Auch Wohnmobile sind oft betroffen
Das schützt dein Auto vor Mardern

Marder sind das Ärgernis eines jeden Laternenparkers und verursachen rund 40 Millionen Franken Schaden pro Jahr. Mit diesen Tipps schützt du dein Auto vor teurem Verbiss.
Publiziert: 24.07.2024 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2024 um 16:07 Uhr
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Sommers wie winters können sie zuschlagen: Marder, die mit ihren spitzen Zähnen spielend Kabel, Leitungen und Schläuche durchbeissen.
Foto: Getty Images
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Sommers wie winters schlagen sie immer wieder im Auto zu: Marder, die mit ihren spitzen Zähnen Kabel, Leitungen und Schläuche durchbeissen – zum Ärger der betroffenen Autofahrer. Allein bei der Axa-Versicherung wurden im letzten Jahr rund 15'500 Schadensfälle im Zusammenhang mit Mardern gemeldet. Insgesamt belaufen sie sich auf rund acht Millionen Franken allein bei der Axa-Versicherung.

Schweizweit dürften es rund 40 Millionen Franken sein. Vor allem Zündkabel, Wasserschläuche und Isoliermaterial fallen Mardern zum Opfer. Werden die Schäden nicht bemerkt, drohen sogar Motordefekte.

Was zieht Marder am Auto an?

Warum ziehen Autos Marder magisch an? Erster Punkt: pure Neugier. Die Zähne werden dabei auch als Sinnesorgane eingesetzt – Fühlen per Biss, sozusagen. Zweitens gehts um die Reviermarkierung gegenüber anderen Mardern – vor allem in der Paarungszeit im Sommer: Haben es sich die nachtaktiven Tiere im Motorraum gemütlich gemacht, sehen sie ihn als ihr Revier und markieren ihn mit Duftmarken. Streift dann ein anderer Marder durchs Fremdrevier, reagiert er auf den Duft seines Artgenossen gereizt und aggressiv – und beisst sich darum quer durch alle Kühlwasserschläuche, Bremsleitungen und die Elektronik.

Der Camper-Boom des letzten Jahres hat dabei zu einer deutlich höheren Anzahl von Marderschäden bei Wohnmobilen geführt. Ärgerlich, wenn wegen durchgenagten Kabelsträngen die Ferien ins Wasser fallen. Statistisch ist die Wahrscheinlichkeit von Marderschäden in den Kantonen Jura, Appenzell Innerrhoden und Thurgau aufgrund der hohen Marderpopulation besonders hoch. Höhergelegene Kantone wie das Wallis oder Ob- und Nidwalden weisen dagegen um 60 bis 70 Prozent weniger Schäden durch Marder auf, weil diese maximal auf mittleren Höhenlagen leben.

Fünf effektive Tipps

Für alle Freiluftparker hat Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim AGVS, folgende Tipps:

  • Der wirksamste Schutz gegen Marderschäden ist ein Parkplatz in einer geschlossenen Garage.
  • Autofahrer, die ihr Auto nicht in einer Garage abstellen können, sollten den Motor regelmässig gründlich waschen (lassen), um die Marder-Duftmarken loszuwerden.
  • Auch stabile Kabelummantelungen für die gefährdeten Teile helfen, Schäden zu vermeiden.
  • Besonders effektiv sind elektrische Schutzvorrichtungen, etwa Ultraschallgeräte: Sie stossen ein für menschliche Ohren nicht wahrnehmbares akustisches Signal aus – das mögen Marder gar nicht. Aber: Katzen und Hunde können sie ebenfalls nerven.
  • Auch hilfreich: Ein an der Autobatterie angeschlossenes Steuergerät, das die an den möglichen Einstiegsstellen angebrachten Metallplättchen mit Hochspannung versorgt, ähnlich einem Weidezaun. Bleibende Schäden durch den Stromschlag trägt das Tier nicht davon. Aber das Gerät sollte vom Profi installiert werden.

Von anderen im Internet empfohlenen Hilfsmittelchen hält der Experte hingegen wenig. Drahtgeflecht unter dem Auto, da Marder angeblich nicht gerne über Draht laufen, darunter verteilte Menschen-, Katzen- oder Hundehaare, Toilettensteine, Mottenkugeln oder Duftsäckchen im Motorraum oder ein Radio, das ganz leise neben dem Auto dudelt: Die Wirksamkeit dieser Hausmittelchen ist umstritten.

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