Obwohl der 4,98 Meter lange Lucid Air in Amerika (und auch bei uns) schon seit einiger Zeit auf dem Markt ist, fällt er im Strassenverkehr auf wie ein rosa Elefant mit gepunktetem Bikini. An dem Air in Ufo-Optik schaut man nicht vorbei! So dauert es auch nicht lange, bis wir in unserem exklusiven Testmodell Lucid Air Sapphire auf dem Parkplatz nördlich des kalifornischen Küstenstädtchens Marina de Rey angesprochen werden. Überraschung: Der sportliche Typ mit Basecap fährt einen Lucid Air Grand Touring. «Und, wie fährt er sich? Lohnt sich der Sapphire?», fragt er lächelnd hinter der herunterfahrenden Seitenscheibe. Augenscheinlich ein Kenner. Denn so einfach lässt sich die Supersportvariante Air Sapphire des kalifornischen Herstellers Lucid mit seinen 1251 PS (920 kW) und 330 km/h Spitze von seinen alles andere als schwächlichen Brüdern nicht unterscheiden.

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Gut, da gibts Spoiler, Schweller und Karosseriedetails aus echtem Karbon. Wirklich auffällig ist das vermeintliche Tuningpaket des von uns gefahrenen Topmodells aber schon aufgrund seiner dunkelblauen Metallicfarbe nicht. «Mir reicht meine GT-Version mit 830 PS», meint unser Lucid-Fan, als er wieder losfährt, «schneller ist eh kaum einer.» Da hat er wohl recht. Bereits der Air Grand Touring, kurz GT, spurtet brachial los – von 0 auf Tempo 100 in drei Sekunden und weiter bis 270 km/h Spitze. Wünsche bleiben da für umgerechnet rund 130’000 Franken keine mehr – sollte man meinen.

In nur 1,89 Sekunden auf 100 km/h

Doch einige Kunden wollen eben immer noch mehr – und nicht nach Ausreden suchen müssen, wenn Tesla mit seinem betagten Model S Plaid glänzt oder Porsche seinen Super-Taycan ankündigt. Und genau für solche Leute bietet Lucid den Air Sapphire an. Drei Elektromotoren sorgen für total 1251 PS. Fast noch eindrücklicher sind jedoch die 1940 Nm maximales Drehmoment, dessen Gewalt man sich nur dann vorstellen kann, wenn man sie mal ausprobiert hat.

Wir durften. Auf einem – natürlich für die Öffentlichkeit abgesperrten – Gelände, weit abseits aller geltenden Verkehrsregeln. Beim Tritt aufs Gaspedal entgleisen uns die Gesichtszüge. Unfassbar, die Power und Beschleunigung! Nur 1,89 Sekunden vergehen für den Spurt von 0 auf Tempo 100. Und auch die Bremskraft ist kaum weniger beeindruckend. Wir machen das Ganze noch mal – und wieder und wieder.

Das musst du zur Geneva International Motorshow 2024 wissen

Datum/Öffnungszeiten: 27. Februar VIP-Tag, 28. Februar bis 3. März Publikumstage, 7.30 bis 18.00 Uhr (Di., VIP-Tag), 10 bis 20 Uhr (Mi. und Fr.), 10 bis 22 Uhr (Do., mit Afterwork-Programm), 9 bis 19 Uhr (Sa. und So.).
Ort: Palexpo Genf
Eintrittspreise: VIP-Tag 90 Franken; Erwachsene (ab 16 Jahren) 25 Franken; AHV/IV-Bezüger 18 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 18 Franken; Kinder (6 bis 15 Jahre) 18 Franken. Gruppentickets ab zehn Personen möglich.
Anreise: Zum Palexpo kommt man per Auto, mit Zug und dem ÖV. Das internationale Ausstellungs- und Kongresszentrum ist in wenigen Gehminuten vom Flughafen Cointrin und seinem Bahnhof zu erreichen und nur 15 Busminuten vom Stadtzentrum Genf entfernt. Die SBB bieten Tickets zum reduzierten Preis.
Infos: www.genevamotorshow.com

Datum/Öffnungszeiten: 27. Februar VIP-Tag, 28. Februar bis 3. März Publikumstage, 7.30 bis 18.00 Uhr (Di., VIP-Tag), 10 bis 20 Uhr (Mi. und Fr.), 10 bis 22 Uhr (Do., mit Afterwork-Programm), 9 bis 19 Uhr (Sa. und So.).
Ort: Palexpo Genf
Eintrittspreise: VIP-Tag 90 Franken; Erwachsene (ab 16 Jahren) 25 Franken; AHV/IV-Bezüger 18 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 18 Franken; Kinder (6 bis 15 Jahre) 18 Franken. Gruppentickets ab zehn Personen möglich.
Anreise: Zum Palexpo kommt man per Auto, mit Zug und dem ÖV. Das internationale Ausstellungs- und Kongresszentrum ist in wenigen Gehminuten vom Flughafen Cointrin und seinem Bahnhof zu erreichen und nur 15 Busminuten vom Stadtzentrum Genf entfernt. Die SBB bieten Tickets zum reduzierten Preis.
Infos: www.genevamotorshow.com

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So etwas erlebt man sonst nur in einem flachen und leichten Hyper-Supersportwagen. Doch unsere Elektrolimousine wiegt fast 2,5 Tonnen, hat vier Türen und bietet viel Komfort. Denn der Lucid Air ist eine Luxuslimousine mit allem, was dazugehört. Klimatisierte Sessel vorn wie hinten, natürlich Platz im Überfluss und alles elektrisch verstellbar. So viel Luxus, gepaart mit extrovertiertem Design und viel Komfort, hat natürlich seinen Preis: Mindestens eine Viertelmillion Franken dürfte die Elektrolimousine der Superlative kosten, wenn sie nach dem kürzlich in den USA erfolgten Verkaufsstart im dritten Quartal dieses Jahres auch in Europa eingeführt wird.

Vier Türen, vier Sitze – alltagstauglich

Ähnlich wie bei Porsche und dem 911er ist auch bei Lucid der Sapphire im Prinzip ein ganz normaler Air. Vielleicht einen Hauch straffer, was wohl auch an den grossen 20-Zoll-Felgen mit den aufgezogenen 265er-Hochgeschwindigkeitsreifen liegt. In Kurven mit etwas rutschigem Belag keilt das Heck aufgrund der gewaltigen Leistung der beiden hinteren Motoren schnell mal aus, eine straffere und mehr Rückmeldung bietende Lenkung könnte hier etwas mehr Vertrauen im Grenzbereich schaffen. Doch sind wir ehrlich, diesen dürften wohl nur die wenigsten der Sapphire-Kunden jemals erfahren.

Womit wir wieder bei der eingangs gestellten Frage des Lucid-Fans wären: Muss es wirklich der Lucid Air Sapphire sein? Wir finden: Nein! Im Kern ist auch der Sapphire «nur» das, was alle anderen Air-Versionen auch sind: eine extrem beeindruckende und sehr exklusive Luxuslimousine. Doch auch der 831 PS starke GT, der Touring mit 628 PS oder die ebenfalls am Genfer Salon Premiere feiernde Einstiegsvariante Air Pure mit 442 PS und fast 750 Kilometern Reichweite (ab 91’000 Franken) sind für unseren Alltag alleweil imposant genug. Einzig am Stammtisch wärs vielleicht cool, wenn man mit den krassen Leistungsdaten des Air Sapphire etwas bluffen kann.