Was für eine Karriere: Der erste Skoda Octavia Combi unter VW-Regie wurde vor 24 Jahren noch mit Modellen der Renault-Tochter Dacia oder von Daewoo aus Korea verglichen. Und heute? Vor drei Jahren kickte der Octavia in der Schweiz den VW Golf als absoluten Bestseller vom Thron – nach über 40 Jahren Regentschaft. Denn sein Innenraum-Ambiente hat gar nichts mehr mit dem spröden Plastik der Anfangsjahre zu tun. Und statt des Preises ist längst das Design der Hauptkaufgrund für Skoda-Kunden, sagt CEO Bernhard Maier.
Am 23. April kommt die neue Generation und macht die nächsten grossen Schritte. Wichtigste Änderung: Fertig Limousine in der Schweiz – sie bestellten bisher weniger als ein Prozent der Kunden. Ade, Getriebewählhebel – per winzigem Chromhebel werden die Fahrstufen jetzt per Elektroimpuls statt mechanisch eingelegt. Per zehn Zoll grossem Touchscreen werden die meisten Funktionen bedient – wie mit Apps auf dem Smartphone. Und eine App gibt Octavia-Zugriff aus der Ferne.
Alles wird digital
Virtuelles Cockpit, Head-Up-Display, Voll-Matrix-LED-Licht oder Abstandsassistent bis 210 km/h: Dass der Octavia technisch auf Augenhöhe mit VW Golf und Co. rollt, war vor 24 Jahren noch undenkbar. Alles natürlich aus dem Mutterkonzern VW, wie der Touch-Schieberegler unterhalb des Monitors, mit dem man Temperatur oder Lautstärke einstellen kann. Schaut aus wie eine Regenrinne. Aber man könnte die Lautstärke auch wie sonst auf dem Lenkrad steuern. 14 Knöpfe und Regler im Volant scheinen etwas üppig, aber sind auch praktisch, weil man die Hände zum Bedienen nicht vom Steuer nehmen muss. Umgreift man dieses länger nicht, wird übrigens ein Nothalt eingeleitet.
Spürbare Fahrprogramme
Fahren kann er übrigens auch: Wir gehen mit dem Zweilliter-Diesel mit 150 PS auf Testrunde. Der entspricht natürlich Euro 6; das Abgas wird gleich zweifach mit Harnstoff gegen Stickoxide behandelt. Eine leichte Anfahrschwäche ist spürbar, aber der Octavia überzeugt mit im besten Sinne unauffälligem Fahrverhalten. Viel besser: Die neue Lenkung zirkelt den Fünfplätzer deutlich präziser um die Ecken. Die Spreizung der Fahrprogramme von Eco bis Sport ist deutlich; das Fahrwerk bleibt aber immer auf der komfortablen Seite. Richtig für ein Familienauto.
Eins blieb gleich gegenüber dem Vorgänger: So viel Platz wie der Octavia bietet kein anderer in dieser Klasse. Mit 4,69 Metern ist der Combi neu zwei Zentimeter länger. Im Fond kann man es sich auf langen Strecken richtig gemütlich machen und der Kofferraum bietet neu 30 Liter mehr Volumen (640 bis 1700 Liter). Allerdings: Auch bei den Preisen hat sich Skoda in 24 Jahren weiterentwickelt. Zum Marktstart gehts los bei 30'940 Franken. Allrad, Plug-In-Hybride und weitere Antriebe folgen später.
Motoren: 1.5-R4-Turbobenziner, 150 PS (110 kW), 2.0-R4-Turbodiesel, 115 oder 150 PS (85 oder 110 kW), Frontantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 6,3 bis 10,4 s, Spitze 205 bis 224 km/h
Masse: L/B/H = 4,69/1,83/1,47 m, ab 1295 kg, Kofferraum 640–1700 l
Verbrauch: Werk 4,7 bis 6,7 l/100 km, 124 bis 153 g CO2/km, Energie A (Diesel) und A–B (Benziner)
Preis: ab 30'940 Fr.
Konkurrenten: Ford Focus Turnier, Renault Megane Grandtour, Seat Leon Kombi, u.a.
Motoren: 1.5-R4-Turbobenziner, 150 PS (110 kW), 2.0-R4-Turbodiesel, 115 oder 150 PS (85 oder 110 kW), Frontantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 6,3 bis 10,4 s, Spitze 205 bis 224 km/h
Masse: L/B/H = 4,69/1,83/1,47 m, ab 1295 kg, Kofferraum 640–1700 l
Verbrauch: Werk 4,7 bis 6,7 l/100 km, 124 bis 153 g CO2/km, Energie A (Diesel) und A–B (Benziner)
Preis: ab 30'940 Fr.
Konkurrenten: Ford Focus Turnier, Renault Megane Grandtour, Seat Leon Kombi, u.a.