Auf einen Blick
- Audi lanciert elektrischen Sportkombi S6 Avant E-Tron als Antwort auf BMWs i5 Touring
- Neues Audi-Modell bietet innovative Lichtspiele und verbesserte Aerodynamik
- S6 Avant E-Tron beschleunigt in 3,9 Sekunden auf 100 km/h
Offiziell gibts bei Audi keiner zu. Aber der Konkurrenzdruck war da. Mit Blick auf den neuen BMW-Power-Kombi i5 M60 xDrive Touring mit 601 PS (442 kW) warteten viele auf die Antwort von Audi. Und die kommt ab Mitte Februar in Form des elektrischen Sportkombis S6 Avant E-Tron. Dank Allradantrieb und mit Launch Control bis 551 PS (405 kW) stark, ist auch der Audi-Sportkombi nicht schlecht im Futter. So gehts dank zwei E-Motoren und 94,9-kWh-Akku in 3,9 Sekunden auf Tempo 100, weiter bis 240 km/h Spitze – und die Reichweite liegt bei 647 WLTP-Kilometern. Die Preise für das neue Audi-Topmodell S6 E-Tron starten ab 105’000 Franken (Sportback) beziehungsweise 106’850 Franken (Avant) – also rund 10’000 Franken unter dem stärkeren BMW i5-Topmodell.
Der Einstieg in die neue A6/S6-E-Tron-Welt ist jedoch günstiger: So gibts den A6 E-Tron mit Hinterradantrieb, 325 PS (240 kW) und kleinerem 75,8 kW-Akku sowie 627 WLTP-Kilometern schon ab 72’400 Franken. Die Performance-Variante mit 380 PS (280 kW) geht ab 82’500 Franken los. Und mit Quattro-Antrieb und 460 PS (340 kW) Leistung sowie 716 WLTP-Kilometern Reichweite kostet er ab 85’000 Franken.
So viel zu den Varianten und Preisen. Von den Dimensionen entspricht das von uns gefahrene Topmodell S6 Avant E-Tron mit einer Länge von 4,93 Metern und einer Breite von 1,92 Metern ungefähr dem Verbrenner-Vorgänger. Im Cockpit gibts jedoch die bereits aus weiteren neuen Audi-Modellen (Q6 E-Tron, A5/S5) bekannten gekrümmten Displays (11,9 und 14,5 Zoll) sowie ein Beifahrer-Monitor (10,9 Zoll). Schaut alles prima aus – und man findet sich auch ohne lange Eingewöhnungszeit zurecht. Nettes Extra: Das Glasdach, das per Knopfdruck blickdicht oder getönt sowie als Pergola-Dach mit abwechselnd getönten und blickdichten Segmenten geschaltet werden kann.
Weiterhin nicht überzeugen können dagegen die ebenfalls optional erhältlichen Kameras statt Aussenspiegel. Das Display für den linken Spiegel ist – nach viel Kundenkritik – jetzt zwar höher positioniert, doch der Winkel zu flach und daher weiterhin nicht optimal. Immerhin klappen die Kameras beim Abschliessen des Fahrzeugs ähnlich wie Aussenspiegel jetzt ein. Auch das ein Wunsch der Audi-Kundschaft.
Dachbox kostet 121 Kilometer Reichweite
Beim Kofferraumvolumen kann der A6 E-Tron durch die darunter verbauten Akkus (800-Volt-Technik) allerdings nicht ganz mit dem Verbrenner-Vorgänger mithalten. Der Kofferraum des E-Kombis fasst zwar 502 Liter und nach Umklappen der Rücksitze 1422 Liter. Dazu kommt vorne ein zusätzliches 27-Liter-Staufach. Doch beim Verbrenner waren es 550 bis 1660 Liter. Immerhin: Die Anhängelast bleibt mit 2,1 Tonnen bei beiden auf gleichem Niveau.
Antrieb: je 1 E-Motor vorne und hinten, 551 PS (405 kW), 855 Nm, Automatik, 4x4
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h 3,9 s, Spitze 240 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H = 4,93/1,92/1,54 m, Leergewicht 2335 kg, Kofferraum 502 bis 1422 l + 27 l Frunk
Akkugrösse: 94,9 kWh netto
WLTP-Verbrauch: 17,4 kWh/100 km, Reichweite 647 km, 0 g/km CO₂, Energie A
Preis: A6 E-Tron Sportback ab 105’000 Franken, Avant ab 106’850 Franken; Basis: ab 72'400 Franken.
Antrieb: je 1 E-Motor vorne und hinten, 551 PS (405 kW), 855 Nm, Automatik, 4x4
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h 3,9 s, Spitze 240 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H = 4,93/1,92/1,54 m, Leergewicht 2335 kg, Kofferraum 502 bis 1422 l + 27 l Frunk
Akkugrösse: 94,9 kWh netto
WLTP-Verbrauch: 17,4 kWh/100 km, Reichweite 647 km, 0 g/km CO₂, Energie A
Preis: A6 E-Tron Sportback ab 105’000 Franken, Avant ab 106’850 Franken; Basis: ab 72'400 Franken.
Dafür hat der A6/S6 E-Tron neue Lichtspiele – selbst die Audi-Ringe hinten sind jetzt rot illuminiert – und die deutlich bessere Aerodynamik als das frühere Verbrennermodell. Die 0,21 cW des A6 Sportback sind der beste Wert bei Audi. Und wie wichtig eine gute Aerodynamik für die Reichweite tatsächlich ist, erklärt uns Audi-Ingenieur Matteo Ghelfi eindrücklich an einem Beispiel: «Wenn wir im Langstreckenzyklus mit unserem S6 Avant bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 112 km/h – also zum Beispiel auf der Autobahn – mit einer zusätzlichen Dachbox unterwegs sind, reduziert sich die Reichweite nur durch den gesteigerten Luftwiderstand um rund 121 Kilometer!» Da lohnt es, sich beim Laden des Feriengepäcks etwas mehr Gedanken zu machen, um vielleicht auf die zusätzliche Dachbox verzichten zu können.
Doch Audi hat nicht nur an der Aerodynamik getüftelt, sondern auch am Fahrwerk. Im Vergleich zum A6 mit Verbrennungsmotor hat der Stromer eine neue Vorderachse erhalten. Zudem sind beim S6 E-Tron unter anderem die serienmässige Luftfederung inklusive der adaptiven Dämpfer, die Regelsysteme sowie der Allradantrieb etwas sportlicher definiert. Auch die Karosserie liegt bei den S-Varianten tiefer über dem Asphalt – an der Vorderachse um 18 und hinten um 25 Millimeter. Und wie schon beim SUV Q6 E-Tron sind auch beim A6/S6 E-Tron die Führungslenker in Fahrtrichtung vor den Traglenkern angeordnet. Dies schafft mehr Platz für die Akkus und verbessert gleichzeitig das Anlenkverhalten.
Wo bleibt das S-Feeling?
So erstaunt es wenig, dass der Powerkombi S6 Avant E-Tron flott aus den Kehren beschleunigt und auch prima in den Kurven liegt. Trotzdem fehlt uns etwas das S-Feeling früherer Tage – allerdings schwer zu formulieren, warum? Vielleicht, weil der elektrische S6-Kombi seine Arbeit so unauffällig gut und praktisch geräuschlos erledigt? Oder weil wir uns bereits an die Vorzüge der Elektro-Beschleunigung gewöhnt haben? Technisch gibts keinen Grund für unsere subjektive Empfindung, dass der moderne S6 E-Tron etwas weniger bissig und dynamisch als die früheren S6-Varianten unterwegs ist. Allerdings braucht Audi ja auch noch Reserven, wenn eines Tages die noch schärferen RS6-Varianten folgen.