Mal selbst ans Steuer eines 40-Tönners? Für viele ein Traum. Noch bis heute Samstagabend werden solche Träume an der Nutzfahrzeugmesse Transport-CH/Aftermarket-CH dank «TestDrives» wahr. Statt die LKWs mit alternativen Antrieben nur auf den Messeständen anzuschauen, dürfen sie auf einer rund ein Kilometer langen Teststrecke von den Besucherinnen und Besuchern auch gefahren werden. «Ich wollte schon immer wissen, wie sich ein Elektro-LKW fährt», so Mario Mosimann (32). Und nach seinem Test im fast 20 Tonnen schweren E-Scania ergänzt er mit breitem Grinsen: «Innert Kürze beschleunigt er auf 42 km/h – eindrücklich, wie er abgeht!» Nur bezüglich Alltagstauglichkeit hat Mosimann vor allem punkto Strom tanken noch Zweifel.
Besucher testen Trucks
Erste Elektroluft schnuppert auch Rami Tut (16) am Steuer des bis maximal 45 km/h schnellen Citroën Ami. «Er zieht witzig aus, aber ab einem gewissen Tempo wirds schwierig», urteilt der angehende Automechatroniker fachkundig. Ihm fehlt beim E-Kleinwagen zudem das Motorgeräusch, Spass macht ihm die Fahrt trotzdem. Genau wie die beiden Leitmessen Transport-CH/Aftermarket-CH insgesamt: «Cool und vielfältig – zudem kann man an vielen Ständen selbst aktiv sein.»
Kids basteln Trucks
Stimmt, an der Messe taucht man regelrecht in eine Erlebniswelt rund um Trucks und Aftermarket-Angebote ein. An verschiedenen Orten stehen Rennsimulatoren. Beim Schweizerischen Nutzfahrzeugverband (Astag) können selbst die Kleinsten Chauffeurluft schnuppern und auf Mini-LKWs durch die Messehallen kurven. Am Stand des Auto Gewerbe Verbands Schweiz (AGVS) dürfen Modell-LKWs zusammengebastelt, bemalt und als Souvenir mit nach Hause genommen werden. Es gibt dort aber auch Infos zur Aus- und Weiterbildung für angehende Mechatroniker. Und witzig: Die Messebesucherinnen und Besucher können die Energie für ein spassiges Duell auf der Carrera-Rennbahn auf Hometrainer daneben erstrampeln – auch dies eine Form CO2-freier Fortbewegungsenergie.
Schweizer bauen Trucks
Übrigens ein Thema, das bei fast allen Ausstellern präsent ist. Längst gehören alternative Antriebe auch im Nutzfahrzeugbereich zum guten Ton. Und die Schweiz mischt punkto Technologie ganz vorne mit. Dies beweisen die vollelektrischen Sattelzugmaschinen mit 900-kWh-Batteriekapazität von Futuricum oder das Projekt «GoH! – Generation of Hydrogen». Dafür hat das Schweizer Start-up GreenGT auf Basis eines russischen Kamaz ein 170-kW-Wasserstoff-Brennstoffzellensystem verbaut. Sechs Wasserstofftanks mit insgesamt 45 Kilo H2 verschaffen dem 40-Tönner 500 Kilometer elektrische Reichweite. Die CO2-neutralen Liebesgrüsse aus Moskau verbreitet bald die Migros Genf, dort wird der Brennstoffzellen-LKW zum Einsatz kommen.