Weltpremiere: Ora Ballet Cat
Dieser Käfer stromert bald nach Europa

Was sich VW nicht traut, wagt Ora. Die Tochter des chinesischen Konzerns Great Wall zeigt mit der Ballet Cat einen elektrischen VW-Käfer-Klon. Bald könnte er auch nach Europa kommen.
Publiziert: 21.04.2023 um 05:01 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2023 um 05:01 Uhr
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VW hatte bislang nicht den Mut, einen rein elektrischen Käfer neu aufzulegen. Jetzt machts eben der chinesische Hersteller Ora.
Foto: TIM
Wolfgang Gomoll

Die Ora-Katzenfamilie ist um ein Mitglied reicher. Nach der Ora Funky Cat, einem elektrischen Mini-Klon, der bereits in Europa unterwegs ist, zeigen die Chinesen beim Heimspiel an der noch bis nächsten Donnerstag geöffneten Auto China in Shanghai einen weiteren Klon, die Ballet Cat.

Unschwer ist zu erkennen, dass bei der Ballet Cat der VW Käfer Pate gestanden hat. Die charakteristische Kugelform mit weit nach unten gezogener Fronthaube, die Zweifarben-Lackierung und die klassischen Felgen – das alles ist typisch VW Beetle. Einzig die LED-Scheinwerfer sind nicht ganz so rund wie beim Wolfsburger Original. Doch das fällt kaum ins Gewicht. Offenbar sagte man sich bei der Great Wall-Tochter Ora: Wenn Volkswagen schon keine elektrische Neuauflage ihres Klassikers riskiert, tun wir es eben. Und wie in Shanghai zu erfahren ist, überlegen sich die Chinesen, ihren Käfer-Klon auch nach Europa zu exportieren.

Frauenfreundlicher Käfer

Dort soll er vor allem Frauen ansprechen. Denn der 4,40 Meter lange China-Käfer soll – Achtung, Klischee! – speziell auf die Bedürfnisse des weiblichen Geschlechts zugeschnitten sein. So befindet sich in der Sonnenblende ein 22 Zentimeter grosser Schminkspiegel. Und damit das Make-up im Fahrzeug gelingt, lässt sich die Ambientebeleuchtung entsprechend justieren. Selbst eine Extra-Box für die Schminkutensilien wurde in die Mittelkonsole integriert. Zudem können Sie sich – Danke, Digitalisierung! – mithilfe einer Kamera das gewünschte Make-up in einem Display als Vorschau anzeigen lassen.

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Kinder- und Göttinnen-Modus

Zur Unterhaltung der Jungmannschaft gibts einen speziellen Kindermodus, der Kinderlieder abspielt. Bei zu hohen Temperaturen im Fahrzeugfond springt automatisch die Klimaanlage an und kühlt die kleinen Hitzköpfe runter – und während der Fahrt überwacht eine Kamera stets das Geschehen auf der Rückbank. Damit sich die Fahrerin rundum wohlfühlt, wurden die Vordersitze und der schmalere Lenkradkranz speziell auf die weibliche Anatomie zugeschnitten. «So ermüden die Fahrerinnen weniger schnell und kommen entspannter ans Ziel», erklärt ein – männlicher – Entwickler.

Nebst dem Kindermodus gibts übrigens noch den Göttinnen-Fahrmodus, bei dem Gaspedal und Lenkung sensibler reagieren. Eine ganze Truppe von Assistenten (unter anderem eine 360-Grad-Kamera, ein adaptiver Tempomat, ein Spurhalteassistent und ein Tot-Winkel-Warner) unterstützt zudem.

In China ab 30'000 US-Dollar

Was sämtliche Autofans interessieren dürfte: Der Elektromotor der Ora Ballet Cat leistet 172 PS (126 kW) sowie 250 Nm Drehmoment und erlaubt eine Spitze von 155 km/h. Je nach Batteriegrösse (49,9 oder 60,5 kWh) schafft der elektrische China-Käfer mit einer Akkuladung rund 400 oder 500 Kilometer Reichweite. In China starten die Preise für den Klischee-Käfer bereits unter 30’000 US-Dollar. Die Erfahrung bei der Funky Car zeigt aber, dass sich dieser Preis nicht 1:1 adaptieren lässt. In Europa müssen wir dann wohl noch einige Tausender drauflegen.

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