Jahrzehntelang ging nichts am VW Golf vorbei: Sage und schreibe 41-mal in Folge stand der «ewige Bestseller» zwischen 1975 und 2016 an der Spitze der Schweizer Auto-Verkaufscharts. Dann kam zuerst Konzernkonkurrent Skoda Octavia, der den Golf 2017 vom Thron stiess und sich danach noch dreimal den Titel des meistverkauften Autos der Schweiz umhängen konnte. Und seit 2021 ist es Elektroauto-Pionier Tesla, der bei der Gunst der Schweizer Autokäuferinnen und -käufer ganz oben steht.
Zuerst stromerte 2021 das kompakte Model 3 an die Spitze der Verkaufshitparade, im letzten Jahr das technisch verwandte Model Y. 2023 konnte sich der Crossover abermals ganz oben in der Schweizer Neuwagen-Statistik festsetzen. Mit 6173 verkauften Einheiten überflügelte das Model Y nicht nur die Zulassungszahlen von 2022 deutlich, wo 4928 Modelle dieses Typs immatrikuliert wurden. Auch die Konkurrenz liess Tesla 2023 noch deutlicher hinter sich als ein Jahr zuvor: Mit grossem Abstand folgt auf Platz 2 der Verkaufshitparade der elektrische Skoda Enyaq mit 5159 Zulassungen, bevor auf Rang 3 mit dem Octavia (4943 Zulassungen) der nächste Skoda vorfährt. Der VW Golf schafft es mit 3526 Verkäufen noch knapp in die Top Ten.
Schweizer Auto-Bestseller 2023:
Platz | Marke/Modell | Verkäufe |
1 | Tesla Model Y | 6173 |
2 | Skoda Enyaq | 5159 |
3 | Skoda Octavia | 4943 |
4 | Audi Q3 | 4083 |
5 | VW Tiguan | 4023 |
6 | VW Polo | 3783 |
7 | Audi Q4 | 3666 |
8 | Mercedes GLC | 3659 |
9 | BMW X1 | 3586 |
10 | VW Golf | 3526 |
VW bleibt beliebteste Automarke
Erstaunlich ist auch der Blick auf die Zulassungszahlen nach Marken: Zwar verkauften sich die drei weiteren erhältlichen Tesla-Modelle 3, S und X 2023 nicht annähernd so gut wie der Bestseller Y – nämlich zusammen «nur» 2584 Mal. Dennoch schafft Tesla wie schon 2022 erneut den Sprung in die Top Ten der Marken-Statistik und rangiert mit gesamthaft 8757 Verkäufen auf Platz 9.
Die beliebteste Marke bei den Schweizer Autokäuferinnen und -käufer ist aber erneut und mit grossem Abstand VW. Der deutsche Branchenriese kommt 2023 in der Schweiz auf 28'350 Neuzulassungen. Auf dem zweiten Platz folgt wie schon im Jahr zuvor BMW (21'290), bevor Skoda mit Platz 3 erneut für eine Überraschung sorgt. Mit 21'160 Verkäufen schafft die tschechische VW-Tochter erstmals den Sprung aufs Podest und verdrängt die beiden deutschen Premiummarken Audi (20'313) und Mercedes (19'971) auf die Plätze 4 und 5. Danach folgen Toyota (13'291), Seat und Sporttochter Cupra (total 11'958), Ford (10'029) und auf Platz 10 Renault (8584).
Schwieriger Automarkt 2023
Laut Importeursvereinigung Auto Schweiz wurden im letzten Jahr 252'214 Personenwagen neu zugelassen. Dies bedeutet zwar ein Plus von 11,6 Prozent gegenüber 2022. Trotzdem blieb das Autojahr 2023 damit deutlich unter dem langjährigen Vor-Pandemie-Niveau von jeweils rund 300'000 Neuzulassungen zurück. «Besonders Privatkundinnen und -kunden haben sich in den letzten zwölf Monaten beim Autokauf stark zurückgehalten», so das Jahresfazit von Auto-Schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. «Getrübte Konjunkturaussichten und gestiegene Lebenshaltungskosten haben hier wohl eine grosse Rolle gespielt. Schliesslich stellt die Anschaffung eines Fahrzeugs für Privathaushalte die zweitgrösste Investition nach der Wohnung dar.» Positives gibts hingegen bei den elektrisch aufladbaren Steckerfahrzeugen (Elektroautos und Plug-in-Hybride) zu vermelden: Sie erreichten 2023 einen Rekordmarktanteil von 30,1 Prozent – 20,9 Prozent fahren vollständig elektrisch.