Über 5000 Autos und viele Unikate
Die grösste private Autosammlung der Welt

Sultan Hassanal Bolkiah von Brunei besitzt die grösste private Autosammlung der Welt. Die Sammlung umfasst zahlreiche Raritäten und Sonderanfertigungen von Luxusmarken wie Ferrari, Bentley oder Rolls-Royce.
Publiziert: 22.12.2024 um 11:25 Uhr
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Sultan Hassanal Bolkiah von Brunei besitzt die grösste Autosammlung der Welt.
Foto: AP
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

Manche Leute sammeln Briefmarken oder Münzen, andere Autos und Oldtimer. Normalerweise umfassen solche Autosammlungen je nach Vorliebe und Budget der Sammlerin oder des Sammlers einige Ferraris, Porsches und Mercedes oder vielleicht auch einige Exoten wie Bugatti, Koenigsegg oder Pagani. Bei solch exklusiven Sammlerstücken bleibt die Anzahl der Fahrzeuge jedoch in den allermeisten Fällen eher übersichtlich.

Nicht so bei Sultan Hassanal Bolkiah von Brunei. Der 78-Jährige besitzt die grösste private Autosammlung der Welt. Sie besteht aktuell aus rund 5000 Fahrzeugen – sie umfasste früher schon mal über 7000 Autos – und ihr Gesamtwert wird auf über fünf Milliarden US-Dollar geschätzt.

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Der Sultan und sein extravaganter Lebensstil

Noch nie von Brunei gehört? Kein Wunder, das Sultanat Brunei gilt als einer der kleinsten Staaten der Welt und liegt in Südostasien auf der Insel Borneo. Seit den 1930er-Jahren wird dort Öl und Gas gefördert, was dem Kleinstaat zu grossem Reichtum verholfen hat. Und diesen Reichtum lebt der 29. Sultan von Brunei extravagant aus: Nebst seiner imposanten Autosammlung besitzt er fünf Privatflugzeuge und eine 142 Meter lange Yacht. Viele der bemerkenswerten Autos in seiner Sammlung wurden von Prinz Jefri Bolkiah (70), dem jüngeren Bruder des Sultans, erworben. Prinz Jefri war zwischen 1986 und 1997 Finanzchef von Brunei und zudem Vorsitzender der Brunei Investment Agency (BIA).

Das Areal der Privatsammlung umfasst mehrere unscheinbare Gebäude. Die meisten sind zweigeschossig und auf jeder Etage stehen rund 120 Autos. In einem riesigen Kellergeschoss befinden sich ausserdem exklusive Sondermodelle, die teilweise nur bei ihrem Transport ins Sultanat jemals Tageslicht gesehen haben. Doch welche Fahrzeuge besitzt der Sultan von Brunei? Viele Jahre lang gabs jeweils nur Gerüchte oder einige wenige Berichte von Augenzeugen, aber kaum Fotos. Doch jetzt wurden rund 1500 Inventarbilder von einem Teil der Sammlung geleakt. Die meisten dieser Fotos sollen aus dem Jahr 2001 stammen. Hier ein kleiner Auszug.

Bentley Dominator

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Nein, der erste SUV des englischen Luxus-Autobauers Bentley war nicht der 2016 erschienene Bentayga. Die exklusive Sonderanfertigung, von der Bentley sechs Stück für den Sultan baute, trägt den Namen Dominator und basiert auf der Plattform eines Range Rovers. Alle haben die gleiche Ausstattung, sie unterscheiden sich lediglich in der Farbgebung.

Bugatti EB110 SS

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Knapp 130 Stück baute Bugatti zwischen 1991 und 1995 vom EB110 – rund 96 GT (Gran Turismo) und etwa 32 SS (Super Sport). Vier von den SS wurden an den Sultan von Brunei ausgeliefert, unter anderem dieser gelbe, dritte produzierte SS. Dazu kam ein EB110 SS in einer ungewöhnlichen Konfiguration dazu: ein Schwarzer mit einer blau-rot-gelben Bestreifung und einem kunterbunten Interieur.

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Dauer Porsche 962 LM

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Ein Porsche darf in der grössten Privatsammlung der Welt auf keinen Fall fehlen. Nebst mehr als zehn Porsche 959 besitzt der Sultan auch fünf oder sechs Dauer Porsche 962 LM. Das Spezielle an diesem Fahrzeug: Es ist ein Rennfahrzeug, das auf dem Rennwagen Porsche 962 basiert und vom ehemaligen Rennfahrer Jochen Dauer (72) so umgebaut wurde, dass er eine Strassenzulassung erhielt. Absurdes Detail: Im Fahrzeugausweis ist eine Höchstgeschwindigkeit von 402 km/h eingetragen!

Ferrari F90

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In der Sammlung der Sultanfamilie befinden sich sehr viele Ferraris – unter anderem rund neun F40 oder mindestens sechs F50, die teilweise auf Rechtslenker umgebaut wurden. Interessant wirds aber beim F90: Nein, das ist nicht der Vorgänger des kürzlich vorgestellten Hypercars Ferrari F80. Prinz Jefri bestellte sechs Stück des F90, jedoch nicht bei Ferrari, sondern beim Karosserieunternehmen Pininfarina. Das Supercar basiert auf einem Ferrari Testarossa, der Name F90 steht für «Ferrari für die Neunziger». Der Clou: Ferrari wusste nie, dass dieses Auto gebaut wurde. Das Geheimnis wurde erst publik, als 2002 ein Bild des Sultan-F90 im Internet erschien. Einige Jahre später anerkannte Ferrari den F90 als echten Ferrari.

Ferrari Mythos

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Ein weiteres Sondermodell von Ferrari. Es handelt sich um ein Roadster-Konzeptfahrzeug, das 1989 hergestellt und im selben Jahr auf der Tokio Motor Show in Japan präsentiert wurde. Wie der F90 basiert auch der Mythos auf einem Ferrari Testarossa und wurde ebenfalls von Pininfarina konzipiert. Neben dem Showcar baute Ferrari zwei weitere fahrbereite Fahrzeuge, die sich jetzt in Brunei befinden.

McLaren F1

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Dass der Sultan jeweils mehrere Exemplare von sehr seltenen Fahrzeugen besitzt, dürfte die aufmerksame Leserschaft längst bemerkt haben. Das gilt auch für den insgesamt 106-mal produzierten F1. Lange waren zehn Stück – also knapp zehn Prozent der Produktion – im Besitz des Sultans! Dazu gehörten fünf normale Versionen, drei von fünf LM, einer von drei GT und ein GTR. Mittlerweile wurden einzelne Exemplare verkauft. Der heutige Wert eines normalen F1 dürfte bei rund 20 Millionen Franken liegen – somit haben alleine die zehn Exemplare in Brunei einen Wert von über 200 Millionen Franken!

Rolls-Royce

Foto: zVg

Auch von der britischen Luxusmarke Rolls-Royce besitzt die Sultansfamilie natürlich eine stattliche Anzahl Fahrzeuge. Laut verschiedenen Quellen soll es mit 500 Fahrzeugen gar die grösste Rolls-Royce-Sammlung der Welt sein. Dazu zählen diverse Sonderanfertigungen, wie die vergoldete Limousine mit offenem Dach und Sonnenschirm.

Natürlich umfasst die Sammlung noch unzählige weitere Autos, die wir hier nicht alle auflisten können. Jedenfalls ist die Privatsammlung des Sultans von Brunei für jeden Autoliebhaber wie das Paradies. Und bei allem Grössenwahn der autoverrückten Sultansfamilie sollte man nicht vergessen, dass die Sammelwut und die Spezialwünsche der Familie aus Brunei über Jahre hinweg einige europäische Automarken wie etwa Aston Martin, Bentley oder Pininfarina durchgefüttert – und so wohl auch vor dem Bankrott bewahrt hat.

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