16 Länder, 23’120 Kilometer, 17 Tage und sieben Stunden – das sind die eindrücklichen Zahlen rund um den Weltrekord von Isa Müller. Die Töff-Verrückte aus dem Kanton Thurgau startete 2018 mit ihrer BMW S 1000 R in eine abenteuerliche Reise rund um die Welt – und kam mit einem Weltrekord nach Hause.
An der Donnerstag startenden Auto Zürich (siehe Box) können die Besucher Isa Müller persönlich kennenlernen und etwas über ihre schönsten Momente und schwierigsten Herausforderungen ihrer Reise erfahren. Vor Ort ist sie mitsamt ihrer Weltrekord-BMW am Stand der Mira Optik mit dem Schweizer Motorradbrillen-Hersteller Mirage Swiss Spirit in der Halle 7.
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Um die Erde auf Zeit
Vier Frauen mit vier verschiedenen Motorrädern aus vier Ländern – Schweiz, Österreich, Russland und Amerika: Sie kämpften 2018 um den Titel des Women’s World Record. Dabei galt es, die vom zweifachen Langstrecken-Motorrad-Weltrekordhalter Urs Pedreita (58) vorgelegte Weltrekord-Route am schnellsten zu absolvieren.
Die genaue Strecke konnten die Frauen selbst planen. Es gab dabei nur wenige Vorgaben: Logistische Checkpoints wie beispielsweise alle Ace Cafés der Welt (eine bekannte Rockerkneipe aus England) mussten angefahren werden und die Route mindestens 16 Länder berühren. Notwendige Schiffs- und Flugreisen zwischen den Kontinenten zählten nicht mit – gezählt hat nur die Zeit auf dem Motorrad selbst inklusive Tanken, Übernachtungen und andere Pausen.
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Vier Frauen, eine Siegerin
Um für diese Reise optimal gerüstet zu sein, peppte Müller ihre 160 PS starke BMW S 1000 R auf: Zusätzliche Halterungen fürs Gepäck, grösserer Benzintanks, ein zweites Paar Fussrasten und Sitzheizung sorgten für Entspannung während der Fahrt. Erste-Hilfe-Set und Werkzeug fürs Reifenflicken durften auch nicht fehlen. Müller hatte sich bestens vorbereitet. So starteten die Frauen zeitgleich am 6. Mai 2018 im jeweiligen Land zur Weltrekordjagd. Isa Müller und ihre BMW brechen am Love Ride auf, der grössten Benefizveranstaltung der Schweizer Töff-Szene.
Nach 17 Tagen und 7 Stunden kam Müller nicht nur mit dem Weltrekord nach Hause, sondern mit allerlei ereignisreichen Erfahrungen mit Mensch und Natur. Nebst mentalen Herausforderungen durch den permanenten Zeitdruck gehörten externe Einflüsse ebenso dazu. «Die grösste Herausforderung war das Wetter. Von den 17 gezählten Tagen hatte ich nur drei regenfreie», erzählt Isa Müller. Ausserdem sei die extreme Kälte in Kanada und Russland kaum auszuhalten gewesen.
Kämpfende Bären
Nicht nur wetterbedingte Schwierigkeiten waren eine Herausforderung, sondern auch die Tierwelt machte Müller einen Strich durch die Rechnung: «In Kanada musste ich einmal anhalten, weil zwei männliche Bären kurz davor waren, miteinander zu kämpfen», so Müller. Doch anstatt den Anblick der majestätischen Tiere geniessen zu können, hatte sie nur eins im Kopf: «Geht weg, ich muss weiter!»
Müller würde die Reise gerne ohne den Zeitdruck im Hinterkopf wiederholen: «Ich bin um die Welt gefahren und habe nichts gesehen – nur die linke und rechte Strassenseite», berichtet sie. Töfffahren ist ihre Passion und seit der Weltrekord-Tour 2018 reist sie mit ihrem Mann rund um die Welt und absolviert pro Saison durchschnittlich 25'000 bis 30'000 Kilometer. Diese Woche gibts nun die kurze Reise an die Auto Zürich. Müller freut sich: «Ich finde es immer spannend, viele neue Leute kennenzulernen und Erfahrungen austauschen zu können.»