Auf einen Blick
- Vorkonditionierung optimiert Elektroauto-Akku für schnelles Laden
- Aktivierung meist automatisch bei Navi-Eingabe einer Schnellladestation
- Vorkonditionierung dauert 10-15 Minuten und verbraucht etwa 1 kWh Energie
Ich bin seit kurzem stolze Besitzerin eines Elektroautos. Jetzt habe ich kürzlich im Zusammenhang mit Schnellladen den Begriff Vorkonditionierung gehört. Was ist das genau und wie funktioniert es?
Charlotte Walker, per Mail
Das ist nicht ganz einfach zu beantworten, weil die Vorkonditionierung der Hochvolt-Batterie für die Schnellladung im Elektroauto von Hersteller zu Hersteller verschieden gehandhabt wird. Deshalb empfehle ich als Erstes, die Betriebsanleitung des Modells anzuschauen.
Lithium-Ionen-Akkus benötigen eine bestimmte Temperatur, um mit voller Leistung am DC-Schnelllader laden zu können. Das «Schnellladefenster» hat nicht nur eine minimale, sondern auch eine maximale Temperatur. Je nachdem muss der Akku zuvor geheizt oder gekühlt werden. Beides gilt als Konditionierung und ist grundsätzlich Teil des Batterie- und Lademanagements, das spätestens dann einsetzt, wenn das Auto an den Strom angeschlossen wird.
Vorkonditionieren optimiert den Ladevorgang
Mittels Vorkonditionierung wird der Akku des E-Autos aber bereits vor dem Laden (zum Beispiel auf dem Weg zum Schnelllader) auf die richtige Temperatur gebracht. Damit kann der Ladevorgang sofort mit der maximalen Leistung starten, sobald das Fahrzeug eingesteckt wird – die Ladezeit verkürzt sich entsprechend.
Die meisten Elektroautos aktivieren die Vorkonditionierung, sobald man eine Schnellladestation als Ziel im Navi eingibt. Das Fahrzeug regelt selbst, wann genau es mit der Konditionierung beginnen muss, damit der Hochvolt-Akku bei der Ankunft am Schnelllader die Idealtemperatur hat. Bei einigen Elektroautos besteht auch die Möglichkeit, die Vorkonditionierung manuell zu starten oder sie zu unterdrücken.
Vorkonditionieren dauert 10 bis 15 Minuten
In der Regel dauert die Vorkonditionierung, abhängig von den Aussentemperaturen, etwa 10 bis 15 Minuten. Die meisten Elektroautos, die der TCS getestet haben, konditionieren im Hintergrund, ohne speziell darüber zu informieren. Ob das E-Auto also tatsächlich vorkonditioniert hat oder nicht, merkt man als Fahrer oder Fahrerin erst beim Laden beziehungsweise am erhöhten Energieverbrauch auf den letzten Kilometern bei der Anfahrt zum Schnelllader. Denn die Vorkonditionierung braucht ebenfalls Energie. Wenn die vorkonditionierende Heizleistung beispielsweise 6 kW beträgt und während zehn Minuten läuft, kostet dies etwa 1 kWh (oder rund 65 Rappen am Schnelllader).
Damit man nicht in einen Konflikt zwischen Reichweite und schnellem Laden kommt, sperren deshalb viele Elektroautos automatisch die Vorkonditionierung, wenn der Batteriestand unter ein bestimmtes Level sinkt – mehrheitlich etwa bei 20 Prozent.
Dann richte diese an: Redaktion Blick, Stichwort AutoBlick, Postfach, 8099 Zürich, oder auf www.tcs.ch/experte. Unsere Experten helfen dir gern.
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