Weltpremiere VW ID.7 in Shanghai
So sieht der neue Elektro-Passat aus

Kürzlich durften wir den neuen VW ID.7 fahren – allerdings noch im Tarnkleid. An der Automesse in Shanghai hat VW den elektrischen Nachfolger des Passat nun offiziell enthüllt und die letzten technischen Daten verraten.
Publiziert: 22.04.2023 um 04:59 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2023 um 15:27 Uhr
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Der neue VW ID.7 ist der inoffizielle und elektrische Nachfolger des VW Passat.
Foto: ZVG.
Wolfgang Gomoll

Wie VWs neuer Mittelklassestromer ID.7 aussehen wird, war bis jetzt ein gut gehütetes Geheimnis. Selbst als wir vor zwei Wochen eine erste Probefahrt machen dürfen, wissen wir nicht, wie der ID.7 unter seinem speziellen Tarnkleid ausschaut. Jetzt, bei der offiziellen Weltpremiere an der Auto China in Shanghai, ist der ID.7 endlich erstmals unverhüllt zu sehen – und auch die letzten Geheimnisse werden verraten.

Weil der ID.7 im VW-Konzern als elektrischer Nachfolger des Passat gilt (auch wenn das aktuelle Modell noch weitergebaut wird), muss er auch die an einen Passat gestellten Bedürfnisse abdecken. Sprich: Als beliebtes Vertreterauto praktisch sein und vor allem Kilometer «fressen». Nur: Die auf dem MEB-Baukasten basierenden VW-Stromer brillieren bislang nicht gerade als Reichweitenwunder.

Bis 700 Kilometer Reichweite

Das wird jetzt mit dem neuen ID.7 anders. Gemäss VW soll er die 600 Kilometer Reichweite eines Hyundai Ioniq 6 oder Nio ET7 gar noch toppen und bis zu 700 Kilometer schaffen. Möglich wird dies nicht zuletzt dank besonders ausgeklügelter Aerodynamik. Daher erstaunt es nicht, dass die tropfenförmige Silhouette ID.7 stark an jene des Ioniq 6 erinnert.

Trotz dieses Aerodynamik-Diktats schafften es die VW-Designer, dem Elektro-Passat eigene Konturen zu verpassen. «Auf den Bug sind wir besonders stolz. Denn was du vorne kaputtmachst, kriegst du hinten nicht mehr gerettet», zitiert VW-Designer Daniel Scharfschwerdt einen bekannten Designer-Grundsatz. Der ID.7 erreicht im Windkanal einen cW-Wert von 0,23 und ist damit fast auf Augenhöhe mit den bereits erwähnten Hyundai Ioniq 6 oder Nio ET7 (beide 0,21).

Deutlich schnellere Ladezeiten

Zwei Batterietypen für den 286 PS (210 kW) und 545 Nm starken VW-Mittelklassestromer stehen zur Auswahl: Ab Herbst im ID.7 Pro ein Akku mit 77 Kilowattstunden (82 kWh brutto) Kapazität. Und im nächsten Jahr im ID7 Pro S eine 85-kWh-Batterie (91 kWh brutto). Sie bieten nicht nur deutlich mehr Reichweite, sondern auch höhere Ladegeschwindigkeiten. Beim ID.7 Pro sind es 170 Kilowatt, beim Pro S gar 200 Kilowatt. Für optimal kurze Ladezeiten werden die Akkus vorkonditioniert und bei allen Aussentemperaturen stets auf 23 Grad gehalten. Das bedeutet auch, dass die Batterie nur dann vollgeladen wird, wenn klar ist, dass das Auto bald bewegt wird und so der Ladestand kein Dauerzustand ist.

Fortschritte gibts aber auch beim Infotainment: Ein 15 Zoll grosser Bildschirm bildet im Cockpit die Kommandozentrale, die durch ein schmales digitales Anzeigeband hinter dem Lenkrad und ein serienmässiges Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen in der Frontscheibe ergänzt werden. Die Bedienung ist deutlich einfacher und intuitiver als bisher. Zudem gibts im Hauptbildschirm eine Leiste mit Schnellwahl-Symbolen, um direkt auf wichtige Funktionen wie Navi, Assistenzsysteme oder Fahrzeugdaten zugreifen zu können. Allerdings sind die Kacheln relativ klein geraten.

Verkaufsstart im Herbst

Platz, ein wichtiges Argument für einen Passat-Nachfolger, gibts im 4,97 Meter langen VW ID.7 auf allen Sitzen genug – auch hinten. Ein optionales, grosses Glasschiebedach sorgt für Wohlfühlatmosphäre und taucht den Innenraum auf Wunsch in natürliches Licht oder dunkelt ihn ab. Wir finden, unter dem Strich bietet der VW ID.7 für voraussichtlich weniger als 60'000 Franken einiges und braucht sich vor der Konkurrenz aus Asien nicht zu verstecken.

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