Auf einen Blick
- Reifendichtmittel sind Notfallhilfe, kein Ersatz für Ersatzrad
- Reifendichtmittel nur für Schäden auf der Lauffläche geeignet
- Nach Reparatur maximal 50 km/h schnell zur nächsten Werkstatt fahren
Mein Auto hat kein Ersatzrad. Kann ich bei einer Reifenpanne mit einem Reifendichtmittel wirklich einen defekten Pneu reparieren?
Christian Egli, per Mail
Tatsächlich sind ein plötzlicher Luftverlust oder ein defekter Reifen häufige Pannenursachen. Früher waren Ersatzräder in jedem Auto Standard. Heutzutage sind statt Ersatzpneus Reifendichtmittel mit Kompressor weit verbreitet. Damit sparen Fahrzeughersteller Gewicht, Platz und Kosten. Laut den Serviceplänen müssen diese Kits allerdings regelmässig beim Service in der Markengarage ersetzt werden, was für den Kunden oder die Kundin oft kostspielig ist. Tipp: Dichtmittel aus dem Handel sind in der Regel günstiger.
Der TCS hat erst kürzlich verschiedene Reifendichtmittel getestet. Einerseits Gasdruckflaschen mit Dichtmittel und Treibgas, um den Reifen aufzupumpen. Andererseits Dichtmittel mit einem Kompressor, der gleichzeitig den Reifen auf den erforderlichen Druck bringt. Letztere benötigen jedoch mehr Platz und Zeit für die Anwendung.
Reifendichtmittel hilft nicht immer
Wichtig zu wissen ist jedoch, dass Reifendichtmittel nur für Schäden auf der Lauffläche geeignet sind. Bei einer Beschädigung der Reifenflanke – etwa durch einen Randstein – ist eine Reparatur mit Reifendichtmittel nicht möglich. Ausserdem verschmutzt das Dichtmittel die Pneumaschine beim Wechsel des Reifens stark. Das mögen die Garagisten gar nicht und stellen deshalb manchmal den Reinigungsaufwand zusätzlich in Rechnung.
Die Reifendichtmittel, die wir getestet haben, können eine Reifenpanne an einem Personenwagen nicht vollständig beheben. Sie sind daher nur eine Notfallhilfe und nicht für permanenten Ersatz gedacht. Mit den meisten kann man jedoch kleinere Schäden auf der Lauffläche reparieren. Aus Sicherheitsgründen sollte man nach einer Reparatur mit Reifendichtmittel mit höchstens 50 km/h in die nächste Werkstatt fahren und den so geflickten Pneu durch eine Fachperson ersetzen lassen. Denn durch den Stichkanal kann Wasser eindringen, was zum Korrodieren der Stahldrähte im Reifengürtel führt.
Zusammenfassend gilt: Ein Reifen kann nur dann mit einem Reifendichtmittel repariert werden, wenn die Lauffläche, nicht aber die Flanke, verletzt ist. Und ein Reifendichtmittel ersetzt kein normales Ersatzrad, sondern ist höchstens eine Notfallhilfe.
Dann richte diese an: Redaktion Blick, Stichwort AutoBlick, Postfach, 8099 Zürich, oder auf www.tcs.ch/experte. Unsere Experten helfen dir gern.
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