21 prall gefüllte Hallen, 1250 Aussteller, 2500 historische Fahrzeuge: Das sind die Eckdaten der Techno-Classica in Essen (D). Die grösste Oldtimer-Messe der Welt läuft noch bis Sonntag, 10. April 2016. Eine Fahrt in den Ruhrpott dürfte deshalb dieses Wochenende auch für Autoklassik-Fans aus der Schweiz Pflicht sein.
Kameras klicken, Motorhauben werden angehoben und Köpfe fachsimpelnd in die Motorräume gesteckt. In der heilen Auto-Parallelwelt erfreuen sich ein Porsche 911 S, ein Aston Martin DB5 und ein Lancia Delta Integrale grösster Beliebtheit. Der Rundgang durch die Techno-Classica zeigt eindrucksvoll, dass der automobile Klassikbereich boomt wie nie zuvor – die Schilder hinter den Windschutzscheiben der Oldtimer weisen Preise aus, dass Besuchern der Atem stockt.
Politisch inkorrekt
Die Gründe für den anhaltenden Boom liegen auf der Hand: Zum einen locken manche Klassiker nach wie vor mit Wertsteigerungen, die allenfalls kühne Aktienpakete offerierten. Und mit weltweiten Negativzinsen kommt so eine Wertanlage aus Blech vielen gerade passend.
Und dann ist da noch der aktuelle, emotionslose Automarkt: Hier dreht sich zunehmend alles um intelligente Fahrerassistenzsysteme, Downsizing, hohe Sitzpositionen oder das autonome Fahren.
Politisch inkorrektes PS-Geprotze ist out und die Autohersteller kämpfen sowieso um jedes Gramm CO2. Da besinnt sich manch ein Autofan nur allzu gern seiner Kindheit, als die automobile Welt zumindest aus der Retrospektive noch in bester Ordnung war.