Nur halb so viele E-Autos verkauft
VW fährt Tesla hinterher

Auch wenn der Volkswagen-Konzern 2021 bei den Elektroautos deutlich zulegen konnte: Noch fährt der deutsche Autogigant weit hinter US-Hersteller Tesla her. Der Chipmangel führte zudem zum starken Absatzeinbruch.
Publiziert: 14.01.2022 um 12:27 Uhr
|
Aktualisiert: 17.01.2022 um 10:27 Uhr
1/18
Mit 452'900 Elektroautos konnte VW die Anzahl gebauter E-Mobile im letzten Jahr gegenüber 2020 fast verdoppeln.
Foto: Oliver Killig
Andreas Engel

Die positive Nachricht für den Volkswagen-Konzern gleich vorweg: Mit 452'900 Elektroautos konnte VW die Anzahl gebauter E-Mobile gegenüber 2020 fast verdoppeln. In Europa sei man bei den vollelektrischen Fahrzeugen gar der Marktleader, wie der Konzern verkündete. Global gesehen ist aber weiterhin Tesla die Nummer 1 bei strombetriebenen Autos: Der kalifornische Konzern um CEO Elon Musk (50) konnte letztes Jahr exakt 936'172 Modelle ausliefern – mehr als doppelt so viele wie Volkswagen.

Auch auf dem Schweizer Automarkt war ein Tesla der absolute Bestseller – und zwar unter allen Fahrzeugen, nicht nur bei rein elektrischen: Das Model 3 konnte sich mit 5074 verkauften Fahrzeugen knapp vor den Skoda Octavia als Bestseller der letzten Jahre setzen, der 4974-mal verkauft wurde. Mit dem Model 3 war erstmals ein reiner Stromer bei den meistverkauften Modellen ganz vorne. VWs Strom-Bestseller in der Schweiz ist der kompakte VW ID.3, der mit 2423 neu zugelassenen Fahrzeuge aber lediglich Rang 20 der Verkaufscharts belegt. Der letztes Jahr lancierte Familien-SUV ID.4, der mit global fast 120'000 produzierten Einheiten 2021 VWs Elektro-Bestseller war, konnte sich bei uns nur 1373-mal verkaufen.

Absatz weggebrochen

Während die Wolfsburger mit den Konzernmarken Audi, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Seat, Skoda, Porsche und VW bei den E-Autos zulegen konnten, hat der Absatz nicht zuletzt wegen der Pandemie und der Chipkrise stark gelitten: Über alle Marken hinweg konnte Volkswagen 8,9 Millionen Fahrzeuge ausliefern – minus 4,5 Prozent gegenüber 2020 und so wenige wie seit dem Jahr 2011 nicht mehr. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2019 konnte der Autobauer noch 10,9 Millionen Fahrzeuge verkaufen.

Besonders stark gingen die Auslieferungen auf dem wichtigen chinesischen Markt zurück: Rund 3,3 Millionen produzierte Fahrzeuge bedeuten einen Absatzrückgang von 14,1 Prozent gegenüber 2020. Auch in Westeuropa resultierte ein Minus, allerdings nur um 2,7 Prozent, was 2,86 Millionen verkauften Modellen entspricht. In Nord- sowie Südamerika konnte Volkswagen sogar zulegen, und zwar um 15,6 (0,9 Mio.) bzw. 5,1 Prozent (0,5 Mio.).

Luxus geht immer

Weiterhin stärkste Marke des Konzerns bleibt VW mit rund 4,9 Millionen abgesetzten Autos – 8,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit rund 1,7 Millionen Fahrzeugen auf Rang 2 landet die Premium-Marke Audi, die das Vorjahresniveau in etwa halten konnte (-0,7%). Mit 12,6 Prozent richtig abwärts ging es hingegen für Skoda: Die Tschechen kommen nur noch auf 878'200 Auslieferungen.

Jubel dafür bei Seat und Porsche, die mit 470'500 bzw. 301'900 Fahrzeugen zweistellig zulegen konnten (10,3 bzw. 10,9%). Und weil auch die Luxusmarken Bentley, Bugatti und Lamborghini mit einem Plus abschliessen – genaue Zahlen liegen hier noch nicht vor – könnte das Jahr 2021 im Geschäftsergebnis für den VW-Konzern dennoch positiver ausgehen, als der herbe Absatzrückgang erwarten lässt.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?