Wie alle Jahre trifft sich anfangs Oktober eine 13-köpfige Fachjury auf dem Gelände des TCS-Fahrsicherheitszentrums Betzholz in Hinwil ZH, um nach intensiven Testfahrten das Schweizer Auto des Jahres zu wählen.
Dieses Jahr stellen sich den Jurorinnen und Juroren jene zehn Autos, die sie zuvor in einem ersten Schritt aus 38 zur Wahl stehenden Fahrzeugen vorselektioniert hatten (siehe Box) – alles neue Modelle, die 2023 in der Schweiz vorgestellt und lanciert worden sind oder bis spätestens März 2024 bestellt werden können.
- BMW i5
- Dacia Jogger Hybrid
- Fiat 600e
- Honda e:Ny1
- Hyundai Kona
- Jeep Avenger
- Kia EV9
- Opel Astra Electric
- Toyota Prius PHEV
- VW ID.7
- BMW i5
- Dacia Jogger Hybrid
- Fiat 600e
- Honda e:Ny1
- Hyundai Kona
- Jeep Avenger
- Kia EV9
- Opel Astra Electric
- Toyota Prius PHEV
- VW ID.7
«Die Wahl scheint mir heuer etwas einfacher als auch schon», freut sich Jury-Präsidentin Monisha Kaltenborn (52) an diesem herrlichen Herbstmorgen beim Anblick der zehn schön aufgereihten Finalkandidaten. «Die zu beurteilenden Fahrzeuge unterscheiden sich beim Antriebskonzept kaum. Acht der zehn Modelle sind reine Elektroautos. Nur der BMW i5 ist punkto Leistung und Preis ein Ausreisser nach oben», stellt die frühere Sauber-F1-Teamchefin fest.
Acht von zehn Autos sind EV
Ihr Jurykollege, der Ex-F1-Pilot und TV-Kommentator Marc Surer (72), wundert sich: «Mit dem Fiat 600e, dem Jeep Avenger und dem Opel Astra Electric sind gleich drei Fahrzeuge aus dem Stellantis-Konzern hier, die alle auf derselben Technik-Plattform aufbauen. Dennoch verhalten sich diese drei Autos beim Fahrdynamiktest völlig unterschiedlich.» Apropos Fahrdynamik: Rennprofi Fredy Barth (44) hält mit einem Augenzwinkern fest: «So richtig sportlich ist hier nur ein Kandidat. Aber mit Blick auf die Wahlkriterien ist das wohl auch vernünftig so.» Genau, denn die Wahlkriterien fürs Schweizer Auto des Jahres sind Styling, Technik, Innovation und Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Benjamin Albertalli, Autojournalist, Direktor ACS Tessin
- Fredy Barth, Schweizer Rennprofi
- Andreas Engel, Journalist Ringier, Auto & Mobilität
- Michaela Giovanoli, Leiterin Verkauf TCS Training & Events
- Mathias Huber, Experte Fahrzeugtechnik Empa
- Monisha Kaltenborn, Jurypräsidentin und Ex-F1-Teamchefin
- Luca Maillard, Spezialist Fahrzeugbewertung eco-auto.info VCS
- Bruno Pellandini, Autojournalist Corriere del Ticino
- Isabelle Riederer, Autojournalistin, CEO Erste Sahne
- Daniel Riesen, Autojournalist, Touring
- Raoul Schwinnen, Journalist Ringier, Auto & Mobilität
- Marc Surer, Ex-F1-Profi und TV-Kommentator
- Maren Uebel, Expertin E-Mobilität EKZ
- Benjamin Albertalli, Autojournalist, Direktor ACS Tessin
- Fredy Barth, Schweizer Rennprofi
- Andreas Engel, Journalist Ringier, Auto & Mobilität
- Michaela Giovanoli, Leiterin Verkauf TCS Training & Events
- Mathias Huber, Experte Fahrzeugtechnik Empa
- Monisha Kaltenborn, Jurypräsidentin und Ex-F1-Teamchefin
- Luca Maillard, Spezialist Fahrzeugbewertung eco-auto.info VCS
- Bruno Pellandini, Autojournalist Corriere del Ticino
- Isabelle Riederer, Autojournalistin, CEO Erste Sahne
- Daniel Riesen, Autojournalist, Touring
- Raoul Schwinnen, Journalist Ringier, Auto & Mobilität
- Marc Surer, Ex-F1-Profi und TV-Kommentator
- Maren Uebel, Expertin E-Mobilität EKZ
Scheint den «alten Hasen» in der Fachjury dieses Jahr die Wahl für einmal etwas leichter zu fallen, tut sich die erstmals mitwählende Isabelle Riederer schwerer: «Bei diesem vielfältigen Teilnehmerfeld ist es eine grosse Herausforderung, die richtige Entscheidung zu treffen», meint die Autojournalistin, nachdem sie mit allen Modellen den Testparcours absolviert hat. Der Jury-Rückkehrer Benjamin Albertalli, Direktor des ACS Tessin, zeigt sich über die schnelle Entwicklung in der Autobranche beeindruckt: «Bei meiner letzten Wahl vor fünf Jahren hatten alle Kandidaten Verbrennermotoren. Heute sind acht der zehn Titelkandidaten reine Elektro- und die zwei restlichen hybridisierte Autos.»
Vom Kleinwagen bis zum Koloss
Auch wenn die Schere tatsächlich nicht so gross auseinanderklafft wie in anderen Jahren, scheint es dennoch nicht einfach, einen Koloss wie den rund 76’000 Franken teuren, über fünf Meter langen und fast 2,30 Meter breiten elektrischen Kia EV9 mit dem hybriden 4,55 Meter kurzen und 1,78 Meter schmalen Dacia Jogger für 26’790 Franken zu vergleichen – obwohl beides Siebenplätzer sind. Oder auch wenn der Fiat 600e und der BMW i5 beide über Elektroantrieb verfügen, spielt die im Betzholz angetretene, knapp 124’000 Franken teure Topversion i5 M60 mit 601 PS (442 kW) in einer ganz anderen Liga als der knapp 40’000 Franken kostende Fiat mit seinen 156 PS (115 kW).
Dennoch müssen die Jurorinnen und Juroren im Anschluss an ihre ausgiebigen Testfahrten ins stille Kämmerlein zur abschliessenden Punktevergabe. Das Reglement schreibt vor, dass jeder 25 Punkte vergeben muss – verteilt auf mindestens sieben Fahrzeuge, maximal aber 10 Punkte für ein Fahrzeug. Zudem dürfen für Platz 1 und Platz 2 nicht gleich viele Punkte verteilt werden.
Titelbekanntgabe am 27. November
Empa-Experte Mathias Huber geht dabei nach dem Ausschlussverfahren vor: «Ich weiss, welche Autos bei mir keine Punkte kriegen.» Doch während sich die Elektroautos über Fakten wie Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Preis vergleichen lassen, sei es bei emotionalen Faktoren wie Fahrspass schwieriger, stöhnt ein Juror bei seiner Punktevergabe.
Obwohl alle 13 Jurorinnen und Juroren ihre Wahlzettel noch am Abend des Testtags bereits vollständig ausgefüllt abgegeben haben und damit der Wahlsieger im Prinzip bereits feststeht, kann über das Schweizer Auto des Jahres 2024 weiterhin nur spekuliert werden. Denn die Wahlresultate bleiben bis zur grossen Gala-Veranstaltung und Preisverleihung am Montag, 27. November 2023, geheim. Erst dann steht fest, welches das «Schweizer Auto des Jahres 2024» ist und damit den Vorjahressieger Genesis GV60 ablöst.