Sieht so der neue Smart aus?
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Studie verrät den Namen:Sieht so der neue Smart aus?

So gehts weiter mit Smart
Das Auto wird zum Hashtag

Noch dieses Jahr startet der neue Smart – ein kleiner E-SUV. Dabei soll der Name Programm sein: Der #1 («Hashtag One») soll Trends setzen wie Hashtags im Web. Blick spricht mit dem Chef der neuen Smart Schweiz und erläutert, wie es weitergeht mit Marke und #1.
Publiziert: 21.02.2022 um 16:56 Uhr
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Der neue Smart heisst #1.
Foto: GaoQing
Martin A. Bartholdi

Der «Gartenhag» # ist im Web und sozialen Medien allgegenwärtig. Der liebevolle Schweizer Begriff aus den Anfängen ist inzwischen weitgehend verschwunden, auf Twitter oder Instagram hat sich auch bei uns der englische Begriff Hashtag etabliert.

Nun soll das Doppelkreuz, das einem Post Schlagworte zuordnet, auch die Autowelt erobern. Der nächste Smart heisst #1, ausgesprochen «Hashtag One». So will Smart zeigen: Hier kommt ein Trendsetter. Bei Antrieb und Karosserie setzt der #1 aber keine Trends, sondern springt als Elektro-SUV auf zwei bestehende auf.

Aus der Schweiz nach China

Für Smart ein Neustart – denn obwohl wir den Namen kennen, handelt es sich quasi um eine neue Marke. Was der Schweizer Uhren-Patron und Swatch-Gründer Nicolas Hayek (1928–2010) 1994 anstiess und 1998 mit Mercedes realisierte, ist seit 2019 eine chinesische Marke. Mercedes und Chinas Autobauer Geely (u.a. Lotus, London Taxi, Lynk & Co., Polestar, Volvo) das Joint-Venture Smart Automobile Co., Ltd..

Was wird aus Smart Fortwo und Forfour?

Der Fünftürer Smart Forfour (Bild l.) wurde inzwischen schon eingestellt. Der Smart Fortwo sowie die Cabrio-Version werden vorerst weiter gebaut und verkauft. Smart-Schweiz-Chef Remo Guthauser geht davon aus, dass die aktuellen Modelle und der neue #1 eine Zeitlang parallel angeboten werden. Wie lange die Produktion des elektrischen Fortwo noch läuft, entscheidet allerdings nicht die neue Smart Automobile, sondern Mercedes – denn für die «alten» Smart bleibt bis Produktionsende die deutsche Nobelmarke verantwortlich. Offen ist, ob Smart erneut Cityflitzer baut. Es wurde bisher zumindest nicht ausgeschlossen.

Smart

Der Fünftürer Smart Forfour (Bild l.) wurde inzwischen schon eingestellt. Der Smart Fortwo sowie die Cabrio-Version werden vorerst weiter gebaut und verkauft. Smart-Schweiz-Chef Remo Guthauser geht davon aus, dass die aktuellen Modelle und der neue #1 eine Zeitlang parallel angeboten werden. Wie lange die Produktion des elektrischen Fortwo noch läuft, entscheidet allerdings nicht die neue Smart Automobile, sondern Mercedes – denn für die «alten» Smart bleibt bis Produktionsende die deutsche Nobelmarke verantwortlich. Offen ist, ob Smart erneut Cityflitzer baut. Es wurde bisher zumindest nicht ausgeschlossen.

Die Beteiligten betonen einerseits, die neue Marke sei unabhängig vom bisherigen Smart von Mercedes. Andererseits hat die Mercedes-Designabteilung den neuen #1 entworfen. Wie der Smart #1, ein um die 4,30 Meter langer «City-SUV», aussieht, bleibt noch ein Geheimnis: Bilder zeigen ihn nur getarnt, Enthüllung ist im Frühjahr.

Von der Studie zur Serie

Doch lässt sich erahnen, dass sich die Serienversion optisch wenig von der letzten September an der IAA in München gezeigten Studie unterscheiden wird. Die hiess damals ja auch schon seriennah Concept #1. Im Innenraum gibt es aber in Serie fünf statt vier Plätze und ausser einem mittigen Touchscreen digitale Instrumente.

Unter der deutsch designten Hülle steckt mit der Hightech-Stromplattform SEA dann chinesische Technik von Geely. Damit sollen um die 440 Kilometer Reichweite und 250 PS (180 kW) an Elektropower möglich sein.

Vom Händler zum Agenten

Auch beim Verkauf löst sich Smart nicht ganz von Mercedes und zeigt die Modelle weiter bei ausgewählten Stern-Händlern. Dieser Shop in Shop sieht eine Plattform im Mercedes-Showroom für zwei Smart und den Arbeitsplatz des Verkäufers (neu Smart Experte) vor. Doch Smart will Trends im Autoverkauf setzen, sagt Smart-Schweiz-CEO Remo Guthauser (32): «Wir wollen den Online- und Offline-Verkauf verschmelzen.» Dafür setzt Smart auf ein Agenturmodell und teilt Händlern bestimmte Gebiete zu. In der Schweiz sind 10 bis 15 Agenturen geplant.

«Jeder Kauf eines Smart, egal, ob online oder in der Agentur, wird dem Agenten angerechnet, dem der Wohnort des Kunden zugewiesen ist», erklärt Guthauser. So will Smart das in anderen Branchen ungeliebte Phänomen auffangen, dass online kaufende Kunden danach im Handel beispielsweise beim Service nicht gut betreut werden. «Wir können so auf alle Bedürfnisse eingehen und der Agent verdient auch im Falle des Online-Kaufs mit», sagt Guthauser weiter. «Einige Kunden machen gerne eine Probefahrt beim Händler, aber wollen das Auto danach in Ruhe zu Hause konfigurieren und online bestellen.» Bei Smart lässt sich der gesamte Kauf von A bis Z online abschliessen, inklusive des Leasings.

Extras soll es keine geben. Kundinnen und Kunden können zwischen zwei Akku-Grössen, Farben und drei Ausstattungslinien wählen. Vorbild dürfte das Tesla-Modell sein. Der Verkäufer in der Agentur bedient wie bei Tesla schlicht auch den Online-Konfigurator.

Marktstart 2022 angestrebt

Noch ist allerdings Geduld gefragt. Erst Ende Jahr soll der Smart #1 in Europa auf den Markt kommen. Ob es für die Schweiz noch für 2022 reicht, ist noch unsicher. Wenig überraschend gibt es also noch keine Preise, doch Smart-Schweiz-Boss Guthauser verspricht ein «sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis» für den E-SUV.

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