Die Ergebnisse dieser Umfrage von Nissan sind schockierend. Sie zeigt, dass europäische Autofahrer nicht auf den kommenden Winter vorbereitet sind. Licht einstellen, die Wahl der richtigen Reifen oder der Einsatz von Assistenzsystemen überfordern sie.
Geradezu alarmierend ist die Tatsache, dass 63 Prozent der 6000 befragten Autofahrer nicht wissen, welche Reifen sie bei Schnee verwenden sollen. Winterreifen wäre die richtige Antwort. Dass der Bremsweg auf schneebedeckter oder nasser Strasse länger wird, ist vielen ebenfalls nicht bewusst.
Was ist ein Bremspedal?
Deshalb empfehlen viele Fahrsicherheitsexperten jedem Autofahrer beim ersten Schnee im sicheren Rahmen einen Bremstest zu machen, beispielsweise auf einem Parkplatz oder einer autofreien Seitenstrasse. Dabei zeigt sich sofort, wie sich das Auto auf schneebedeckter Strasse verhält. Zwei Drittel der befragten Autofahrer verzichten jedoch auf so einen Bremstest.
Der Schlüssel zu sicherem Fahren auf Schnee und Eis sind, Tempo reduzieren und mehr Abstand lassen. Doch langsamer zu fahren kommt für über ein Drittel (37 Prozent) der Befragten nicht infrage. So ist es auch nicht überraschend, dass sich drei Viertel unsicher fühlen, ein Auto auf vereister Strasse zum Stehen zu bringen.
Wofür ist der Scheinwerfer?
Ebenso wichtig im Winter ist eine gute Sicht. Doch 49 Prozent der Autofahrer in Europa wissen nicht, wie sie die Beleuchtung den Strassenverhältnissen anpassen können, zum Beispiel durch Einschalten des Fernlichts. Dessen Höhe können 41 Prozent nicht ohne Probleme einstellen.
Jeder zweite Autofahrer (52 Prozent) ist zudem schon einmal losgefahren, ohne die Windschutzscheibe komplett zu enteisen – auch wenns verboten ist. Übrigens müssen auch die Seiten- und die Heckscheibe vollständig von Schnee und Eis befreit werden und auch auf dem Dach darf kein Schnee liegen. Sonst drohen Bussen.
Nervös und unsicher
Es überrascht also nicht, dass über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) bei Fahrten im Winter nervös sind. Immerhin haben auch 55 Prozent schon einmal die richtige Konsequenz daraus gezogen und sind wegen des winterlichen Wetters mit Schnee und Eis nicht gefahren. 45 Prozent wünschen sich auch, dass ihnen das richtige Fahren bei schlechtem Wetter beigebracht worden wäre. Hierfür gibts aber verschiedene Fahrtrainings von TCS sowie ACS. Im Winter bieten auch viele Hersteller spezielle Schnee-Fahrtrainings an.
Man muss dazu allerdings einräumen, dass Nissan diese Umfrage in den Ländern Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Spanien durchgeführt hat. Ob die Resultate in der Schweiz besser ausgefallen wäre, darf angesichts des häufigen Chaos auf unseren Strassen beim ersten Schnee allerdings bezweifelt werden. Jedoch hätten Finnland, Norwegen und Schweden den Ruf der europäischen Autofahrer wohl etwas retten können.