Rückkehr von vier Herstellern
Diese Teams wollen in Le Mans 2023 den Sieg

Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2023 verspricht grosses Spektakel: Neben Audi, Porsche und Ferrari hat auch Cadillac sein Comeback für die Sportwagen-WM und den Langstrecken-Klassiker angekündigt.
Publiziert: 11.02.2022 um 11:04 Uhr
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Kämpfte zuletzt werkseitig fast nur noch Toyota (im Bild der Schweizer Buemi) in Le Mans um den Gesamtsieg, wird es ab 2023 wieder deutlich spannender.
Foto: AFP
Raoul Schwinnen

Die 24 Stunden von Le Mans (F) sind der wohl härteste Motorsport-Event in Europa. Einen kompletten Tag lang drehen die Boliden ihre Runden; Tag und Nacht, in Hitze und Regen. Das Siegerteam muss nicht nur körperlich topfit sein – auch das Auto muss so lange durchhalten. Mit neuem Reglement und dem Ausstieg einiger Herstellerteams hatte das Rennen in den letzten Jahren an Attraktivität verloren. Aber 2023 wirds wieder zum Spektakel.

Die neue LMDh-Kategorie (LMP2-Rennwagen mit Einheits-Hybridantriebssystem) beerbt in der Sportwagen-WM die sündhaft teure LMP1-Klasse und macht die zuletzt darbende Rennserie wieder attraktiv. Weil die Hersteller mit relativ bescheidenem technischen Aufwand mit ihren LMDh-Boliden nicht nur bei den 24 Stunden von Le Mans, sondern auch bei den prestigeträchtigen Langstreckenklassikern in Daytona (USA) und Sebring (USA) um den Gesamtsieg mitfahren können, kehren jetzt viele wieder in die Sportwagen-WM zurück.

Porsche spannt mit Penske zusammen

So bestätigte Audi offiziell, 2023 mit einem LMDh-Boliden wieder bei den 24 Stunden von Le Mans anzutreten. «Die neue Kategorie passt perfekt zu unserer Neuaufstellung im Motorsport», sagt Julius Seebach, Geschäftsführer von Audi Sport und verantwortlich für den Motorsport. «Das Reglement erlaubt den weltweiten Einsatz faszinierender Rennfahrzeuge bei prestigeträchtigen Rennen. Zudem nutzen wir mit unserer Partnerstrategie Synergien im Volkswagen-Konzern.»

Partnerstrategie im VW-Konzern? Tatsächlich bereitet auch Porsche sein Comeback für die Sportwagen-WM, den 24-Stunden-Klassiker in Le Mans und Einsätze in der amerikanischen IMSA-Serie vor. Doch spannt Porsche nicht etwa mit Audi zusammen, sondern mit dem US-Team Penske, das die Werkseinsätze unter «Porsche Penske Motorsport» auch leiten wird. Das neue Team baut auf zwei Standorten auf – in Weissach (D), wo der rund 1000 Kilogramm schwere und 680 PS starke Rennbolide entwickelt und gebaut wird und in Mooresville (USA), der Heimat von Penske. Natürlich hofft Porsche als bislang erfolgreichste Marke in Le Mans beim Comeback 2023 auf den 20. Gesamtsieg.

Nach 50 Jahren kehrt Ferrari zurück

Doch neben der «Partnermannschaft» Audi kommt weitere neue Konkurrenz auf Porsche zu. So hat auch Ferrari, ein halbes Jahrhundert nach der letzten Teilnahme, für 2023 die offizielle Rückkehr nach Le Mans angekündigt. Im Zuge der neuen Budgetobergrenze in der Formel 1 werden bei den Italienern offenbar Gelder frei, die man nun anderweitig im Motorsport einsetzen will. Ferrari wählt denn auch nicht den kostengünstigeren Einstieg mit einem LMDh-Einheitsboliden, sondern will ein eigenes Chassis konstruieren, um damit in Le Mans ab 2023 mit einem nach dem LMH-Reglement aufgebauten Sportwagen anzutreten.

Cadillac entwickelt mit Dallara

Gestern hat mit Cadillac ein weiteres Werksteam nach 21-jähriger Abstinenz seine offizielle Rückkehr für 2023 nach Le Mans angekündigt. Cadillac Racing wird ebenfalls einen LMDh-Boliden mit dem gemeinsam verwendeten GTP-Hybridantriebssystem aufbauen und entwickelt diesen zusammen mit dem italienischen Rennwagenhersteller Dallara.

So ist nächstes Jahr im Juni in Le Mans beim 24-Stunden-Klassiker, wenn es heisst «Gentlemen, start your engines» endlich wieder mal Spannung um den Gesamtsieg angesagt. Werden die Newcomer die arrivierten Langstreckenteams von Toyota und Peugeot gleich beim Comeback besiegen können?

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