Elektro-Roller im Vergleich
Wer ist besser als die Vespa?

Elektroroller erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Die steigende Nachfrage bedeutet auch ein steigendes Angebot: Neben der klassischen Vespa mit E-Motor tummeln sich mittlerweile eine Vielzahl an E-Scootern auf dem Markt. BLICK gibt eine Übersicht.
Publiziert: 13.10.2020 um 01:16 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2020 um 09:58 Uhr
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Der Klassiker unter den Zweirädern, die italienische Vespa, ist auch als Stromer Elettrica das lässigste und ansehnlichste Modell unter den Rollern.
Foto: Daniele Carrozza
Wolfgang Gomoll und Andreas Engel

Viele Städter schwören schon lange auf den Roller als Alternative zum Auto: Einkäufe erledigen, Freunde auf einen Kaffee treffen – das alles ohne lästige Parkplatzsuche. Wer einen PW-Führerausweis (Kat. B) hat, darf sich auf einen Roller mit 50 Kubikzentimeter bzw. einer Spitze von 45 km/h schwingen und loslegen.

Immer mehr Roller-Fans entscheiden sich in letzter Zeit für einen E-Scooter. Die Vorteile: Sie sind leise, Strom für 100 Kilometer kostet nur rund einen Franken und sie haben aufgrund des sofort bereitstehenden Drehmoments auch einen ordentlichen Antritt, mit dem man die Verbrenner-Fraktion an der Ampel locker stehen lässt. Auch ein zickender Verbrennungsmotor mit teuren Reparaturen gehört der Vergangenheit an.

Der Klassiker unter den Zweirädern, die italienische Vespa, ist auch als Stromer Elettrica das lässigste und ansehnlichste Modell unter den Rollern. Allerdings hat dieses Dolce Vita mit mindestens 7195 Franken auch seinen Preis. Dafür gibts einen E-Motor mit 4 kW Spitzenleistung (5,4 PS). Die Reichweite mit dem 4,2 kWh Akku geben die Italiener mit maximal 100 Kilometer an. Grosses Aber: Die Batterie kann nicht ausgebaut werden, also muss man sich immer eine Steckdose suchen, an die man die Vespa anschliessen kann. Für viele Mieter nicht oder nur sehr umständlich praktizierbar – ein Kabel vom Balkon auf die Strasse ist nicht zwingend die ideale Lösung.

Peugeot e-Ludix

Der französische Herausforderer der Vespa Elettrica heisst Peugeot e-Ludix. Er kostet mit rund 3800 Franken nur rund halb so viel, kommt mit der kleinen 1,6-kWh-Batterie aber auch nur maximal 50 Kilometer weit. Praktisch im Alltag ist der «Crawl»-Modus, der beim Schieben im Stand hilft. Besonders viel Spass macht der e-Ludix aber auf «Boost», wenn die volle Leistung von 2,5 kW (3,4 PS) bereitsteht. Allerdings schrumpfte in unserem Test die Reichweite dann sogar auf nur 37 Kilometer! Dafür lässt sich im Gegensatz zur Vespa das Akkupaket einfach ausbauen und in rund vier Stunden an der heimischen Steckdose laden. Neben der überschaubaren Verarbeitungsqualität hat der e-Ludix einige weitere Einschränkungen: Die Reifen sind schmal, ebenso das Windschild und ein Fach unter der Sitzbank für den Helm gibt es auch nicht.

Ecooter E2

Das Thema Reichweite geht Hersteller Ecooter ganz pragmatisch an: Auf Wunsch sorgen nämlich zwei statt eine Batterie für Saft und erhöhen die Reichweite so auf maximal 90 Kilometer. Mit einem Akku sinds rund 60 Kilometer. Die Batterien des E2, der 3 kW (4 PS) leistet, können entnommen und mithilfe des Ladegeräts an der Steckdose geladen werden. Aufgrund des Gewichts von jeweils 15 Kilogramm sind die Akkus gut transportierbar. Anders als viele seiner Elektro-Konkurrenten verfügt der E2 über ein Helmfach. Auch die Kombination mit dem Smartphone und einer App dürfte den Nerv vieler junger Nutzer treffen. Das Modell mit 2,6-kWh-Akku kostet ab 3550 Franken, für den Zusatzakku (1,3 kWh) kommen weitere 930 Franken hinzu.

Niu MQi+ Sport

Urban, stylisch, spassig: Das verspricht der chinesische Hersteller Niu beim Elektro-Roller MQi+ Sport, der für 3450 Franken angeboten wird. Sein 1,6-kW-Motor (2,2 PS) stammt von Bosch und liefert ein maximales Drehmoment von 110 Nm. Die Reichweite soll laut Niu rund 70 bis 80 Kilometer betragen – auch hier sind die Akkus herausnehmbar. Der Bordcomputer des MQi+ kommuniziert via SIM-Karte ständig mit der Cloud und erlaubt so Daten in Echtzeit aufs Smartphone. Der Niu hat ein vernünftiges Stahlfahrwerk, ein LED-Display und kommt so sehr modern daher.

Unu Standard Classic

Entwickelt in Deutschland, designed in Berlin lautet der Werbespruch des China-Scooters Unu. Der E-Motor von Bosch leistet je nach Version 2 bis 4 kW (2,7 bis 5,4 PS). Für eine vernünftige Reichweite von 50 bzw. 100 Kilometern sorgen einer bzw. zwei Akkus, die zum Laden entnommen werden können. Das markante Design mit bauchiger Karosserie hat den Vorteil eines grossen Stauraums, in den sogar bis zu zwei Helme passen. Bei den Unu-Zweirädern ist die Interaktion mit dem Smartphone per App besonders ausgeprägt. Sei es per Navigation, die auf das Display projiziert wird oder die Möglichkeit, dass das Smartphone als Schlüssel verwendet werden kann. Die Basisversion mit dem 2 KW-Motor kostet ab rund 2600 Franken.

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