Neues Infotainment und pilotiertes Fahren, aber weiterhin 510 PS
Alfa Romeo liftet Quadrifoglio-Modelle

Quadrifoglio Verde – diesen Zusatz tragen traditionell die Topversionen in der Modellpalette von Alfa Romeo. Jetzt werden Giulia und Stelvio aufgefrischt. Beim Antrieb bleibt allerdings alles beim Alten.
Publiziert: 11.05.2020 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2020 um 14:55 Uhr
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Alfa Romeo liftet die Topversionen von Giulia (l.) und Stelvio (r.): Traditionell tragen diese den Zusatz Quadrifoglio Verde – grünes Kleeblatt.
Foto: Marco De Ponti
Andreas Faust

Der Event war schon vorbereitet: Mit der Präsentation seiner überarbeiteten Quadrifoglio-Modelle wollte Alfa Romeo den Start ins Jubeljahr einläuten, sagt Europachef Arnaud Leclerc. Am 24. Juni 1910 wurde die italienische Marke gegründet, sie wird 2020 also 110 Jahre alt. Aber dann kam die Corona-Krise samt Lockdown. Deshalb wird jetzt nur digital präsentiert.

Sonst grummeln wir, wenns bei einem gross angekündigten Facelift nur neue Türschlösser oder frische Farben gibt. Aber für einmal ists cool: Beim Lack traut sich Alfa was und hat die alten Farben aus seiner Historie wieder hervorgeholt. Die Topversionen der Limousine Giulia und des SUVs Stelvio namens Quadrifoglio Verde (QV) gibts deshalb künftig exklusiv im Giftgrün des legendären Alfa Montreal. Ebenso gewagt sind der Gelbton namens Ocra GT Junior oder das Zuckerapfelrot des einstigen Alfa Romeo 6C 2500SS Villa d'Este Coupé von 1950.

Jetzt lenkt auch Alfa mit

Aber auch technisch geht was: Das bisher viel kritisierte Infotainment wird abgelöst; neu gibts einen Touchscreen mit rund 22 Zentimetern Bildschirmdiagonale. Zum Herumspielen zeigt er in Echtzeit auch Antriebsdaten wie Drehmoment, Ladedruck der Turbos oder Beschleunigungs- und Tempoprofile an. Vor wenigen Jahren galten Assistenzsysteme für Harald Wester, Entwicklungschef bei der Alfa-Mutter Fiat-Chrysler Automobiles (FCA), noch als sinnloses Zeug. Doch mit der Modellpflege beherrschen Giulia QV und Stelvio QV jetzt auch pilotiertes Fahren nach Level 2, also Abstand- und Spurhalten – aber der Fahrer muss die Hände am Steuer lassen. Auch im Stau managt jetzt ein Assistent Abbremsen und Wiederanfahren.

Beim Antrieb bleibts beim Bekannten: Der 2,9-Liter-V6 mit zwei Turboladern leistet 510 PS und verteilt sein Drehmoment per 8-Stufen-Automatik und Allradantrieb auf alle vier Räder. Auf der Hinterachse wirds per sogenanntem Torque Vectoring feinverteilt: Jeweils das kurvenäussere Rad erhält einen Tick mehr Antriebsmoment für bessere Traktion in der Kurve. Optional lässt sich neu ein Titan-Auspuff von Akrapovic ordern. Grüner wirds allerdings nicht: Hybrid oder Plug-in-Hybrid kommen zunächst bald bei der FCA-Schwestermarke Jeep und erst später bei Alfa Romeo. Die Werksverbräuche liegen bei 10,7 l (Giulia QV) und 11,5 l/100 km (Stelvio QV).

Marktstart wird sein, sobald die Alfa-Werke wieder voll aus dem Corona-Lockdown erwacht sind. Die Preise beginnen bei 96'900 Franken für die Giulia QV und 109'900 Franken für den Stelvio QV.


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