Einmal mehr kam Renault seinem deutschen Kooperationspartner Mercedes zuvor. Der französische Autobauer enthüllte sein neues Familienmodell Kangoo schneller – und auch die Tatsache, dass es eine elektrische Variante geben wird. Nun informiert Mercedes, dass man auch die Stern-Version des Kangoo mit gleichem Technik-Paket bieten wird. Und zeigt zusätzlich noch die Studie EQT.
Seit 2012 kooperien Renault und Mercedes bei den kleinen Nutzfahrzeugen. Bei Renault läuft der Hochdach-Kombi für Familien oder Fliesenleger als Kangoo, bei Mercedes heisst die ab Ende 2021 fürs Gewerbe erhältliche Version wieder Citan. Die PW-Version mit Familienvan-Ambiente startet dagegen Anfang 2022 neu als Mercedes T-Klasse. Dass sie schicker und nobler als der Kangoo wird, zeigt nun die seriennahe Studie Mercedes EQT mit schwarzem Lack und 21-Zoll-Rädern.
Fünf oder sieben Plätze
Der Mercedes-Familienvan wird – wie der Hauptkonkurrent VW Caddy – in zwei Karosserielängen als Fünf- und Siebensitzer mit Diesel- und Benzinmotoren mit 75 bis 150 PS angeboten und später als EQT mit E-Antrieb. «Mit der kommenden T-Klasse sprechen wir Familien und freizeitaktive Privatkunden jeden Alters an, die viel Platz und maximale Variabilität brauchen, aber nicht auf Komfort und Stil verzichten wollen», wirbt Marcus Breitschwerdt, Leiter Mercedes Vans.
Die Studie EQT verfügt über den längeren Radstand und ist 4,94 Meter lang und 1,82 Meter hoch. Sie bietet viel Platz für drei Sitze in der zweiten Reihe und zwei ausklappbare im üppigen Laderaum. Für den Einstieg in den Fond gibts zwei Schiebetüren. Eine weit aufschwingende Heckklappe vereinfacht das Be- und Entladen des je nach Radstand 3,3 bis 4,9 Kubikmeter grossen Laderaums.
Renault-Screen, Mercedes-Software
Etwas überraschend, gibts im Cockpit nicht die zwei grossen Flachbildschirme, wie wir sie von der Mercedes A- oder GLA-Klasse kennen. Vielmehr stammen die Schalter und Bedienelemente mit analogen Runduhren und einem zentralen Touchscreen von Renault. Dennoch steckt darin das viel gelobte MBUX-System von Mercedes. So gelangen auch Echtzeit-Verkehrsdaten und Updates ins Auto.
Stromer folgt wohl Ende 2022
Die Elektrovariante EQT wird aber noch bis Ende 2022 auf sich warten lassen. Die Reichweite beträgt wie beim Elektro-Kangoo rund 260 Kilometer. Das mag beim Citan für Gewerbler vielleicht noch ausreichen, für Privatkunden ist es aber eher etwas wenig. Deshalb ist davon auszugehen, dass es für diese T-Klasse vermutlich eine EQT-Version mit über 400 Kilometer Reichweite geben wird.