Totgesagte leben länger. Wir erinnern uns: Solarauto-Pionier Sono-Motors aus München musste vor einem Jahr seine Idee des bezahlbaren Solar-Elektroautos Sion für rund 25’000 Franken definitiv beerdigen. Auch eine letzte Crowdfunding-Runde generierte zu wenige flüssige Mittel, um die Prototypen-Idee wie gewünscht zur Serienreife zu bringen. Und ein neuer Investor wurde nicht gefunden.
Die Folge: Das ehrgeizige Solarauto-Projekt Sion wurde eingestellt und rund die Hälfte der 420 Mitarbeitenden entlassen. Künftig wollte sich Sono Motors aufs B2B-Solargeschäft konzentrieren und Solarlösungen für Busse und Lastwagen anbieten, hiess es Anfang Jahr offiziell. Doch auch für diesen Geschäftszweig fehlte es bereits im Frühling an Kapital. Und so mussten die beiden Sono-Motors-Gründer Laurin Hahn (29) und Jona Christians (29) im Mai auch die restlichen Mitarbeitenden entlassen und Insolvenz anmelden. Damit schien die Solaridee der beiden Jung-Unternehmer aus München definitiv gescheitert.
Finanzierung bis Ende 2024 gesichert
Doch jetzt gibts plötzlich eine wundersame Wendung. So titelt die deutsche «Automobilwoche»: «Investor gefunden, Sono Motors zieht den Kopf aus der Schlinge». Was ist passiert? Offenbar hat Sono Motors mit dem New Yorker Hedgefonds Yorkville einen Investor gefunden, der an die Firma und deren Ideen glaubt. Jedenfalls übernimmt er die Finanzierung von Sono Motors bis mindestens Ende 2024. Damit könnte das B2B-Geschäft – also die Entwicklung von Solar-Komponenten für etabliere Hersteller im Nutzfahrzeugbereich – wieder aufgenommen werden. Die Weiterentwicklung des Solar-PWs Sion dürfte dagegen nicht mehr weiterverfolgt werden. Sicher ist: Das seit Mai laufende Insolvenzverfahren soll schon im Dezember beendet werden.
Jan Schiermeister, Head of Technology bei Sono Motors, sagt zur «Automobilwoche»: «Wir glauben, dass die Vereinbarung mit Yorkville uns die Möglichkeit für einen vielversprechenden Neustart gibt.» Die Angestellten, die längst alle entlassen wurden, sollen jetzt zu einer Rückkehr bewegt werden. Viele würden dies auch tun, sagt Schiermeister der «Automobilwoche».
Inspiriert wurden Jona Christians (29) und seine zwei Sono-Motors-Mitgründer Laurin Hahn (29) und Navina Pernsteiner (33, ist im Herbst 2020 ausgestiegen) von nachhaltigen Start-ups im Technologiebereich wie dem niederländischen Unternehmen Fairphone und der Non-Profit-Organisation TED. Nach seinem Schulabschluss 2012 begann Jona Christians, seine Vision eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts ohne fossile Brennstoffe zu entwickeln und zu realisieren. Als das gemeinsame Projekt immer mehr Zeit in Anspruch nahm und sich etablierte, beschloss er, sein Studium der Informatik und Experimentalphysik nicht fortzusetzen, sondern sich vollkommen der Entwicklung des Sion und der Leitung von Sono Motors zu widmen.
Inspiriert wurden Jona Christians (29) und seine zwei Sono-Motors-Mitgründer Laurin Hahn (29) und Navina Pernsteiner (33, ist im Herbst 2020 ausgestiegen) von nachhaltigen Start-ups im Technologiebereich wie dem niederländischen Unternehmen Fairphone und der Non-Profit-Organisation TED. Nach seinem Schulabschluss 2012 begann Jona Christians, seine Vision eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts ohne fossile Brennstoffe zu entwickeln und zu realisieren. Als das gemeinsame Projekt immer mehr Zeit in Anspruch nahm und sich etablierte, beschloss er, sein Studium der Informatik und Experimentalphysik nicht fortzusetzen, sondern sich vollkommen der Entwicklung des Sion und der Leitung von Sono Motors zu widmen.
Sono-Motors-Gründer nicht mehr an Bord
Was er nicht sagt: Offenbar sind die beiden Sono-Motors-Gründer Laurin Hahn (29) und Jona Christians (29) nicht mehr an Bord. In einer offiziellen Mitteilung ist die Rede von einem «Neustart des Unternehmens mit einer kompletten Umstrukturierung des Managements». Der neue starke Mann bei Sono Motors scheint Technikchef Jan Schiermeister zu sein. Er verrät auch, dass Sono Motors trotz Insolvenz in diesem Jahr neue Kunden gewinnen und einen Servicevertrag mit einem der grössten Fahrzeughersteller der Welt abschliessen konnte – wer, das lässt er offen. Zudem seien neu 28 statt nur 25 Partner für die Solarsparte mit im Boot. Totgesagte leben eben länger.