Es ist ein seltenes Bild auf unseren Autobahnen: Ein Auto steht mit offener Motorhaube auf dem Pannenstreifen. Doch das heisst nicht, dass es keine Pannen gibt – und zwar meist dann, wenn man sie am wenigsten brauchen kann. Wie zum Beispiel auf der Ferienreise mit dem Auto.
Mit einigen einfachen Verhaltensweisen lässt sich allfälligen Pannen jedoch vorbeugen und das Risiko auf ein Minimum reduzieren. Am besten schützt du dein Auto vor Defekten, wenn du den regelmässigen Service einhältst. Dazu gehört auch der im Serviceheft vorgeschriebene, periodische Zahnriemen-Wechsel. Bei den in der Schweiz weit verbreiteten Leasing- oder Firmenfahrzeugen ist das sowieso Pflicht.
Mit diesen Tipps kommst du zuverlässig ans Ziel:
Pflege und richtige Ausrüstung
- Du solltest die Pflege nicht vernachlässigen und das Auto regelmässig waschen und putzen. Dazu gehört auch die Prüfung von Reifendruck und -profil.
- Kurzer Blick unter die Motorhaube: Solltest du offene Kabel, vor allem Zündkabel, sehen, ummantele diese mit Isolierband, um sie gegen Marderbisse zu schützen (hier findest du mehr zum Schutz vor Mardern).
- Vorbeugung heisst, auch auf Ausnahmefälle vorbereitet sein. Deshalb gehören Starthilfekabel und Werkzeuge wie Schraubendreher, Schraubenschlüssel, Arbeitshandschuhe und Zange in jedes Auto. Auch Taschenlampe und Klebeband schaden nicht. Vorab mit dem Handbuch vertraut machen, um zu wissen, wo welche Informationen zu finden sind.
Zwei Pannen-Klassiker
Solltest du dennoch einmal liegenbleiben, musst du nicht zwingend den Pannendienst rufen. Einige Defekte lassen sich auch selber lösen.
- Zuerst Pannendreieck aufzustellen und Warnweste überziehen, um gesehen zu werden.
- Mit Klebeband und etwas Draht lassen sich lose Teile notdürftig wieder befestigen. Danach solltest du aber so schnell wie möglich die nächste Werkstatt ansteuern. Bei älteren Autos kannst du defekte Scheinwerfer-Halogenlampen noch selber wechseln – bei LEDs ists allerdings unmöglich.
- Pannen-Klassiker Nummer eins ist die leere Batterie. Wenn du ein eigenes Überbrückungskabel hast, fehlt nur noch ein Spender-Fahrzeug. Wichtig: Immer zuerst den Pluspol anhängen – und der Motor des helfenden Fahrzeugs muss schon laufen.
- Klassiker Nummer zwei: der platte Reifen. Beim Reifenwechsel die Radmuttern fast lösen, bevor das Rad in der Luft ist. Das ist einfacher und gilt nachher auch beim Anziehen der Schrauben. Schaue im Handbuch nach, wo due den Wagenheber unter dem Auto bedenkenlos ansetzen kannst.
Kühlen Kopf bewahren
- Auch ein Problem mit zu heissem Kühlwasser kannst du vorübergehend selber lösen. Halte an und öffne die Motorhaube (Vorsicht, heiss! Handschuh überziehen), damit die Wärme entweichen kann. Schaue unter dem Auto, ob irgendwo Flüssigkeit leckt. Im Motorraum solltest du erst nach der Ursache suchen, wenn der Motor etwas abgekühlt ist.
- Riss oder Loch in einem Schlauch? Flicke beides mit Isolierband oder Pflaster provisorisch. Du solltest dann aber so schnell wie möglich eine Werkstatt aufsuchen. Wenn du Wasser an Bord hast, sollten du das Kühlwasser wieder auffüllen (Füllmarke beachten!). Dafür eignet sich notfalls sogar Mineralwasser.
Nach Hilfe fragen
- Stottert der Motor, kann das einer defekten Zündanlage liegen. Auch eine Zündkerze lässt sich wechseln, sofern du Ersatz an Bord hast. Allerdings erfordert das schon etwas handwerkliches Geschick: Wer mit der Zange etwas zu forsch zur Sache geht, kann die Zündkerze abbrechen – dann brauchts definitiv den Pannendienst.
- Kommt öfter vor, als man denkt: Der Motor stottert, weil der Tank leer ist. Besser die Tankanzeige im Auge behalten.
- Im Zweifel: Nicht selber herumbasteln, sondern den Fachmann rufen. Sobald es die Elektronik betrifft, kannst du ohne das passende Diagnosegerät sowieso nicht mehr viel machen. Auch sicherheitsrelevante Teile wie die Bremsen oder die Lenkung sind für Laien tabu.