Zeit ist Geld – auch bei Elektroautos. Wenn Besitzer ihr Fahrzeug an DC-Schnellladestationen mit mehr als den zu Hause maximal möglichen 22 Kilowatt (kW) laden wollen, müssen sie dafür auch deutlich höhere Tarife zahlen. Eine Kilowattstunde (kWh) kann unterwegs bis zu viermal mehr kosten als an der heimischen Wallbox.
Doch nicht nur Besitzerinnen von E-Autos legen fürs Schnellladen drauf: Bis eine Ladestation mit 50 kW Leistung oder mehr ans Netz geht, ist auch für Unternehmen der Aufwand gross. Die hohen Ladeströme verlangen oft eine stärkere Strom-Zuleitung: Die nötigen Erdarbeiten brauchen nicht nur Zeit, sondern kosten auch viel Geld. Umso höher die Ladeströme, desto teurer wird die Station. Bei Ladeleistungen über 150 kW spricht man von High Power Charging (HPC) – hier sind die Kosten besonders hoch.
Batterie ermöglicht schnelles Laden
Bagger müssen vor dem Hauptsitz der Juice Technology AG in Bachenbülach ZH Mitte Mai keine auffahren. Trotzdem geht hier in wenigen Stunden ein HPC-Schnellladegerät in Betrieb, das Ladeleistungen von bis zu 210 kW ermöglicht. Das Schweizer Unternehmen Juice, Weltmarktführer bei mobilen Ladestationen, nennt seine neueste Innovation Juice Ultra 2 Battery. Das Besondere an diesem Schnelllader: Er benötigt keine Erhöhung des Netzanschlusses und damit auch keine Erdarbeiten – eine konventionelle Industriesteckdose genügt.
Möglich machts die im Gerät befindliche Batterie mit einer Kapazität von 233 kWh – optional ist auch eine 466-kWh-Variante mit zwei Batterien erhältlich. Mit kleinerer Batterie sind sechs Schnellladevorgänge in Serie möglich, wobei die Akkus über den Industrieanschluss permanent wieder aufgeladen werden. Pro Tag können am Juice Ultra 2 Battery 40 E-Autos ihre Batterien von 10 auf 80 Prozent füllen.
Günstiger als konventionelle Lader
«Unser neuer Schnelllader lädt rasant, ist verhältnismässig kostengünstig, und ohne viel Verwaltungsaufwand, zusätzlichem Netzausbau und hohen Installationskosten zu realisieren», fasst Christoph Erni, Gründer und CEO von Juice, die Vorteile der Weltneuheit zusammen. Das Gerät sei besonders für Unternehmen mit begrenzter Anschlussmöglichkeit interessant, etwa in Autohäusern, bei Transportunternehmen oder zur Versorgung von Firmenflotten.
Er ist das perfekte Beispiel dafür, dass Not erfinderisch macht: Aus purem Frust gründet Christoph Erni (61) aus Winkel ZH 2014 die Juice Technology AG, weil für sein damals neues Tesla Model S schlicht keine vernünftigen mobilen Ladestationen angeboten werden. Erni entwickelt sie kurzerhand selber – das Ergebnis, der Juice Booster, wird zum Riesenerfolg. Heute ist Juice Technology mit den Tochtergesellschaften Juice Services (Vermietgeschäft), Juice Telemetrics (Software) und weiteren Ablegern (u.a. in China und den USA) Weltmarktführer bei mobilen Ladegeräten für Elektroautos und beschäftigt über 200 Angestellte rund um den Globus. Neben dem Juice Booster, von dem jetzt bereits die dritte Generation auf dem Markt ist, bietet das Unternehmen mit Sitz in Bachenbülach ZH mittlerweile auch fix installierte Wallboxen, Schnelllader und ganze Ladesysteme für Parkgaragen an und ist damit einer der wenigen Vollsortimenter auf dem Markt.
Er ist das perfekte Beispiel dafür, dass Not erfinderisch macht: Aus purem Frust gründet Christoph Erni (61) aus Winkel ZH 2014 die Juice Technology AG, weil für sein damals neues Tesla Model S schlicht keine vernünftigen mobilen Ladestationen angeboten werden. Erni entwickelt sie kurzerhand selber – das Ergebnis, der Juice Booster, wird zum Riesenerfolg. Heute ist Juice Technology mit den Tochtergesellschaften Juice Services (Vermietgeschäft), Juice Telemetrics (Software) und weiteren Ablegern (u.a. in China und den USA) Weltmarktführer bei mobilen Ladegeräten für Elektroautos und beschäftigt über 200 Angestellte rund um den Globus. Neben dem Juice Booster, von dem jetzt bereits die dritte Generation auf dem Markt ist, bietet das Unternehmen mit Sitz in Bachenbülach ZH mittlerweile auch fix installierte Wallboxen, Schnelllader und ganze Ladesysteme für Parkgaragen an und ist damit einer der wenigen Vollsortimenter auf dem Markt.
«Rund 200'000 Franken für die Ladesäule mit zwei Anschlüssen hört sich erst einmal nach viel an», meint Erni. «Doch das Gerät amortisiert sich im Vergleich zu einem klassischen DC-HPC-Ladegerät ohne Energiespeicher spätestens nach anderthalb Jahren.» Der Juice Ultra 2 Battery würde zudem auch keine wiederkehrenden Kosten verursachen wie etwa hohe Netzentgelte für die höhere Wirkleistung. Für Unternehmen, die sich die hohen Initialkosten nicht leisten wollen oder können, sei auch ein Leasing des Geräts für monatlich 3500 Franken möglich.
Gut fürs Netz und Portemonnaie
Das integrierte Energiemanagementsystem helfe laut Juice sowohl dem Geldbeutel der Kunden als auch dem Stromnetz: So könnten Zeiten mit günstigen Stromtarifen zum Aufladen der Batterien genutzt und damit Lastspitzen umgangen werden. Dies käme auch den Netzbetreibern zugute, weil dadurch das Stromnetz stabilisiert werde. Der Juice Ultra 2 Battery ermöglicht zudem das Speichern und Nutzen von überschüssigem Strom aus Photovoltaikanlagen ohne zusätzliche Installationen. Der produzierte Solarstrom werde dabei zuerst für den Eigenverbrauch im Gebäude und erst danach zur Aufladung der Akkus verwendet.
Interessierte, die das neue HPC-Ladegerät von Juice selber einmal ausprobieren möchten, können ab sofort nach Bachenbülach pilgern. Dort steht der Juice Ultra 2 Battery als öffentliche Ladestation mit zwei Anschlüssen zur Verfügung. Die Ladekosten liegen bei 39 Rappen pro AC- und 59 Rappen pro DC-Kilowattstunde. Die Bezahlung erfolgt per RFID- oder Kreditkarte.