten Gurten und Scheibenbremsen rundum. Nach 51 Stück verstummte der Sechszylinder-Boxer im Heck aber. Wieso? Ein Mix aus zu dünner Finanzdecke und den Gegenkampagnen der mächtigen «Big Three» der US-Autoindustrie – Chrysler, Ford und General Motors.

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