TCS-Sommerreifentest 2025
Ein China-Pneu fällt komplett durch

Der TCS hat 17 aktuelle Sommerreifen für die beliebte Mittelklasse getestet. Gleich elf Hersteller dürfen sich stolze Testsieger nennen, während zwei Pneus mit ihren Fahrleistungen hinterherhinken. Von einem Billig-Reifen wird sogar explizit abgeraten.
Publiziert: 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 06:58 Uhr
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Der Touring Club Schweiz präsentiert die Testergebnisse für 17 Sommerreifen der Saison 2025. Darunter sind einige positive und auch negative Überraschungen dabei.
Foto: Marc Wittkowski
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Juan ThomasRedaktor Auto & Mobilität

«Von Ostern bis Oktober – von O bis O.» In diesem Zeitraum sollen wir laut Faustregel an unseren Autos Sommerreifen montieren – so lernen wirs in der Fahrschule. Mit den milderen Temperaturen erwarten uns auch andere Strassenverhältnisse. Passend dazu veröffentlicht der Touring Club Schweiz (TCS) seinen alljährlichen Sommerreifentest. Getestet wurden 17 Pneus für Mittelklasse-Kompaktwagen (225/40 R18), die sich für Modelle wie den Audi A3, 1er- oder 2er BMW, Mercedes A- und B-Klasse, Skoda Octavia, Renault Mégane, Hyundai i20 oder den VW Golf eignen, der als Testfahrzeug im Einsatz war.

Die Sieger im Überblick

Die Bewertung setzt sich aus 70 Prozent Fahrsicherheit und 30 Prozent Umweltbilanz zusammen. Die Fahrsicherheit umfasst Themen wie die Performance unter bestimmten Strassenverhältnissen, während die Umweltbilanz Abtrieb, Geräusch und Verbrauch bewertet. Für mehr als die Hälfte der Hersteller war der Test ein Erfolg: Auch wenn sich kein Pneu mit fünf Sternen krönen darf, wurden elf von 16 Reifen als «sehr empfehlenswert» eingestuft. Vier weitere müssen sich mit der Bewertung «empfehlenswert» zufriedengeben, während zwei Hersteller nicht überzeugen können – vom Pneu eines chinesischen Herstellers wird sogar explizit abgeraten. 

Die Pneus der Hersteller Continental, Bridgestone, Michelin, Goodyear, Vredstein, Yokohama, Firestone, Falken, Dunlop, Nexen und Toyo teilen sich das Siegerpodest mit jeweils vier von fünf Sternen in der Gesamtwertung. Zwei Reifen stechen beim Thema Fahrsicherheit besonders heraus. Der SportContact 7 von Continental und der Potenza Sport von Bridgestone erzielten sowohl auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn mit einem hohen Gripniveau, einer ausgezeichneten Präzision und viel Sicherheit in kritischen Fahrmanövern
hervorragende Ergebnisse.

Die Schlusslichter

Nur ein Stern vom Podest entfernt sind die Pneus der Hersteller Kumho, Nokian, Giti und dem erstmals getesteten Ceat. Diese bekamen nur drei Sterne, sind laut TCS aber noch «empfehlenswert». Die Reifen würden bei der Fahrsicherheit und der Umweltbilanz nicht über ein befriedigendes Ergebnis hinauskommen und verschiedene Schwächen aufweisen. Den vorletzten Platz belegt der Reifen des chinesischen Herstellers Syron mit zwei Sternen und der Bewertung «bedingt empfehlenswert». Der Testwagen lässt sich nur wenig präzise steuern, ständige Lenkkorrekturen sind für konstante Radien nötig, urteilt der TCS. Aufgrund dieser Tatsache ist ein Kauf dieses Reifens, auch wenn dieser im Nassen eine befriedigende Leistung bietet, nicht ratsam.

TCS-Tipps für den Reifenwechsel
  • Kaufe nur Reifen, die nicht älter als drei Jahre sind. Damit profitierst du von den technischen Weiterentwicklungen und Verbesserungen der Reifenhersteller. Auskunft über das Alter der Reifen gibt die vierstellige DOT-Angabe auf dem Reifen. 1523 etwa bedeutet, dass der Pneu in der 15. Kalenderwoche des Jahres 2023 produziert wurde.
  • Verwende immer vier Reifen des gleichen Modells und Typs.
  • Montiere bei unterschiedlicher Profiltiefe die besseren Reifen auf die Hinterachse, da diese durch ihr Seitenführungspotenzial die Fahrstabilität insbesondere bei Kurvenfahrt bestimmt.
  • Die Sommerreifen sollten im Frühjahr noch ein Restprofil von 3 Millimetern aufweisen. Dies gilt auch bei Ganzjahresreifen. Mit dem Einfränkler-Trick lässt sich die Profiltiefe ganz einfach messen: Eine Ein-Franken-Münze so in das Reifenprofil stecken, dass du die Helvetia auf dem Strich stehend siehst. Bleibt der Strich nach dem Hereinstecken hinter dem Profil des Reifens verborgen, ist das Profil noch genug tief.
  • Fahre im Sommer keine Winterreifen.
  • Kaufe nur Reifen, die nicht älter als drei Jahre sind. Damit profitierst du von den technischen Weiterentwicklungen und Verbesserungen der Reifenhersteller. Auskunft über das Alter der Reifen gibt die vierstellige DOT-Angabe auf dem Reifen. 1523 etwa bedeutet, dass der Pneu in der 15. Kalenderwoche des Jahres 2023 produziert wurde.
  • Verwende immer vier Reifen des gleichen Modells und Typs.
  • Montiere bei unterschiedlicher Profiltiefe die besseren Reifen auf die Hinterachse, da diese durch ihr Seitenführungspotenzial die Fahrstabilität insbesondere bei Kurvenfahrt bestimmt.
  • Die Sommerreifen sollten im Frühjahr noch ein Restprofil von 3 Millimetern aufweisen. Dies gilt auch bei Ganzjahresreifen. Mit dem Einfränkler-Trick lässt sich die Profiltiefe ganz einfach messen: Eine Ein-Franken-Münze so in das Reifenprofil stecken, dass du die Helvetia auf dem Strich stehend siehst. Bleibt der Strich nach dem Hereinstecken hinter dem Profil des Reifens verborgen, ist das Profil noch genug tief.
  • Fahre im Sommer keine Winterreifen.

Doch der grosse Verlierer des TCS-Sommerreifentests 2025 heisst Doublecion DC-100 und kommt ebenfalls aus China. Der Reifen zeigt bei der Fahrsicherheit eklatante Schwächen. Insbesondere auf nasser Fahrbahn liegt er laut TCS meilenweit hinter dem Feld. Dies wird bei einem Bremstest auf nasser Fahrbahn bei Tempo 80 deutlich: Verglichen mit dem Bremssieger Continental kommt der Testwagen mit dem Doublecoin erst knapp 17 Meter später zum Stehen! Anders gesagt: An der Stelle, wo der Continental zum Stehen kommt, hat man mit dem Doublecoin DC-100 noch 50 km/h auf dem Tacho. Für Fussgänger kann dies unter Umständen gar tödliche Folgen haben. Prädikat: lebensgefährlich! Der TCS rät vom Kauf dieses Reifens deshalb dringend ab.

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