Ikonisches Design, modernste Technik
Der Ford Escort ist wieder da!

Der britische Tuningspezialist Boreham Motorworks reanimiert den kultigen Ford Escort Mk1 RS der 1970er-Jahre. Die Daten versprechen jede Menge Spass: viel Leistung aus vier Zylindern und sehr wenig Gewicht. Doch beim einzigartigen Projekt gibts einen grossen Haken.
Publiziert: 11:24 Uhr
|
Aktualisiert: 11:25 Uhr
1/11
Der Boreham Continumod Ford Escort Mk1 RS ist die Neuauflage des altbekannten Klassikers aus den 70er- und 80er-Jahren.
Foto: zVg
Wolfgang Gomoll

Was hatte Ford in den 1970er- und 1980er-Jahren für coole Vehikel am Start. Vom Capri und dem Escort schwärmen Fans noch heute. Während der Capri als pummeliger Elektro-Crossover seine Wiederauferstehung feierte, fehlt vom Escort noch jede Spur. Nun hat sich der britische Tuningspezialist Boreham Motorworks das kultige Sportmodell Escort Mk1 RS zur Brust genommen – echten Fans der Autoikone dürfte beim Lesen jetzt schon das Herz aufgehen. Auf dem Flugplatz Boreham hat die Motorsportabteilung von Boreham den Fahrzeugen nun den letzten dynamischen Schliff verpasst.

Der Namenszusatz Mk1 RS ist nicht ohne Grund gewählt. Die britischen Dynamiker wollen keine seelenlosen Neuaufgüsse an den Start bringen, sondern Fahrzeuge, die den Geist der Ursprungsmodelle in die Moderne transportieren. Diese Mission hat den offiziellen Segen von Will Ford, dem General Manager der Ford Performance Division. «Schon bei unserem ersten Treffen mit Boreham Motorworks war klar, dass sie eine aufregende Vision dafür haben, wie sie einige unserer kultigsten historischen Modelle für die Moderne zum Leben erwecken wollen. Ich bin gespannt, wie diese Beziehung gedeiht.»

Restomod war gestern

«Dies ist die ultimative Weiterentwicklung des Escort Mk1 und seiner RS-Ahnenreihe», lässt Boreham Motorworks verlauten. Eine klare Ansage, aber auch Verpflichtung. Die Sport-Versionen des kompakten Wagens waren leicht, hatten einen hochdrehenden Zweilitermotor und wuchteten rund 245 PS (180 kW) auf die Kurbelwelle. Die Rahmenbedingungen sind gesetzt. Die Briten legen eine moderne Version des Ford Escort Mk1 RS neu auf und versehen das Projekt deshalb mit dem Siegel Continumod statt Restomod. Als Restomod bezeichnen Hersteller Modelle, die Oldtimer-Charme mit moderner Technik verbinden. 

Der Begriff Continumod soll noch stärker die Nähe zum Ursprungsmodell herstellen. Zwei Motoren stehen zur Wahl: Die Techniker haben das legendäre TwinCam-Vierzylinder-Triebwerk auf einen Hubraum von knapp 1,8 Litern aufgebohrt und mit einer Einspritzanlage bestückt. Das Ergebnis sind 185 PS (136 kW). Die Kraft wird über ein Vierganggetriebe übertragen. Eine ganze Nummer schärfer ist das 2,1-Liter-Aggregat, das weniger als 85 Kilogramm wiegt und bis auf 10'000 Touren hochdreht. Damit wird eine Leistung von 300 PS (221 kW) abgerufen. Durch Carbon-Leichtbau, etwa bei der Motorhaube und im Innenraum, sinkt das Gewicht dieses Meisterwerks auf Rädern auf 800 Kilogramm. Dieses Masse-Leistungs-Verhältnis klingt äusserst verlockend.

Extrem limitiert, extrem teuer

Eine steifere Karosserie samt Rennkäfig, eine speziell angefertigte Vorderachse und 205 Millimeter breite Pneus vorne sowie 225 Millimeter breite Walzen hinten sorgen dafür, dass sich die brachiale Kraft auch auf die Strasse übertragen lässt. Dabei hilft die Gewichtsverteilung von 55 Prozent auf der Vorderachse und 45 Prozent hinten. Belüftete Vier-Kolben-Bremsen vorne und solche mit zwei Kolben hinten sind für einen kräftigen Biss zuständig. Doch allzu grosse Hoffnungen sollten sich Fans nicht machen: Von der Neuauflage des Kultrenners werden nur 150 Exemplare gebaut. Der Preis: umgerechnet rund 330'000 Franken! Trotzdem bleibt zu hoffen, dass die Briten die Neuauflage der Ahnenreihe mit einem Sierra RS fortsetzen – dem Nachfolger des Ford Escort RS. 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?