Durchwachsener TCS-Test
Die coolen E-Roller überzeugen nicht

Bis zu 20 km/h schnelle E-Roller sind wie E-Bikes und mietbare E-Trottinetts im Trend. Der TCS testet sieben Elektro-Roller, die schon ab 14 Jahren gefahren werden dürfen. Resultat: Keiner konnte vollends überzeugen.
Publiziert: 19.08.2021 um 15:42 Uhr
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Der TCS hat sieben E-Roller bis 20 km/h getestet. Diese dürfen schon ab 14 Jahren gefahren werden.
Foto: TCS
Martin A. Bartholdi

Muskelkraft ist out. Deshalb gibts immer mehr elektrische Konkurrenz zu den weiterhin beliebten E-Bikes, bei denen wir aber immer noch selbst in die Pedale treten müssen (hier gehts zum grossen Blick-Vergleichs-Test). E-Trottinetts und E-Roller kommen dagegen ohne Pedale aus und erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Ein idealer Einstieg in die Elektromobilität – vor allem für Jugendliche.

Denn E-Roller mit einer Spitze bis 20 km/h dürfen schon ab 14 Jahren (mit Führerausweis Kat. M) und ab 16 Jahren gar ohne Führerausweis gefahren werden. Helmpflicht gibts bei diesen sogenannt langsamen E-Bikes nicht. Sie lassen sich aber wie früher Mopeds für ein höheres Tempo ziemlich einfach «frisieren» – was sie natürlich für Jugendliche noch cooler macht.

So hat der TCS getestet

Der TCS nahm sieben der meistverkauften E-Roller in der Preisklasse zwischen 2290 und 3790 Franken genauer unter die Lupe. Dabei wurden die Spitzenleistung, das maximale Drehmoment und die Akkukapazität auf dem Prüfstand getestet. Zusätzlich führten zwei Experten unabhängige Testfahrten durch. Neben der Handhabung und den Fahreigenschaften wurden so auch die Qualität beurteilt.

Mässige Resultate

Das Resultat war eher durchwachsen. Zwar stufte der TCS alle getesteten E-Roller wenigstens als «empfehlenswert» ein, richtig überzeugen konnte aber keiner (hier gehts zur Resultat-Übersicht). Alle haben spürbare Nachteile. Beispielsweise sind die beiden sogenannten «Chopper» Ridelec Bikers One und Citytwister 3.0 Fatboy mit ihren besonders grossen Rädern beim Handling durchgefallen. Fette Reifen am E-Scooter sehen zwar cool aus, machen das Zweirad in der City aber ziemlich unbeweglich.

Model Gesamtnote Preis Kontakt
Yadea DE364 % (sehr empfehlenswert)2290 Frankenobi.ch
Yadea V763 % (sehr empfehlenswert)2290 Frankenjumbo.ch
Vespino 7iS61 % (sehr empfehlenswert)3790 Frankenemovemotors.ch
Trotti Milano59 % (empfehlenswert)2949 Frankentrotti.ch
Ridelec Bikers One59 % (empfehlenswert)3399 Frankenemovemotors.ch
Citytwister 3.0 Fatboy59 % (empfehlenswert)3640 Frankeneasymotorsschweiz.ch
Forza Sky 2 Racing54 % (empfehlenswert)3590 Frankeneasymotorsschweiz.ch

Immerhin: Die sieben E-Roller schaffen zwischen 58 und 115 Kilometer Reichweite, womit sie auch für weitere Strecken geeignet sind. Ihre Leistung reicht von 750 bis 1390 Watt, was auch in der hügeligen Schweiz und bei steileren Anstiegen für den Alltag ausreicht. Die Akkus können laut TCS leicht herausgenommen werden und sind bis auf eine Ausnahme in fünf bis sieben Stunden geladen.

Sinnlose Pedalen

Ein unnötiges Ärgernis sind die bei vier Rollern integrierten Pedale. Beim Treten fahren diese E-Scooter zwar 5 km/h schneller und schaffen 25 km/h. Die Pedalen sind aber in Kurven oder bei hohen Randsteinen ein erhebliches Sicherheitsrisiko, können sich verkeilen und einen Sturz auslösen.

Davon betroffen sind die drei Testsieger Yadea DE3, Yadea V7 und Vespino 7iS, die der TCS mit «sehr empfehlenswert» benotet hat. Auch der letztplatzierte Forza Sky 2 Racing verfügt über Pedalen. Diese sind gemäss den TCS-Prüfern unnötig. Und deshalb fordert der TCS die Hersteller auf, die E-Roller doch künftig ohne Zusatzpedalen auszuliefern.

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