Neuer Elektro-Hummer: 1000 PS!
Vom Klima-Killer zum Tesla-Jäger

Der Alptraum aller Umweltfreunde kommt zurück – aber jetzt als Klimaschützer: General Motors legt das SUV-Monster Hummer neu auf. Der Hummer EV wird zum Elektro-Hammer mit 1000 PS.
Publiziert: 01.02.2020 um 14:59 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2020 um 16:28 Uhr
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Der erste Hummer hiess H1 und wurde von 1992 bis 2006 gebaut ...
Foto: Auto & Mobilität Ringier
Timothy Pfannkuchen

Vom Klimakiller zum Umweltschützer: General Motors (GM) legt den vor zehn Jahren eingestellten XXL-SUV Hummer neu auf. Der GMC Hummer EV fährt rein elektrisch – und der E-Hummer ist ein E-Hammer: 1000 PS (735 kW) und ein Drehmoment von – kein Witz – 15'591 Newtonmetern gibt GM an!

Letztere Zahl dürfte US-werbetypisch wohl das Raddrehmoment sein; aber wir tippen mal, dass der E-Antrieb je nach Übersetzung noch immer gewaltige 1800 bis 1900 Nm mitbringt. Das würde passen, denn auf 100 km/h soll der laut GM ebenso aerodynamische wie kletterfähige 4x4 in drei Sekunden schiessen. Nur Bilder gibts bis auf das hier gezeigte der Front noch keine.

Der Ur-Hammer stolperte

Ein Rückblick: Seit 1985 baut AM General den HMMWV, Rufname «Humvee», fürs US-Militär. Ab 1992 gabs die Zivilversion des martialischen Vehikels. Der Hummer H1 wurde auch dank Fahrer Arnold Schwarzenegger (72) populär. 1999 kaufte GM die Marke. Auf den H1 folgten 2003 der kleinere H2 und 2005 der «Baby-Hummer» H3. Aber 2010 war Schluss: Der Absatz harzte.

Auch wegen des zweifelhaften Images: Der überdimensionierte und durstige, optisch einschüchternde Hummer geriet zum Öko-Feindbild.

Erster Auftritt am Superbowl

Der neue Hummer EV dürfte nun unter dem Label der GM-Truckmarke GMC kommen. Am 20. Mai 2020 soll er vorgestellt und ab Herbst 2021 verkauft werden. GM spricht von «der leisen Revolution» und «voll elektrischem Supertruck», was wohl auch die Antwort auf den von Elon Musk (48) bereits vorgestellten Tesla Cybertruck sowie auch auf den Rivian R1T sein dürfte. Sprich: Die Monster-SUV sind dank E-Antrieb lebendiger denn je.

Der E-Hummer soll in einer dazu umgebauten GM-Fabrik in Detroit (USA) vom Band laufen – ebenso wie etwa der elektrische Cadillac-SUV oder der Nachfolger des Opel-Ampera-e-Zwillings Chevrolet Bolt. Akkus dafür kommen dann aus der GM-Batteriefabrik im US-Bundesstaat Ohio.

Anreiz zum Umstieg

Bleibt die Frage, ob solch ein E-Monster Sinn macht. Natürlich nicht. Aber in den USA vielleicht trotzdem: Wer Pick-up-verliebte US-Käufer – Fords F-150 ist das meistverkaufte Auto der USA, weshalb Ford eine E-Version plant – in Elektroautos locken will, muss schon besonders deftige XXL-Kost bieten.

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