TCS-Ratgeber
Wie schwer darf ich mein Auto beladen?

Experte Reto Blättler vom TCS, mit 1,6 Millionen Mitglieder der grösste Mobilitätsclub der Schweiz, ist Projektleiter Test & Technik.
Publiziert: 20.06.2024 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2024 um 15:13 Uhr
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Wie schwer darf ich mein Auto für die Fahrt in die Ferien beladen, will Blick-Leserin Heidi Zwilling vom TCS-Experten wissen.
Foto: Jürg A. Stettler
Reto Blättler

Bald gehts mit dem Auto in die Ferien. Nur: Wie weiss ich, wie schwer ich mein Auto beladen darf – und was muss ich sonst noch beachten?
Heidi Zwilling, per Mail

Gute Frage, denn wenn du das zulässige Gesamtgewicht bei deinem Auto überschreitest, musst du mit einer Busse rechnen. Bei einem Auto sind das Leergewicht, das maximal zulässige Gesamtgewicht und die Anhängelast definiert und im Fahrzeugausweis ersichtlich – die Nutzlast bewegt es sich dabei meist zwischen 250 und 500 Kilogramm. Der Fahrer oder die Fahrerin sind im Leergewicht des Fahrzeugs bereits mit 75 Kilogramm eingerechnet. Auch die Dachlast wird im Fahrzeugausweis angegeben und errechnet sich aus dem Gesamtgewicht von Dachträger, Dachbox sowie Inhalt der Box. Für den Transport von Velos solltest du speziell dafür konstruierte Träger verwenden. Beim Beladen muss sowohl das Gesamtgewicht als auch die maximale Dachlast eingehalten werden.

Das Gewicht einzelner Ladegüter lässt sich dabei etwa mit einer Hand- oder Personenwaage messen. Bei einer Box ist normalerweise das Grundgewicht angegeben. Mit diesen Angaben kannst du in etwa die Summe der Ladung berechnen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann sich eine Fahrzeugwaage kaufen, wie es auch viele Wohnwagenbesitzer machen. Zudem haben auch gewisse Entsorgungsstellen Fahrzeugwaagen, auf denen sich das Gesamtgewicht ermitteln lässt.

Reifendruck erhöhen

Nicht vergessen: Damit sich die Reifen durch das Mehrgewicht des Fahrzeugs nicht zu stark erwärmen und verschleissen, musst du den Reifendruck erhöhen. Die passenden Luftdruckangaben findest du in der Betriebsanleitung deines Autos, in der Tankklappe oder auf einem Kleber bei der Fahrertür.

Ebenfalls wichtig zu wissen: Das Fahrverhalten eines beladenen Fahrzeugs unterscheidet sich von jenem eines unbeladenen Autos stark. Durch die erhöhte Zuladung hat dein Auto zum Beispiel einen längeren Bremsweg. Dazu spielt es auch eine Rolle, wie man lädt. In jedem Fall gehören schwere Dinge nach «unten», so dicht wie möglich hinter die Rückenlehne, oder sollten mit Spanngurten zusätzlich gesichert werden. Und bei SUVs oder Kombis empfiehlt sich zudem die Installation eines Trennnetzes zwischen Gepäck- und Fahrgastraum. Denn bei einem Frontal-Crash mit 50 km/h wird zum Beispiel eine 1,5-Liter-Trinkflasche zu einem 20 Kilogramm gefährlichen Geschoss.

Und bitte dran denken: Die Warnwesten, das Pannendreieck und das Abschleppseil vorab zugänglich, etwa im Seitenfach einer Türe verstauen, damit diese Utensilien im Notfall auch bei voll bepacktem Kofferraum noch zugänglich sind.

Bevor du mit dem reisefertigen Auto startest, empfehle ich vor der Abfahrt einen Bremstest, um zu sehen, ob auch wirklich alles sicher festgezurrt ist.

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Dann richte diese an: Redaktion Blick, Stichwort AutoBlick, Postfach, 8099 Zürich, oder auf www.tcs.ch/experte. Unsere Experten helfen dir gern.

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