So fährt es sich mit dem stärksten Mercedes aller Zeiten
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843 PS:So fährt es sich mit dem stärksten Mercedes aller Zeiten

Mercedes-AMG GT 63 S E Performance
Der stärkste Mercedes aller Zeiten

Mercedes verpasst seinem AMG GT Viertürer ein Elektromodul. Der Stecker macht die Sport-Limousine aber nicht zum Öko-Vorbild, sondern zum stärksten Serien-Mercedes aller Zeiten.
Publiziert: 06.02.2022 um 12:59 Uhr
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Aktualisiert: 06.02.2022 um 17:09 Uhr
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Die neue Top-Version des AMG-GT Viertürers ist der stärkste Serien-Mercedes aller Zeiten.
Foto: Daimler AG
Stefan Grundhoff

Gerade die deutschen Nobelmarken erscheinen in der Öffentlichkeit gerne, als würden sie mittlerweile nur noch auf Elektroautos setzen. Das gilt auch für ihre Sport-Abteilungen. Sei es ein Audi RS E-Tron GT, ein BMW iX M60 oder ein Mercedes-AMG EQS 53.

Doch wenn es um die Krone des stärksten Modells geht, darf der Stromer noch nicht ran – zumindest bei BMW und Mercedes. Allerdings auch kein reiner Benziner. Die aktuellen Power-Könige sind Plug-in-Hybride. Nachdem BMW im November den 750 PS (550 kW) starken XM an der Art Basel in Miami (USA) vorgestellt hat, zieht Mercedes nun mit der neuen Top-Version des AMG GT Viertürers nach.

843 PS aus V8 und E-Motor

Als Mercedes-AMG GT 63 S E Performance wird er zum stärksten Serien-Mercedes aller Zeiten. Dafür verpasst die Sport-Abteilung aus Affalterbach (D) dem Viertürer nur einen zusätzlichen Elektro-Motor. Dieser schafft maximal 204 PS (150 kW) sowie 320 Nm und im Dauerbetrieb 95 PS (70 kW).

Zusammen mit dem weiterhin 639 PS (470 kW) und 900 Nm starken V8-Biturbo-Benziner ergibt das eine Systemleistung von 843 PS (620 kW) und ein maximales Drehmoment von bis zu 1470 Nm! Damit sprintet die coupéartige Sportlimousine trotz des stolzen Gewichts von 2,4 Tonnen in nur 2,9 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitze liegt bei 316 km/h.

E-Reichweite ist zweitrangig

Offiziell gilt die Power-Limousine als Plug-in-Hybrid. Doch die kleine Batterie mit 6,1 kWh Kapazität reicht für eine elektrische Reichweite von nur zwölf Kilometern! Aber hier ist das Elektromodul auch nicht für elektrische Reichweite und weniger Verbrauch gedacht, sondern für eine Leistungssteigerung und mehr Fahrdynamik.

Das zeigt sich auch beim Werksverbrauch. Während andere Plug-in-Hybride auf dem Papier mit einem Winzig-Verbrauch die Kunden täuschen, stehen beim Viertürer ehrlichere 7,9 Liter Sprit für 100 Kilometer. Das könnte sogar ein realistischer Wert sein. Denn wer die volle Leistung des AMG GT 63 S E Performance auskosten will, kommt nicht darum herum, ihn regelmässig zu laden.

AMGs eigener Elektro-Weg

Für AMG-CEO Philipp Schiemer ist es der nächste Schritt der Mercedes Sportabteilung: «Mit dem neuen Mercedes-AMG GT 63 S E Performance transportieren wir unsere typische DNA in eine elektrifizierte Zukunft. Dabei schlagen wir eigene technische Wege ein, die AMG schon immer so besonders und begehrenswert gemacht haben.»

Damit meint Schiemer vor allem das Elektromodul. Beim AMG GT 63 S E Performance liegen der E-Motor und das Akkupaket direkt auf der Hinterachse. Die E-Maschine ist dort mit einem elektrisch geschalteten Zweigang-Getriebe sowie dem elektronisch gesteuerten Hinterachs-Sperrdifferenzial in einer kompakten Electric-Drive-Unit integriert.

Das Zweigang-Getriebe für den E-Motor soll mit seiner speziell abgestimmten Übersetzung für die Spreizung vom hohen Raddrehmoment zum agilen Anfahren bis zur Dauerleistung bei höheren Tempi sorgen. Ein elektrischer Aktuator legt den zweiten Gang spätestens bei 140 km/h ein, wenn der E-Motor seine maximale Drehzahl von rund 13'500 Touren erreicht hat.

Ab April in der Schweiz

Es kann sein, dass der mit 456 Liter sowieso schon nicht gerade sehr üppige Kofferraum durch die Electric-Drive-Unit weiter an Ladevolumen einbüsst. Mercedes macht aber noch keine Angaben zum Laderaum seines Power-Hybriden. Für die Fahrdynamik von Vorteil ist hingegen die optimierte Gewichtsverteilung und das damit verbesserte Handling.

Der Mercedes-AMG GT 63 S E Performance rollt im April in die Schweiz. Die Preise für den stärksten Serien-Mercedes aller Zeiten starten bei 255'400 Franken.

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