Im Sommer hat VW den europäischen Ableger des brasilianischen kleinen SUV-Coupés Taigo enthüllt (hier mehr zur Enthüllung). Blick konnte das erste «City-SUV»-Coupé fahren – und beantwortet bereits die zehn drängendsten Fragen.
1. Wen spricht der Taigo an?
Der Taigo ist ganz klar auf ein junges Publikum ausgerichtet: Er ist deutlich stylischer gezeichnet als der auf derselben Plattform stehende T-Cross und wirkt mit seiner abfallenden Dachlinie wirklich sportlicher und eleganter.
2. Was ist der Unterschied zum T-Cross?
Neben dem cooleren Design ist der Taigo auch deutlich länger als sein SUV-Bruder: Während der T-Cross mit 4,11 Meter Länge klar das Segment der hochgebockten Kleinwagen bedient, streckt sich der Taigo auf 4,26 Meter – und überragt damit sogar den klassenhöheren T-Roc um zwei Zentimeter.
3. Wie viel Platz hat der Taigo?
Mehr Aussenlänge kommt dem Platz zugute: So bietet der Taigo mit 438 Liter fast so viel Stauraum wie der kastenförmige T-Cross, der 455 Liter Kofferraum-Volumen bereitstellt. Bei der ersten Sitzprobe stellen wir fest: Besonders auf der Rückbank wird es für Passagiere über 1,80 Meter Körpergrösse aber eng.
4. Was sind die Technik-Highlights?
Bereits in der niedrigsten Ausstattungsstufe «Life» verfügt der Taigo über Notbrems- und Spurhalte-Assistent. Ab «Style» sind gar den Gegenverkehr «ausschneidendes» Matrix-LED-Licht sowie das Acht-Zoll-Infotainment an Bord. Beim «R-Line» kommen noch sportlicher gezeichnete Schürzen und Designelemente dazu. Optional fährt das SUV-Coupé sogar teilautonom.
5. Was bietet der Taigo innen?
VWs Digitalcockpit – Instrumente und Infotainment – ist stets Serie. Je nach Ausstattung variieren die Dimensionen der Bildschirme. Gegen Entgeld gibt es einfache Smartphone-Einbindung, Wireless Charging, Klimasteuerung über Touchleisten und 300-Watt-Soundsystem von Beats. Die Verarbeitung im gefahrenen Taigo «Style» mit buntem Dekor liegt über dem Durchschnitt.
6. Wie fährt sich der Taigo?
Zur Testfahrt in Deutschland nordwestlich des Bodensees sind wir mit der Top-Motorisierung mit 1,5-Liter-Vierzylinder (150 PS/110 kW, 250 Nm) und Sieben-Gang-Doppelkupplungs-Automat (DSG) unterwegs – entsprechend flott lässt sich der 1300-Kilo-Taigo bewegen. Beim ungestümen Tritt aufs Gas scharrt er gerne mal mit den Vorderrädern. Ansonsten fährt er sich fast schon langweilig gut: präzise Lenkung, sehr ausgewogenes Fahrwerk, gute Fahrleistungen (0–100 km/h in 8,3 s, Spitze 212 km/h). Der Verbrauch: moderate 6,1 l/100 km.
7. Welche Motoren gibt es noch?
Schon aufgrund des niedrigeren Preises dürften sich die meisten Schweizer Kunden wohl für den Einliter-Dreizylinder-Motor mit 110 PS/81 kW (6-Gang-Schalter/7-Gang-DSG) entscheiden. Derselbe Motor als Einstiegsversion mit 95 PS/70 kW (Fünf-Gang-Handschalter) dürfte bei uns keine grosse Rolle spielen.
8. Was gefällt uns nicht am Taigo?
Volkswagen stellt voll auf Elektro um, bietet den brandneuen Taigo aber weder rein elektrisch noch in einer Hybridversion an. Das dürfte wohl von einigen der jungen oder junggebliebenen Käuferinnen und Käufer nicht goutiert werden.
9. Wie viel kostet der Taigo?
Als Schnäppchen kann der Taigo nicht bezeichnen: Los geht es ab 27'300 Franken in der Einstiegsversion. Mit DSG kostet der Taigo mindestens 31'700 Franken. Das Topmodell «R-Line» schlägt mit 38'800 Franken zu Buche.
10. Wer sind die Gegner des Taigo?
Neben den internen Konkurrenten VW T-Cross und T-Roc tritt der Taigo gegen eine ganze Reihe kleiner, stylischer «City-SUVs» an: Ford Puma, Hyundai Bayon, Opel Mokka, Nissan Juke, Skoda Kamiq, Renault Captur, Toyota Yaris Cross, um hier mal nur die wichtigsten Konkurrenten zu nennen.