Kurztest Audi TT Roadster RS
Nicht das Gelbe vom Ei

Die mattgelbe Lackierung unseres Testwagens Audi TT Roadster RS ist cool und seine Power auch. Trotzdem kann der Sportler nicht kaschieren, dass sein Konzept inzwischen etwas verstaubt ist.
Publiziert: 14.10.2022 um 16:27 Uhr
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Ob mit offenem ...
Foto: Raoul Schwinnen
Raoul Schwinnen

Vor der Fahrt

«Wow, diese mattgelbe Lackierung sieht geil aus», meint mein Nachbar. Stimmt, passt prima zur äusserst sportlichen Optik. Sie hat allerdings auch ihren Aufpreis: 6240 Franken, um ganz genau zu sein. Beim mit 400 PS flottesten TT wirkt selbst der fixe, frei stehende Heckspoiler nicht peinlich. Im Cockpit kann der offene Zweisitzer sein über die Jahre etwas angestaubtes Konzept jedoch nicht mehr kaschieren. Es fehlen grosse Bildschirme wie bei der Konkurrenz, das Navi lässt sich nur fummelig programmieren und die Spracheingabe versteht unsere Zielwünsche praktisch nie.

Auf der Strasse

Beim Fahren wirkt sich die Reife des TT Roadster RS dagegen positiv aus. Direkte Lenkung, sportliche und dennoch nicht unangenehme Federung, gut dosierbare und kräftig zupackende Bremsen. Und natürlich ein cool klingender 2,5-Liter-Fünfzylinder mit imposanter Power, der von Stopp&Go im Feierabend-Stadtverkehr bis zum sportlichen Spurt über kurvenreiche Landstrassen alles beherrscht.

Steckbrief Audi TT Roadster RS

Antrieb: 2.5-R5-TFSI-Benziner, 400 PS/294 kW, 480 Nm@2250/min, 7-Gang-DSG, 4x4
Fahrleistungen: 0-100 km/h 3,7 s, Spitze 250 km/h
Masse: L/B/H 4,20/1,83/1,35 m, Gewicht 1710 kg, Kofferraum 280 l
Umwelt: WLTP/Test 9,8/10,0 l/100 km=222/227 g/km CO₂-Ausstoss, Energie F
Preise: ab 94’500 Fr., Testwagen plus Optionen 122’670 Fr.

Antrieb: 2.5-R5-TFSI-Benziner, 400 PS/294 kW, 480 Nm@2250/min, 7-Gang-DSG, 4x4
Fahrleistungen: 0-100 km/h 3,7 s, Spitze 250 km/h
Masse: L/B/H 4,20/1,83/1,35 m, Gewicht 1710 kg, Kofferraum 280 l
Umwelt: WLTP/Test 9,8/10,0 l/100 km=222/227 g/km CO₂-Ausstoss, Energie F
Preise: ab 94’500 Fr., Testwagen plus Optionen 122’670 Fr.

Das war super

Ein Sportgerät, das mit seiner frechen Optik nicht zu viel verspricht. Die Kraftentfaltung, wenn der Zweisitzer mal in Schwung ist, ist imposant. Und dank des Adaptiv-Sportfahrwerks und des genialen Quattro-Antriebs wird Kurvenräubern nicht zum schweisstreibenden Hochseilakt. Akustisch untermalt wird die Kurvenhatz vom kernigen, vor allem bei offenem Verdeck gut vernehmbaren 5-Zylinder-Sound.

Das war schwach

Dieses (schon so oft kritisierte) 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ist und bleibt ein Ärgernis. Es sorgt beim Beschleunigen für ein derart grosses und unangenehmes «Turboloch», dass wir uns fast in die Anfänge der Turbotechnik zurückversetzt fühlen. Wer mit dem TT RS richtig sportlich flitzen will, nutzt die manuellen Lenkradwippen und schaltet selbst.

Das bleibt

Der Audi TT RS ist einer der letzten Sportler, der auf pure Verbrennertechnik setzt. Wer kein Freund summender Elektrosportler ist, kommt mit dem sportlich klingenden TT RS Roadster voll auf seine Kosten. Nur ist unser Testwagen mit Extras für fast 30’000 Franken und einem Endpreis von 122’670 Franken alles andere als ein Schnäppchen. Aber auch das ist bei Audi nicht neu.

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