Mit dem Trend zur ungebremsten Modellvielfalt scheints bald vorbei zu sein. Fast alle Marken dünnen aus, um sich besser auf die Elektromodelle konzentrieren zu können. Trotzdem: Die Coupé-Version mit Flachdach mag sich VW auch beim ID.4 nicht nehmen lassen. Auf dem konzerneigenen Elektro-Baukasten gibts bereits den Skoda Enyaq und das Enyaq Coupé sowie den Audi Q4 und den Q4 Sportback. Jetzt stellt auch VW dem ID.4 mit dem ID.5 eine optisch elegantere Version mit flach abfallender Dachlinie zur Seite.
Dabei gibts entweder Heckantrieb mit 174 oder 204 PS (128/150 kW) oder den für die Schweiz interessanteren Top-Antrieb im ID.5 GTX mit 299 PS (220 kW) und 4x4. Im Unterboden steckt ein Akku mit netto nutzbaren 77 Kilowattstunden (kWh) Kapazität. Bei einem Normverbrauch von 17,4 kWh/100 km liegt so eine Reichweite von knapp 500 Kilometern drin.
Ordentlich Platz, auch hinten
Im Cockpit siehts bekannt aus: Hinter dem Lenkrad die sehr kleine 5,3-Zoll-Anzeige samt Head-up-Display, in der Mitte ein 12-Zoll-Zentraldisplay, über das sich alle Fahrzeugfunktionen bedienen lassen. Die Sitze sind bequem – doch im Unterschied zu den anderen Konzernmarken verzichtet VW bei seinen ID-Modellen in Europa auf edle Ledersitze, die gerade einem Topmodell wie dem GTX gut anstehen würden.
Das Platzangebot im knapp 4,60 Meter langen ID.5 GTX ist sehr ordentlich. Es sitzt sich vorne wie hinten bequem, während die tiefe Dachlinie höchstens über 1,90 Meter grosse Hünen stört. Praktisch: Der 549 Liter grosse Laderaum lässt sich durch Umklappen der Rücksitze auf 1561 Liter vergrössern. Sollte der Platz dennoch nicht ausreichen, kann der VW ID.5 GTX auch bis zu 1,4 Tonnen ziehen.
Luft nach oben beim Laden
Überzeugen kann der ID.5 GTX mit jedem seiner Fahrprogramme. Er bringt die Leistung dank 4x4 und stattlicher 20-Zoll-Räder souverän auf den Boden, hat eine kommode Fahrwerkabstimmung, glänzt mit guter Rückmeldung der Lenkung und prima dosierbaren Bremsen. Trotz 299 PS ist der Allradler aber aufgrund des stattlichen Leergewichts von 2,2 Tonnen kein Hochleistungssprinter. Doch das maximale Drehmoment von 460 Nm ist aus jedem Geschwindigkeitsbereich verfügbar (0–100 km/h in 6,3 s, abgeregelte Spitze 180 km/h).
Beim Laden könnte der ID.5 GTX aber noch zulegen. Mit der jüngsten Software steigt die maximale Ladeleistung zwar von 125 auf 135 kWh – doch auch die kurzzeitig möglichen 150 kWh sind mit Blick auf die Konkurrenz höchstens Mittelmass. Immerhin: In rund einer halben Stunde ist für weitere 300 Kilometer Fahrt Strom nachgetankt. Das dürfte in den meisten Fällen ausreichen.
Preislich startet der VW ID.5 ab 56’000 Franken (Version Pro mit 174 PS). Die von uns gefahrene Topversion ID.5 GTX mit 4x4 und 299 PS sowie solider, aber nicht beeindruckender Serienausstattung gibts ab 65’000 Franken.