Ein mehr als 2,7 Tonnen schwerer Elektro-SUV gegen ein weniger als ein Kilogramm leichtes Ladegerät. Wer gewinnt? Das Ladegerät! Zugegeben: Der Vergleich ist etwas überspitzt. Er macht aber deutlich, wie robust das neueste Gadget aus dem Hause Juice Technology mit Sitz in Bachenbülach ZH tatsächlich ist. Der Juice Booster 3 Air hält nicht nur einer Radlast von drei Tonnen Gewicht stand (mehr als etwa der neue Mercedes EQS SUV wiegt), sondern ist auch absolut wasser- und staubdicht und bei Temperaturen zwischen –30 und +50 Grad Celsius einsatzfähig. Die grössten Vorteile der laut Juice «kleinsten mobilen Ladestation der Welt» liegen jedoch unter der ultrakompakten Metallhülle.
Dank der mehr als 30 erhältlichen Adapter kann der 3 Air an so gut wie jedem Stromanschluss der Welt angeschlossen werden – egal ob an der heimischen Haushaltssteckdose oder am 400-Volt-Industriestecker. Der 3 Air kann somit sowohl als Heimladestation als auch als mobiles Ladegerät für unterwegs benutzt werden – also zum Beispiel auch auf der Ferienfahrt im Ausland, wenn ausser einer gewöhnlichen Steckdose keine passende Lademöglichkeit gefunden wird (auch interessant: In diesen Ferienländern wird Laden zum Problem). Dabei stellt das Gerät selbstständig die maximal mögliche Ladeleistung ein, erkennt detailliert fehlerhafte Stromanschlüsse und schaltet bei Überhitzung selbstständig ab – eine durchgeschmorte Steckdose ist mit dem 3 Air nicht möglich.
Kein Anschluss für Fremdlader
Im Vergleich zum nach wie vor erhältlichen Juice Booster 2 steht beim 3 Air die eigens entwickelte «J+ Pilot»-App zur Verfügung – diese erweitert die Einsatzmöglichkeiten der Ladestation um ein Vielfaches: Über die App können nicht nur Ladevorgänge bequem vom Sofa aus gesteuert und überwacht werden, sondern man erkennt auch auf einen Blick, wie viel elektrische Energie zu welchen Kosten geladen wurde.
Des Weiteren kann der 3 Air sogar für «Fremdlader» gesperrt werden: Dazu sind im Lieferumfang zwei RFID-Karten enthalten, die nach der einmaligen Registrierung in der App zuerst an den fahrzeugseitigen Typ-2-Stecker mit integriertem RFID-Leser gehalten werden müssen, bevor der Ladevorgang tatsächlich startet. Ist die Funktion via App aktiviert («Berechtigung mit RFID»), können so nur Personen mit RFID-Karte Strom über die Ladestation beziehen. Praktisch etwa in grösseren Überbauungen mit vielen potenziellen «Stromräubern».
Er ist das perfekte Beispiel dafür, dass Not erfinderisch macht: Aus purem Frust gründet Christoph Erni (61) aus Winkel ZH 2014 die Juice Technology AG, weil für sein damals neues Tesla Model S schlicht keine vernünftigen mobilen Ladestationen angeboten werden. Erni entwickelt sie kurzerhand selber – das Ergebnis, der Juice Booster, wird zum Riesenerfolg. Heute ist Juice Technology mit den Tochtergesellschaften Juice Services (Vermietgeschäft), Juice Telemetrics (Software) und weiteren Ablegern (u.a. in China und den USA) Weltmarktführer bei mobilen Ladegeräten für Elektroautos und beschäftigt über 200 Angestellte rund um den Globus. Neben dem Juice Booster, von dem jetzt bereits die dritte Generation auf dem Markt ist, bietet das Unternehmen mit Sitz in Bachenbülach ZH mittlerweile auch fix installierte Wallboxen, Schnelllader und ganze Ladesysteme für Parkgaragen an und ist damit einer der wenigen Vollsortimenter auf dem Markt.
Er ist das perfekte Beispiel dafür, dass Not erfinderisch macht: Aus purem Frust gründet Christoph Erni (61) aus Winkel ZH 2014 die Juice Technology AG, weil für sein damals neues Tesla Model S schlicht keine vernünftigen mobilen Ladestationen angeboten werden. Erni entwickelt sie kurzerhand selber – das Ergebnis, der Juice Booster, wird zum Riesenerfolg. Heute ist Juice Technology mit den Tochtergesellschaften Juice Services (Vermietgeschäft), Juice Telemetrics (Software) und weiteren Ablegern (u.a. in China und den USA) Weltmarktführer bei mobilen Ladegeräten für Elektroautos und beschäftigt über 200 Angestellte rund um den Globus. Neben dem Juice Booster, von dem jetzt bereits die dritte Generation auf dem Markt ist, bietet das Unternehmen mit Sitz in Bachenbülach ZH mittlerweile auch fix installierte Wallboxen, Schnelllader und ganze Ladesysteme für Parkgaragen an und ist damit einer der wenigen Vollsortimenter auf dem Markt.
Günstiges Lastmanagement
Ein weiteres cleveres Feature ist das dynamische Lastmanagement «SmartJuice»: Via Cloud können so bis zu zehn 3-Air-Ladestationen miteinander verbunden werden und untereinander kommunizieren. So können die Ladestationen ohne Bedenken in Mehrparteien-Garagen eingesetzt werden, in welchen kein professionelles, meist auch teures Lastmanagement installiert werden kann. Laden mehrere Fahrzeuge gleichzeitig, verteilt das System dynamisch die maximal verfügbare Ladeleistung zwischen den Fahrzeugen und sorgt dafür, dass der festgelegte Grenzwert des Hausanschlusses nicht überlastet wird.
Der Juice Booster 3 Air kann aber auch wie ein gewöhnliches Typ-2-Ladekabel verwendet werden – etwa an öffentlichen Ladestationen. Und hier kommt die wohl einzige Schwachstelle des Geräts zum Vorschein: Die maximale Ladeleistung des 3 Air beträgt lediglich 11 Kilowatt (kW) – beim 2 waren noch maximal 22 kW möglich. Die Begründung von Juice: Da bei den meisten heute erhältlichen E-Autos die maximale Leistung des AC-On-Board-Chargers ohnehin nur bei 11 kW liege, konnte man durch die Leistungssenkung auch die Dimensionen des Geräts und der Kabel deutlich reduzieren. Wer also weiterhin mit 22 kW laden will, kann weiterhin auf den Juice Booster 2 zurückgreifen, der mit allen Kabeln aber auch mehr als doppelt so schwer wie der neue 3 Air ist.
Qualität hat ihren Preis
Und das Hightech-Leichtgewicht «made in Switzerland» hat auch seinen Preis: Je nach Shop kostet der Juice Booster 3 Air im «Swiss Basic Set», bei dem Haushalts- und Industrieladestecker enthalten sind, zwischen 1200 und 1550 Franken. Der nützliche Typ-2-Adapter zum Laden an öffentlichen Ladestationen schlägt mit weiteren 169 Franken zu Buche. Der günstigere, aber auch deutlich grössere Juice Booster 2 geht ab 1000 Franken los.