Neuer Outback im ersten Blick-Test
Dieser Subaru tritt gegen Audi und Mercedes an

Bei Subarus Offroad-Kombi Outback bleibt kein Stein auf dem anderen. Optisch hat sich zwar nichts Wesentliches geändert, doch unterm Blech haben die Japaner Auflage Nummer 6 komplett überarbeitet. Neben vielen Pluspunkten hat der Outback aber einen grossen Makel.
Publiziert: 08.06.2021 um 11:01 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2021 um 14:47 Uhr
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Seit 42 Jahren ist Subaru bereits auf dem Schweizer Markt vertreten, seit 25 Jahren fährt als Topmodell der Kombi-Crossover Outback vorne weg.
Foto: zVg
Andreas Engel

Bei Subaru stützt man sich gerne auf Traditionen: 104 Jahre baut die japanische Allradmarke bereits Autos, seit über 50 Jahren setzt Subaru dabei auf Boxermotoren. 42 Jahre sind die Japaner jetzt auf dem Schweizer Markt vertreten, seit 25 Jahren fährt als Topmodell der Kombi-Crossover Outback vorne weg.

Doch bei aller Tradition muss Subaru wie alle Hersteller im Hier und Jetzt Autos verkaufen – und will die in der Pandemie stockenden Verkäufe mit der neuen, sechsten Auflage des Outback ankurbeln. Optisch gibts im Vergleich zum Vorgänger keine Revolution. Dennoch ist alles etwas straffer geworden, die Linien klarer, die LED-Scheinwerfer flacher und schicker. Der neue Outback ist zudem etwas länger (+5 cm) und breiter (+3,5 cm), was ihm bei gleichzeitig 2,75 Meter Radstand auch innen noch grosszügiger werden lässt. Doch dazu später mehr.

Der Feier-Abenteurer

Denn fast wichtiger für die aktiven Kunden, die nach Feierabend abseits des Stadtzentrums auf die Suche nach Freiheit und Abenteuer gehen – so positioniert Subaru den Outback – dürfte die Bodenfreiheit sein, die ebenfalls nochmal leicht ansteigt auf nun 21,3 Zentimeter. In Kombination mit dem permanenten Allradantrieb soll es so auch unter erschwerten Bedingungen weitergehen, wo andere Kombis aufgeben müssen.

Damit der Allradler die Antriebskräfte immer optimal zwischen den einzelnen Rädern verteilt, kann via Bildschirm der X-Mode aktiviert werden, um auch auf besonders anspruchsvollem Terrain wie in tiefem Schnee oder Matsch nicht stecken zu bleiben. So gut Subarus 4x4 in diversen Tests schon abgeschnitten hat, so altbacken kommt der Antrieb als solcher daher: Unter der Haube bleibts beim 2,5-Liter-Boxermotor mit sehr überschaubaren 169 PS und 252 Nm maximalem Drehmoment. Der macht den 4,87 Meter langen und gut 1700 Kilo schweren Familienkombi weder zum Sportwagen (0 bis 100 km/h in 10,2 Sekunden, 193 km/h Spitze), noch wird der Outback damit zum Sparmobil (Normverbrauch 8,6 l/100 km/193 g CO2/km).

Audi und Mercedes stärker und teurer

Wobei: Unangenehm fährt sich das Subaru-Flaggschiff mit dem vibrationsarmen Antrieb keinesfalls. Wer geschmeidig im Verkehr mitschwimmt und nicht permanent die volle Leistung des Boxers beziehen will – was via stufenlosem Automatikgetriebe zu einem leicht angestrengten Klang des selbigen führt – dürfte durchaus seine Freude haben. Wer es wirklich drauf anlegt, kann aber auch im Outback flott unterwegs sein, was auch an der deutlich besseren Abstimmung von Federn und Dämpfern liegt.

Doch mit den Antrieben der meist deutlich teureren Konkurrenz wie etwa einem Audi A4 Allroad oder einem Mercedes E-Klasse Allterrain, die nicht nur kräftiger, sondern auch effizienter sind, kommt der immer noch auf Autonomie setzende japanische Hersteller nicht an.

Infotainment kann überzeugen

Aber im Innenraum hat man die Zeichen der Zeit erkannt: Das neue Infotainmentsystem mit mittigem 11,6-Zoll-Touchscreen sorgt nicht nur für deutlich weniger Knöpfe an der Mittelkonsole. Es beherbergt auch alles, was heutige Autofahrer von einem solchen System erwarten können – etwa intuitive Bedienung wie bei einem Smartphone und die kinderleichte Integration desselben. Weniger gelungen: Die weiterhin analogen Messinstrumente für Drehzahl und Geschwindigkeit – das könnte heute besser gehen. Ebenfalls vermissen wir das bei vielen Herstellern mittlerweile wenigstens gegen Aufpreis erhältliche Head-up-Display.

Darin könnten dann auch gleich die Funktionen des Eye-Sight-Sicherheitssystems eingeblendet werden. Auf der Testfahrt hinterliess die weiterentwickelte Fahrerassistenz, die über eine Stereo-Kamera an der Frontscheibe agiert, einen guten Eindruck und konnte besonders auf der Autobahn mit dem adaptiven Abstands- und Geschwindigkeitsassistenten überzeugen. Hinzu kommen weitere Komfortfeatures wie etwa die berührungslos elektrisch öffnende Heckklappe, hinter der der Outback grosszügige 561 bis 1822 Liter Volumen bereithält.

Das Blick-Fazit

Subaru fährt mit dem Outback und seinem stimmigen Gesamtpaket in die Moderne. Aussen klarer und frischer, innen dank neuem Infotainment auf der Höhe der Zeit, und weiterhin gewohnt robust auf und abseits der Strassen unterwegs, fehlt dem Offroad-Kombi nur noch ein modernerer, kräftigerer und sauberer Antrieb, um gegen die deutsche Premium-Konkurrenz antreten zu können. Aber das erste Elektro-SUV ist ja bereits angekündigt. Ein grosses Ass im Ärmel der Schweizer Subaru-Vertreter ist allerdings der Preis des Outback, der bereits ab 43'900 Franken startet – für das Gebotene ein wirklich fairer Deal.

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