Volvo war früh dran mit der Elektrifizierung. Vor knapp vier Jahren gings los mit dem rein elektrischen XC40; kurz darauf folgte das SUV-Coupé C40. Doch danach legte die schwedische Geely-Tochter eine kleine Pause ein. Nichts neues gabs ausser Ankündigungen und einer Designstudie für die kommende neue Modellgeneration.
Doch jetzt gehts rasant los. Den Anfang machte der jüngst beim Antrieb überarbeitete Volvo XC40 Recharge. Gerade wurden zudem die grossen Stromer EX90 und EM90 enthüllt. Und bis 2030 will Volvo rein elektrisch unterwegs sein mit sieben komplett neuen Modellen. Als erstes der neuen Generation rollt nun der kleine EX30 auf die Strasse.
Skandinavisch gestylt
Beim Blick in den Innenraum sind die Wurzeln des EX30 schnell ersichtlich: Er erinnert an ein skandinavisches Möbeldesign – und das in jedem der vier Interieur-Pakete mit serienmässigen Recycling-Materialien. Die Innenraum-Ausstattungen wählt man jeweils komplett und fixfertig, was zwar die Individualisierungsmöglichkeiten für die Kundschaft schmälert, aber auch die Qual der Wahl erspart.
Der mit 4,23 Metern Länge kleinste Volvo-SUV aller Zeiten ist kein Platzwunder, doch für Beifahrerin und Fahrer gibt es genügend Bein- und Kopffreiheit. Für Grossgewachsene wirds hinten aber eher eng. Der Kofferraum ist mit einem Volumen von 318 Liter nicht üppig, wächst mit umgelegter Rückbank jedoch auf 904 Liter.
Das Cockpit ist schlicht und aufgeräumt mit einem 12,3 Zoll grossen, senkrecht stehenden Tablet als Kommandozentrale. Klassischer Tacho oder Head-up-Display? Fehlanzeige. Die Geschwindigkeit wird oben links im Bildschirm angezeigt. Gleich daneben, leider etwas klein geraten, Anzeigen für Ladestand und Uhrzeit. Ein zentrales Handschuhfach verhindert, dass sich der Fahrende verrenken muss, um etwas hervorzukramen. Ausfahrbare Becherhalter sind in der mittleren Armlehne versteckt.
Drei Versionen
Der neue Volvo EX30 steht auf der vom chinesischen Mutterkonzern Geely entwickelten Elektro-Plattform (SEA) und teilt sich daher die Technik mit dem Smart #1. Die Twin-Motor-Version mit Allrad dank zweier E-Motoren leistet total 428 PS (315 kW) und kommt mit der 69-kWh-Batterie bis zu 590 Kilometer weit. Die beiden Heckantriebs-Varianten haben eine Leistung von 272 PS (200 kW). Dabei sorgt die kleinere 51-kWh-Batterie für eine Reichweite von bis zu 427 Kilometer; mit der grösseren 69-kWh-Batterie kommt der EX30 bis zu 613 Kilometer weit.
Obwohl der E-Crossover mit rund 1,9 Tonnen kein Leichtgewicht ist, spurtet die Topversion in nur 3,6 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis zur maximalen Spitze von 180 km/h. Wir konnten beide Varianten Probe fahren – die 5,7 Sekunden von null auf Tempo 100 beim Hecktriebler machen genau so viel Spass und reichen problemlos für schnelles Einfädeln in die Autobahn.
Antrieb: 2 E-Motoren, vorne 156 PS (115 kW), hinten 272 PS (200 kW), Systemleistung 428 PS (315 kW), 200 Nm vorne, 343 Nm hinten Nm ab 1/min, 1-Gang-Automat, Allradantrieb, Batterie 69 kWh (64 kWh netto), max. Ladeleistung 11/22 kW/153 kW (Schnelllader Gleichstrom).
Fahrleistungen: 0–100 km/h 3,6 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt).
Masse: L/B/H 4,23/1,83/1,54 m, Gewicht 1885 kg, Laderaum 318–904 Liter plus 7 Liter Frunk.
Umwelt: Verbrauch WLTP 17,4–18,0 kWh/100 km, 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz A
Preise: Single-Motor ab 36'800 Franken, Twin-Motor ab 46’900 Franken.
Antrieb: 2 E-Motoren, vorne 156 PS (115 kW), hinten 272 PS (200 kW), Systemleistung 428 PS (315 kW), 200 Nm vorne, 343 Nm hinten Nm ab 1/min, 1-Gang-Automat, Allradantrieb, Batterie 69 kWh (64 kWh netto), max. Ladeleistung 11/22 kW/153 kW (Schnelllader Gleichstrom).
Fahrleistungen: 0–100 km/h 3,6 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt).
Masse: L/B/H 4,23/1,83/1,54 m, Gewicht 1885 kg, Laderaum 318–904 Liter plus 7 Liter Frunk.
Umwelt: Verbrauch WLTP 17,4–18,0 kWh/100 km, 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz A
Preise: Single-Motor ab 36'800 Franken, Twin-Motor ab 46’900 Franken.
Komfort statt Härte
Auf Testfahrt rund um die spanische Metropole Barcelona federn alle Versionen komfortabel, was bei schnelleren Kurven zu einem leichten Nachwippen der Karosserie führt. Teil des Konzepts: Der EX30 soll «ein echter Volvo» sein – nicht zu straff abgestimmt.
Dank des kurzen Radstands von 2,65 Metern lenkt der kleine Fünfplätzer direkt ein; die Lenkübersetzung kann sportlicher oder komfortabler eingestellt werden. Die Sitze sind sehr bequem, obwohl etwas mehr Seitenhalt nicht schlecht wäre.
Typisch Volvo gibts ein pralles Paket an Fahrassistenten. Neben dem einwandfrei funktionierenden Pilot Assist fürs pilotierte Fahren mit Lenk- und Tempounterstützung warnt der EX30 vor herannahenden Velos oder querenden Fahrzeugen beim Abbiegen. Selbst einparken kann er auch – sofern er das Parkfeld erkennt.
Smarter Gegner
Der Volvo EX30 dürfte nicht nur dem Smart #1, sondern auch dem kommenden Mini Countryman Electric das Leben schwer machen. Bestellungen sind schon möglich; in den nächsten Wochen rollen dann die ersten Exemplare zu den Händlern. 2024 folgt noch eine Version fürs leichte Gelände namens Cross-Country.
Die Preise starten für die Basisversion mit Heckantrieb ab 36'800 Franken; die Power-Variante mit Allrad startet bei 46'900 Franken. Zum Vergleich: Den Technik-Bruder Smart #1 gibts ab 37'490 Franken.