Vom Herzen aus will der amerikanische Elektroautobauer Lucid Europa erobern. Pardon, der Nobelautobauer! Für seinen Start auf dem alten Kontinent geht Lucid nicht in Elektromärkte wie Norwegen oder die Niederlande, sondern in Luxusmärkte wie die Schweiz im Zentrum Europas.
Am 18. November hat in Genf am Cours de Rive 10 der erste Lucid Store in der Schweiz eröffnet. Es ist der zweite Store überhaupt in Europa nach jenem in München (D) – ebenfalls eine Stadt mit hoher Geld-Konzentration. Die Lage in Genf ist allerdings nicht ganz so exklusiv wie am Münchner Odeonsplatz: Die teuren Brands wie Chanel, Louis Vuitton, Chanel, Prada oder Rolex haben sich eine Strasse weiter an der Rue du Rhône niedergelassen.
Schweizer Kunden im Fokus
Lucid platziert sich aus gutem Grund im Genfer Luxusquartier. Für die Amerikaner ist die Schweiz ein wichtiger Markt, gesteht Verkaufs-Vizepräsident Zak Edson: «Die Schweizer haben eine einzigartige Vorleibe für die Umwelt, Innovation und Luxus.» Ausserdem stehe der Lucid Air für Prestige und Performance, was den Schweizern gefalle.
Bereits 2007 startete Lucid Motors – damals noch unter dem Namen Atieva – als Zulieferer für Elektroantriebe. Sieben Jahre später ging es los mit der Entwicklung des ersten eigenen Modells namens Air. Seit 2016 trägt die Firma den Namen Lucid Motors und residiert seit 2019 im kalifornischen Newark (USA). Gebaut wird der Air im Werk in Casa Grande (Arizona, USA, Bild), ein weiteres Werk entsteht in Saudi-Arabien. Im Endausbau sollen 300'000 Autos pro Jahr vom Band laufen.
Lucid Motors, wesentlich mitfinanziert vom saudi-arabischen Staatsfonds, hat ein sehr erfahrenes Führungsteam angeheuert: CEO Peter Rawlinson gilt als Vater des Tesla-Erfolgs, weil er als Entwicklungschef einst das Model S anschob. Der Hardware-Technikchef Eric Bach kam ebenfalls von Tesla. Die Finanzchefin Sherry House ist von General Motors zu Lucid gestossen, Designer Derek Jenkins stylte vorher Audis, Mazdas und VWs.
Bereits 2007 startete Lucid Motors – damals noch unter dem Namen Atieva – als Zulieferer für Elektroantriebe. Sieben Jahre später ging es los mit der Entwicklung des ersten eigenen Modells namens Air. Seit 2016 trägt die Firma den Namen Lucid Motors und residiert seit 2019 im kalifornischen Newark (USA). Gebaut wird der Air im Werk in Casa Grande (Arizona, USA, Bild), ein weiteres Werk entsteht in Saudi-Arabien. Im Endausbau sollen 300'000 Autos pro Jahr vom Band laufen.
Lucid Motors, wesentlich mitfinanziert vom saudi-arabischen Staatsfonds, hat ein sehr erfahrenes Führungsteam angeheuert: CEO Peter Rawlinson gilt als Vater des Tesla-Erfolgs, weil er als Entwicklungschef einst das Model S anschob. Der Hardware-Technikchef Eric Bach kam ebenfalls von Tesla. Die Finanzchefin Sherry House ist von General Motors zu Lucid gestossen, Designer Derek Jenkins stylte vorher Audis, Mazdas und VWs.
Das grosse Interesse aus der Schweiz gibt den Lucid-Verantwortlichen recht. Da in Zürich erst im Verlauf des nächsten Jahres ein Store öffnet, luden die Amerikaner im September zu einem Event in den Schiffbau. Rund hundert geladene Gäste nutzten die private Preview. Der Marketing-Leiter für Europa, Jarno Middelbosch, verrät: «Vor fünf Jahren, als wir nur ein erstes Konzept enthüllt hatten, wollten sich schon Schweizer einen Lucid reservieren.»
Über 200 Reservationen
Inzwischen können sich europäische Kundinnen den Lucid Air offiziell für 300 Franken reservieren. Rund 250 Schweizerinnen und Schweizer haben das laut Lucid schon getan. Wer zu den ersten Lucid-Besitzern Europas gehören will, sichert sich die komplett ausgestattete «Dream Edition» für ab 199'000 Franken. Die ersten Exemplare sollen noch in diesem Jahr nach Europa kommen. Die günstigeren Versionen ab 100'000 Franken rollen erst nächstes Jahr in die Schweiz.
Das zweite Modell von Lucid wird ein SUV mit Namen Gravity – natürlich rein elektrisch. Der Crossover soll 2024 starten und bis zu sieben Sitzplätze bieten. Noch halten sich die Amerikaner mit weiteren Details zurück. Er soll in Sachen Performance und Reichweite aber auf Augenhöhe mit der Limousine Air sein. Das würde 500 bis 1000 PS Leistung, Allrad und bis zu 900 Kilometer Reichweite entsprechen. Weitere Fakten will Lucid Anfang nächsten Jahres bekannt geben, wenn die Reservation für den SUV Gravity startet.
Das zweite Modell von Lucid wird ein SUV mit Namen Gravity – natürlich rein elektrisch. Der Crossover soll 2024 starten und bis zu sieben Sitzplätze bieten. Noch halten sich die Amerikaner mit weiteren Details zurück. Er soll in Sachen Performance und Reichweite aber auf Augenhöhe mit der Limousine Air sein. Das würde 500 bis 1000 PS Leistung, Allrad und bis zu 900 Kilometer Reichweite entsprechen. Weitere Fakten will Lucid Anfang nächsten Jahres bekannt geben, wenn die Reservation für den SUV Gravity startet.
Der Lucid Air
Den Air gibts vorerst in fünf Leistungsstufen mit 480 bis 1126 PS (358-828 kW). Wobei die stärksten Varianten mit 946 und 1126 PS der auf 520 Stück limitierten «Dream Edition» vorbehalten sind. Diese sollen nächstes Jahr durch eine über 1200 PS starke Version mit drei E-Motoren ersetzt werden.
Alle Airs haben 4x4 und bauen auf einer 924-Volt-Architektur auf. Damit lädt der Ami-Stromer mit 300 Kilowatt (kW) Ladeleistung in 12 Minuten Strom für rund 400 Kilometer. Das wäre fast die Hälfte des Akkus, denn Lucid schätzt die Reichweite aktuell auf bis zu 900 Kilometer - aber nur für die 946-PS-Version. Das Top-Modell soll 780 Kilometer schaffen, die Einstiegsversionen 653 oder 845 Kilometer haben. Noch fehlt allerdings die finale Homologation mit offizieller Norm-Reichweite.
Antrieb 2 E-Motoren, R/P 947/1126 PS (696/828 kW), je 1390 Nm, Automat, 4x4, Akku 118 kWh
Fahrleistungen 0–100 km/h 2,9/2,7 s, Spitze je 270 km/h, Reichweite ca. 900/830 km (geschätzt, WLTP noch offen)
Masse L/B/H 4,98/1,94/1,41 m, ca. 2300 kg, Laderaum v./h. 202/459 l
Umwelt ca. 13 kWh/100 km (R), 0 g/km CO2, Energie A
Preis ab 199'000 Franken
Antrieb 2 E-Motoren, R/P 947/1126 PS (696/828 kW), je 1390 Nm, Automat, 4x4, Akku 118 kWh
Fahrleistungen 0–100 km/h 2,9/2,7 s, Spitze je 270 km/h, Reichweite ca. 900/830 km (geschätzt, WLTP noch offen)
Masse L/B/H 4,98/1,94/1,41 m, ca. 2300 kg, Laderaum v./h. 202/459 l
Umwelt ca. 13 kWh/100 km (R), 0 g/km CO2, Energie A
Preis ab 199'000 Franken
Der elektrische Alltags-Hypercar
Im nächsten Jahr will Lucid weitere Stores in ganz Europa eröffnen, voraussichtlich auch in Zürich. Sie dienen einzig dem Verkauf. Der Service soll zu 70 Prozent per Updates erfolgen, für die restlichen 30 Prozent kommt ein Lucid-Mitarbeiter bei den Kunden vor Ort vorbei. «Wir haben den Air für mobilen Service entwickelt. Wir müssen das Auto nur selten auf den Lift nehmen», begründet Middelbosch. Schliesslich soll der Air zwar die Performance und Strassenlage eines elektrischen Hypercars haben, aber den Unterhalt, den Platz und die Handlichkeit eines Alltagsautos bieten. Wir sind gespannt, ob der US-Stromer dieses Versprechen halten kann.