Halloween oder Donuts? Nein danke! Wenn wir schon etwas aus Amerika übernehmen müssen, wäre mir der Valet-Parkservice lieber. Mit dem Auto vorfahren, Türen öffnen lassen, Aussteigen, dann Schlüssel und Auto dem Parkboy überlassen.
Doch BMW bietet noch mehr. Die siebte Generation der 7er-Luxuslimousine nimmt selbst dem Parkboy die Arbeit ab. Die Türen öffnen nach Ankunft automatisch und das Auto parkiert sich selbst. Nicht einfach nur längs oder seitwärts in eine Parklücke, wie das andere Modelle auch können. BMWs Luxusliner kann bis zu zehn verschiedene Rangiermanöver völlig selbständig durchführen. iPhone-Besitzende können dies gar via BMW-App von aussen steuern. Allerdings muss man dem 7er diese Manöver erst beibringen.
Ich bringe dem BMW was bei
Die Blick-Autoredaktion hat den elektrischen i7 im Test – und ich probiere den Manövrierassistent bei mir Zuhause in der Tiefgarage aus. Ich habe einen Eckparkplatz und parkiere deshalb immer rückwärts ein, damit ich nicht gegen die Wand aussteigen muss. Deshalb fahre ich nach der Einfahrt rechts und danach rückwärts nach links in mein Parkfeld. Eigentlich keine Hexerei. Nur will ich beim 250'000 Franken teuren 5,40 Meter langen und fast zwei Meter breiten Luxusstromer nach einem langen Arbeitstag nicht noch den Aussenspiegel abfahren oder gar die Flanke mit der 15'400 Franken teuren Zwei-Farb-Lackierung zerkratzen.
Also soll sich der i7 den Weg in meiner Parkgarage merken. Und zwar von dem Moment an, wo es rückwärts ins Parkfeld geht. Die Fahrwege in der Tiefgarage sind ja breit genug. Sobald die Parksensoren oder die 360-Grad-Kamera aktiv sind, wähle ich im Touchscreen die Schaltfläche «Neuen Fahrweg aufzeichnen» – und los gehts. Auf den ersten Metern kommt eine Warnung, dass ich den Lenkeinschlag reduzieren soll. Doch die Aufzeichnung wird nicht abgebrochen. Ich parkiere also wie immer manuell in mein Parkfeld und speichere das Manöver unter «Einparken Garage» ab.
Fakten zum Manövrierassistenten
Der Elektro-BMW kann bis zu zehn Manöver an verschiedenen Standorten aufzeichnen und auf dem Steuergerät lokal speichern. Ein einzelnes Manöver muss mindestens sechs und darf maximal 200 Meter lang sein. Die zehn Strecken dürfen aber zusammen nicht länger als 600 Meter sein.
Um ein Manöver aufzuzeichnen, nutzt das System alle Kameras, Sensoren und die GPS-Position. Es merkt sich Lenkpunkte und Lenkeinschlag. Zudem dürfen wir nicht schneller als 20 km/h fahren. Eine Aufzeichnung wird automatisch abgebrochen, wenn wir länger mit vollem Lenkeinschlag fahren oder einem Hindernis zu nahe kommen.
Ausserhalb von Tiefgaragen dürfen wir BMWs neues Elektro-Flaggschiff auch selbst fahren. Wobei der i7 mit sehr vielen Helfern ausgestattet ist, die uns auch unterwegs unter die Arme greifen. Die adaptive Rekuperation nimmt uns das Bremsen ab. Sobald wir ein Fahrzeug vor uns haben, rekuperiert der i7 mehr und hält den Abstand – obwohl wir den Abstandstempomaten nicht aktiviert haben. Wenn wir hingegen freie Fahrt haben, rollt der BMW ohne zu rekuperieren bei fast konstantem Tempo dahin.
Noch eindrücklicher ist die Hinterachslenkung. Sie macht nicht nur das Manövrieren in der Stadt einfacher, sondern verwandelt den Luxusliner beinahe in eine Sport-Limousine. Der i7 schlängelt sich leichtfüssig über kurvige Landstrassen als wäre er nicht 5,4 Meter lang und 2,7 Tonnen schwer. Dabei legt der Stromer aber auch eine gewisse Zurückhaltung an den Tag und schiesst trotz 745 Nm maximalem Drehmoment nicht wie ein Tesla los.
Das würden die Fahrgäste auf den Rücksitzen im luxuriösen Interieur auch nicht goutieren. Sie geniessen auf den kuscheligen, mit Merino-Wolle bezogenen Sitzen einen Film auf dem gigantischen Theater-Screen oder dösen vor sich hin. Für die Insassen ist der i7 eine komfortable Hightech-Sänfte, die fast keine Wünsche offen lässt. Es fehlt einzig noch der Reisebegleiter, der Drinks und Snacks serviert. Aber dafür gibts auf längeren Strecken nach rund 500 Kilometern ja den Ladestopp.
Ausserhalb von Tiefgaragen dürfen wir BMWs neues Elektro-Flaggschiff auch selbst fahren. Wobei der i7 mit sehr vielen Helfern ausgestattet ist, die uns auch unterwegs unter die Arme greifen. Die adaptive Rekuperation nimmt uns das Bremsen ab. Sobald wir ein Fahrzeug vor uns haben, rekuperiert der i7 mehr und hält den Abstand – obwohl wir den Abstandstempomaten nicht aktiviert haben. Wenn wir hingegen freie Fahrt haben, rollt der BMW ohne zu rekuperieren bei fast konstantem Tempo dahin.
Noch eindrücklicher ist die Hinterachslenkung. Sie macht nicht nur das Manövrieren in der Stadt einfacher, sondern verwandelt den Luxusliner beinahe in eine Sport-Limousine. Der i7 schlängelt sich leichtfüssig über kurvige Landstrassen als wäre er nicht 5,4 Meter lang und 2,7 Tonnen schwer. Dabei legt der Stromer aber auch eine gewisse Zurückhaltung an den Tag und schiesst trotz 745 Nm maximalem Drehmoment nicht wie ein Tesla los.
Das würden die Fahrgäste auf den Rücksitzen im luxuriösen Interieur auch nicht goutieren. Sie geniessen auf den kuscheligen, mit Merino-Wolle bezogenen Sitzen einen Film auf dem gigantischen Theater-Screen oder dösen vor sich hin. Für die Insassen ist der i7 eine komfortable Hightech-Sänfte, die fast keine Wünsche offen lässt. Es fehlt einzig noch der Reisebegleiter, der Drinks und Snacks serviert. Aber dafür gibts auf längeren Strecken nach rund 500 Kilometern ja den Ladestopp.
Wow, ist der schnell
Natürlich will ich jetzt wissen, ob meine Aufzeichnung funktioniert hat. Ich fahre einmal um den Block und wieder in die Tiefgarage. Als ich auf dem ursprünglichen Startpunkt stehe, erscheint im Display der Hinweis «Einparken Garage starten». Jetzt kann ich übers Lenkrad oder den Touchscreen das Manöver starten.
Und mir fällt das Herz fast in die Hose! Ehe ich mich versehe, steht der i7 in meinem Parkfeld. Viel schneller, als ich mich das je getraut hätte – und ich bei der Aufzeichnung des Manövers war. Ich hatte nicht mal Zeit, Angst um mein an der Rückwand parkiertes Bike zu haben. Der BMW hat korrekt und flott geparkt – und dabei nicht nur die Wand, sondern auch mein Bike registriert.
Antrieb: 2 Elektromotoren, Systemleistung 544 PS (400 kW), 745 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, 4x4, Akku brutto 105,7 kWh (netto 101,7 kWh)
Fahrleistungen: 0–100 km/h 6,1 s, Spitze 240 km/h (limitiert)
Masse: L/B/H 5,40/1,95/1,54 m, Leergewicht 2715 kg, Kofferraum 500 l
Verbrauch: WLTP/Test 18,4/21,9 kWh/100 km = 625/525 km Reichweite, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energie A
Preis: ab 169'900 Fr., Testwagen mit u.a. Individual-Interieur (13'950 Fr.), M Sportpaket (8750 Fr.), Bowers & Wilkins Soundanlage (7360 Fr.), Executive Lounge Paket mit Theater Screen (6990 Fr.), Automatiktüren (1900 Fr.) u.a.: 249'230 Fr. (Basismodell 740d xDrive: ab 140'900 Fr.)
Antrieb: 2 Elektromotoren, Systemleistung 544 PS (400 kW), 745 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, 4x4, Akku brutto 105,7 kWh (netto 101,7 kWh)
Fahrleistungen: 0–100 km/h 6,1 s, Spitze 240 km/h (limitiert)
Masse: L/B/H 5,40/1,95/1,54 m, Leergewicht 2715 kg, Kofferraum 500 l
Verbrauch: WLTP/Test 18,4/21,9 kWh/100 km = 625/525 km Reichweite, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energie A
Preis: ab 169'900 Fr., Testwagen mit u.a. Individual-Interieur (13'950 Fr.), M Sportpaket (8750 Fr.), Bowers & Wilkins Soundanlage (7360 Fr.), Executive Lounge Paket mit Theater Screen (6990 Fr.), Automatiktüren (1900 Fr.) u.a.: 249'230 Fr. (Basismodell 740d xDrive: ab 140'900 Fr.)
Grundsätzlich muss ich das Manöver überwachen und eingreifen, sollte das Auto die Kurve nicht kriegen oder ein Hindernis übersehen. Es fährt die gespeicherte Strecke mit maximal drei bis vier km/h. Das kommt mir vorwärts sehr langsam, rückwärts aber sehr schnell vor. Ich kann jederzeit mit der Bremse eingreifen, wenn es mir zu schnell ist. Das Manöver wird dadurch nicht abgebrochen. Wenn ich allerdings Gas gebe, bricht der BMW das Manöver ab – und wir haben wieder die Kontrolle.
Der Härtetest
Ein Tag später mache ich in der Tiefgarage der Redaktion den Härtetest. Von der Schranke, wo ich einbadge, geht es über eine Rampe mit U-Turn davor ins zweite Untergeschoss. Beim U-Turn muss ich nahe an die Wand, um die Kurve auf die Rampe zu kriegen. Am Ende fahre ich vorwärts ins Parkfeld. Im BMW-Infotainment, leider etwas in Untermenüs versteckt, finde ich heraus, dass ich eine Strecke von 188 Metern abgespeichert habe. Und auch dieses Manöver absolviert der i7 danach tadellos alleine. Er kriegt alle Kurven, kommt den Wänden nicht zu nahe und nimmt keinen Randstein mit. Am Ende steht er nur schräg im Parkfeld – weil ich es ihm so beigebracht habe ...
Witzig: das System scheint fast menschlich. Der i7 steht nicht jedes Mal gleich im Parkfeld. Manchmal näher an der Linie oder weiter weg. Eine normale Abweichung, da ich ja auch nicht jedes Mal gleich in der Ausgangsposition stehe. Aber ich vertraue dem System schnell und es fällt mir schwer, die Umgebung noch konzentriert im Auge zu behalten. Wer braucht da noch einen Valet-Parkservice?