Langstrecken mit dem E-Auto
Das musst du übers Schnellladen wissen

Gegen Reichweitenangst im Elektroauto helfen auf langen Strecken die Schnelllader entlang der Autobahnen. Mit diesen fünf Tipps lädt dein Elektroauto schnell und schonend.
Publiziert: 08.02.2024 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2024 um 00:46 Uhr
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Wer beim Laden mitdenkt, schont sein Elektroauto und kann die Ladezeiten aufs nötige Minimum verkürzen.
Foto: TESLA
Kim Hüppin

Lange Strecken sind längst auch mit dem Elektroauto möglich. Schon heute stehen in der Schweiz 600 Schnellladepunkte mit Gleichstrom und Ladeleistungen zwischen 50 und 350 Kilowatt (kW) zur Verfügung – fast im Wochentakt kommen neuen dazu. Je nach Fahrzeugmodell dauert es dort zwischen 20 und 45 Minuten, bis die Batterie von zehn auf 80 Prozent vollgeladen ist. Mit diesen fünf Tipps kannst du deinen Ladestopp so kurz wie möglich halten.

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Schneller dank Gleichstrom

Einfache Steckdosen oder die Wallbox in der Garage liefern Wechselstrom (AC) mit bis zu 22 Kilowatt (kW) Ladeleistung – doch die Batterien eines Elektroautos können nur Gleichstrom (DC) speichern. Ein Wandler im Auto muss hier den Wechselstrom noch in Gleichstrom umwandeln. Und das verlangsamt den Ladevorgang erheblich.

Bei DC-Schnellladestationen ist ein leistungsstarker Wandler integriert. Der Gleichstrom fliesst direkt und ohne Verzögerung in die Batterie des Elektroautos. Damit werden auch deutlich höhere Ladeleistungen möglich – bis zu 350 Kilowatt können theoretisch die Säulen von Ionity liefern, die von BMW, Ford, Hyundai, Kia, Mercedes und dem Volkswagen-Konzern betrieben werden. Vorausgesetzt, dass die lokale Stromversorgung mitspielt. Modelle, die solche Ladeleistungen wirklich abrufen können, gibts indes allerdings noch keine: Der Anfang 2024 neu vorgestellte Porsche Taycan zapft als aktueller Ladekönig mit maximal 320 kW. Beim populären Tesla Model Y sind 250 kW das höchste der Schnelllade-Gefühle.

Neben der hohen Ladeleistung für kurze Ladezeiten haben Schnelllader noch einen Vorteil: Das Kabel ist immer fest montiert – du kannst laden, auch wenn du dein eigenes vergessen hast.

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Passende Ladesäule wählen

Je mehr Leistung die Ladestation liefert, desto schneller wird das Auto geladen? Nicht ganz: Die Schnelligkeit des Ladevorgangs hängt von mehreren Faktoren ab.

Wichtig ist die maximale Leistung, die das interne Ladegerät des E-Autos verkraften kann. Hängt das Auto an einer Superschnellladesäule mit 350 kW, obwohl es nur 100 kW verträgt, wird die Leistung gedrosselt. Dennoch zahlst du dann den am Schnelllader geltenden höheren Strompreis: Zuhause kostete eine Kilowattstunde (kWh) Strom 2023 im Schweizer Schnitt rund 32 Rappen; am Schnellader können es bis zu 80 Rappen werden. Dabei ist es Geldverschwendung, für Leistung zu zahlen, die das Elektroauto gar nicht meistern kann. Umgekehrt: Wird das Auto an einer Ladesäule mit geringerer Leistung aufgeladen, erhält es auch nur so viel Strom, wie die Station liefern kann – auch wenn das Auto mehr vertragen würde. Weitere Faktoren, die das Laden einbremsen können, sind die Temperatur der Batterie, Wetterbedingungen und der Akkufüllstand.

Tipp: Wenn dein Auto nur 50 kW verträgt, reicht die günstige 50-kW-Ladesäule aus, um eine möglichst kurze Ladezeit zu erzielen.

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Batterie vorbereiten

Die Temperatur der Batterien hat grossen Einfluss aufs Ladetempo. Zwischen 20 und 40 Grad Celsius fühlen sie sich am wohlsten. Deshalb sollte die Batterie vor dem Schnellladen vorkonditioniert werden – also so erwärmt oder gekühlt werden, dass sie im idealen Temperaturbereich liegt. Leider verfügen noch nicht alle Elektroautos über ein Vorkonditionierungssystem. Die bekanntesten Modelle sind Tesla, Renault Megane e-Tech, Kia EV6 oder Hyundai Ioniq 5.

Tipp: Nutze den Routenplaner, der auch die Ladestopps berechnet. Dann bereiten die Autos selbsttätig die Batterie vor dem Schnellladestopp vor. Bei manchen lässt sich die Vorkonditionierung auch manuell aktivieren – am besten etwa 30 Minuten vor dem Laden.

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Schnellladen stresst die Batterie

Häufiges Schnellladen kann der Batterie schaden und schränkt auf Dauer die Reichweite deines E-Autos ein. Ohne Vorkonditionierung und bei häufigem Schnellladen altert die Batterie deutlich eher, als wenn sie primär an der heimischen Wallbox geladen wird.

Tipp: Im Alltag langsam und zum günstigsten Tarif laden – entweder tagsüber mit selbstproduziertem Strom aus der Photovoltaik oder nachts zum Niedrigtarif. Die Nutzung von Schnellladern solltest du auf lange Strecken beschränken. Das schont auch dein Portemonnaie.

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Nicht bis 100 Prozent laden

Bei Verbrenner-Autos gibt ein voller Tank das gute Gefühl, jetzt sofort überallhin fahren zu können. Volltanken beim Elektroauto ist auf Langstrecken aber keine gute Idee. Denn: Zwischen 10 und 80 Prozent lädt die Batterie am schnellsten. Ab 80 Prozent reduziert die Ladesäule zur Schonung der Batterie die Ladeleistung massiv – beim Laden auf 100 Prozent Batteriefüllung verdoppelt sich daher ungefähr die Ladezeit gegenüber der Aufladung auf 80 Prozent.

Tipp: Wenn du schnell wieder unterwegs sein willst, solltest du den Ladevorgang auf maximal 80 Prozent begrenzen. Auch im Alltag lohnt es sich, die Batterie nicht voller zu laden – bei einem Betrieb zwischen 20 und 80 Prozent hält das Herzstück deines E-Autos am längsten.

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