Auf einen Blick
- Bentley ersetzt im Continental GT W12-Motor durch stärkeren V8-Hybrid
- Neues Modell bietet verbesserte Optik und modernisiertes Infotainmentsystem
- 782 PS starker Hybrid beschleunigt in 3,3 Sekunden auf 100 km/h
Auch wenn das Verbrenner-Aus in Europa gerade heiss diskutiert und verschoben wird, haben sich die meisten Autohersteller längst auf eine elektrische Zukunft eingestellt. Selbst Edelmarken wie Bentley elektrifizieren ihre Modellpalette und lassen ihre hubraumstarken Benzinmotoren nach und nach aus dem Programm verschwinden – so geschehen etwa vergangenes Jahr mit Bentleys mächtigem Sechsliter-W12-Motor. Doch die britische Luxusschmiede hat für das Prestige-Aggregat bereits einen würdigen Nachfolger geliefert. Auf den bis zu 636 PS starken Zwölfer folgt ein knapp 150 PS stärkerer Achtzylinder mit Elektro-Unterstützung. Den Anfang macht das potente Doppelherz in der Neuauflage des Luxuscoupés Continental GT.
Vor der Fahrt
Der neue Continental hat nicht nur technisch, sondern auch optisch einige Neuerungen erhalten. Statt Vier-Augen-Gesicht gibts an der überarbeiteten Front jetzt Scheinwerfer mit integrierten LED-Tagfahrlichtern. Dazu erhält auch das Heck schickere Leuchten. Die Plattform, auf der der Continental schon seit 2018 aufbaut, bleibt aber die Gleiche. Der Innenraum ist edel wie nie, das Leder wunderbar verarbeitet – nur an einigen Stellen findet man selbst beim britischen Edelhersteller nicht ganz so hochwertiges Plastik. Neu hält das aktuellste Infotainmentsystem im 12,3 Zoll grossen Mitteldisplay Einzug. Die Software stammt von Schwestermarke Audi, und das stört keinesfalls: Das Menü ist simpel strukturiert, der Touchscreen agiert präzise und schnell.
Auf der Strasse
Weniger schnell und mit purer Gelassenheit gleiten wir im Briten zuerst rein elektrisch – der neue Plug-in-Hybrid-Antrieb machts möglich. Mit vollem 26-kWh-Akku sollen laut Display bis zu 85 Kilometer rein elektrisch drin liegen – im Test warens rund ein Viertel weniger. Doch um von Bentley-Händler Schmohl in Opfikon ZH durch die Zürcher Innenstadt nach Altstetten ins Redaktionsbüro zu gleiten, reicht die Elektro-Reichweite allemal. Dabei können wir zwischen vier E-Modi wählen: rein elektrisches Fahren, Hybridmodus, Batterieladezustand halten und Batterie laden. Ausserorts fahren wir meistens im Hybridmodus und lassen den Bentley selbst entscheiden, wann er den V8 zuschaltet. Das adaptive Fahrwerk sorgt in Kombination mit der Allradlenkung für präzises Handling und höchsten Fahrkomfort.
Das war gut
Doch so ruhig und entspannt sich das Luxuscoupé im E-Modus gibt, so locker kann es dank Doppelherz aus V8- und E-Motor auch mit jedem Supersportler mithalten: Nach dem Tritt aufs Gaspedal dauerts im Sportmodus 3,3 Sekunden, bis der Bentley – begleitet vom brachialen Achtzylinder-Sound – die 100-km/h-Grenze knackt. Klar, so mancher Stromer wie der Audi RS E-Tron schaffen das zügiger. Doch dank Allradantrieb, variabler Kraftverteilung an der Hinterachse, elektronischem Sperrdifferenzial, aktiver Wankstabilisierung und tiefem Schwerpunkt tänzelt auch der Continental äusserst stabil durch schnelle Kurven und lässt uns selbst die mehr als 2,4 Tonnen Leergewicht vergessen. Dem bis anhin verbauten W12-Motor trauern wir während der Fahrt nicht nach. Im Test pendelte sich der Verbrauch bei 9,5 l/100 km und 17,2 kWh/100 km ein. Bei einer Systemleistung von 782 PS (575 kW) und 1000 Nm Drehmoment definitiv ein Wert, der sich sehen lassen kann.
Antrieb: Vierliter-V8-Twinturbomotor mit 600 PS (441 kW) + 1 Elektromotor mit 190 PS (140 kW) = Systemleistung 782 PS (575 kW), 1000 Nm, 8-Gang-DSG, Allradantrieb, Akku 25,9 kWh, AC/DC 11/– kW
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 3,3 s, Spitze 335 km/h, elektrische Reichweite 85 km
Masse: L/B/H 4,90/1,97/1,40 m, Leergewicht: 2459 kg, Laderaum 260 l
Verbrauch: WLTP 1,3 l + 27,7 kWh/100 km = 29 g/km CO2, Test 9,5 l + 17,2 kWh/100km = 226 g/km CO2, Energie B
Preis: ab 325’400 Franken, Testwagen mit Optionen 388'500 Franken
Antrieb: Vierliter-V8-Twinturbomotor mit 600 PS (441 kW) + 1 Elektromotor mit 190 PS (140 kW) = Systemleistung 782 PS (575 kW), 1000 Nm, 8-Gang-DSG, Allradantrieb, Akku 25,9 kWh, AC/DC 11/– kW
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 3,3 s, Spitze 335 km/h, elektrische Reichweite 85 km
Masse: L/B/H 4,90/1,97/1,40 m, Leergewicht: 2459 kg, Laderaum 260 l
Verbrauch: WLTP 1,3 l + 27,7 kWh/100 km = 29 g/km CO2, Test 9,5 l + 17,2 kWh/100km = 226 g/km CO2, Energie B
Preis: ab 325’400 Franken, Testwagen mit Optionen 388'500 Franken
Das war weniger gut
Dass der 4,90 Meter lange und knapp zwei Meter breite Brite mit seiner endlos scheinenden Haube nicht die Übersicht in Auto-Gestalt ist, sollte klar sein – hinter den mächtigen A-Säulen samt Mega-Rückspiegeln verschwinden teils ganze Fahrzeuge. Hier hilft immerhin die hohe Sitzposition. Doch diese wird wiederum für grössere Personen zum Problem, weil dadurch die Kopffreiheit – vor allem ohne Panoramadach – stark eingeschränkt wird. Und auch der Kofferraum ist kein Platzwunder: 260 Liter reichen höchstens fürs verlängerte Wochenende in Monaco – hier müssen Passagiere dem platzraubenden Hybridsystem Tribut zollen.
Das bleibt
Ja, der Zwölfzylinder wird manchen Kundinnen und Kunden von Bentley fehlen. Doch der neue Plug-in-Antrieb ist ein stolzer und sogar besserer Nachfolger für das langsam aus der Zeit fallende W12-Aggregat. Und ganz ehrlich: An die Entspanntheit des reinen Elektro-Antriebs kommt selbst die Laufruhe eines Zwölfzylinders nicht heran. Der neue Continental GT, der stärkste Serien-Bentley aller Zeiten, macht dafür beim Preis hellhörig – der beginnt erst bei 325'400 Franken. Und unser Testwagen kostet mit Optionen gar 388'500 Franken.
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