Im Winter auf Schnee und Eis sind oft viele Autofahrerinnen und Autofahrer mit einem flauen Gefühl im Magen unterwegs. Wenn wir auf Schnee bremsen oder lenken, haben wir oft weniger Vertrauen ins Auto – auch wenn wir es optimal auf den Winter vorbereitet haben (hier erfährst du wie). Oft fehlt die Präzision und das Auto fühlt sich auf der weissen Unterlage weniger stabil an als auf schwarzgeräumten Strassen.
Entsprechend sind Kurven bei Schnee und Eis eine echte Herausforderung. Aber mit den fünf Tipps von TCS-Chefinstruktor Adrian Suter kriegst auch du im Winter jede Kurve.
Tempo anpassen
Grundsätzlich solltest du auf schneebedeckten Strassen etwas langsamer fahren. Die Schwierigkeit dabei ist, die richtige Balance zu finden, um nicht zum Verkehrshindernis zu werden. Bist du alleine auf der Strasse, empfiehlt sich eine Probebremsung, um zu sehen, wie lange der Bremsweg bei den aktuell herrschenden Bedingungen ist. Bremse vor Kurven früher, da der Bremsweg auf Schnee um ein vielfaches länger ist als auf trockener Strasse.
Gefühlvolle Manöver
Führe alle Fahrmanöver sanft und gleichmässig aus. Versuche vor allem in Kurven, mit konstantem Tempo zu fahren und den Lenkeinschlag so wenig wie möglich zu korrigieren. Beschleunige erst, wenn die Vorderräder wieder gerade stehen. Heftiges Bremsen, Gasstösse oder ruckartiges Lenken machen dein Auto auf Schnee instabil und bringen es ins Schleudern.
Sofort Gegenlenken
Gerätst du dennoch ins Schleudern und das Fahrzeugheck bricht aus, musst du sofort Gegenlenken und gleichzeitig Bremsen. Sobald du langsamer wirst, bleibt mehr Zeit zum Reagieren und es wird einfacher, das Auto wieder aufzufangen.
Der Technik vertrauen
Gerätst du ins Schleudern, ist es aus mit dem gefühlvollen, gleichmässigen Bremsen. Dann brauchts eine beherzte Notbremsung. Vertraue dabei den elektronischen Regelsystemen ABS und ESP. Das Anti-Blockier-System (ABS) und das Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP) greifen der Situation entsprechend ideal ein und stabilisieren das Auto wieder.
Entscheidend ist dabei allerdings, dass du dich an den ersten Punkt gehalten hast und nicht zu schnell bist. Denn ab einer gewissen Geschwindigkeit gelangt jede Elektronik an die Grenzen der Physik und kann einen Abflug auch nicht mehr verhindern.
Richtige Blicktechnik
Schaue immer dorthin, wo du hinfahren möchtest. Das Auto wird in diese Richtung fahren. Sprich: In der Kurve schaust du auf den Kurvenausgang. Bei Gegenverkehr schaust du am entgegenkommenden Auto vorbei entlang deiner Spur. Und solltest du ins Schleudern geraten, schaue nicht in den Strassengraben oder auf den Baum. Schaue auf die Strasse, das Auto wird dorthin fahren und die Situation sich entschärfen.