Elon Musks Twitter-Übernahme schreckt Kundschaft ab
Tesla verliert Kundengunst wegen Musks Twitter-Theater

Mit Tesla krempelte Elon Musk die Autobranche um und lancierte die Elektromobilität im grossen Stil. Doch sein neues Engagement beim Nachrichtendienst Twitter gefährdet jetzt Teslas Erfolgsstory.
Publiziert: 16.12.2022 um 13:52 Uhr
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Seit seiner Übernahme von Twitter stürzt Elon Musk (51) mit erratischem Führungsstil den Nachrichtendienst ins Chaos. Damit schadet er aber auch seinem anderen Unternehmen, dem Elektroauto-Pionier Tesla.
Foto: Keystone
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Ende Oktober übernahm Tesla-Chef Elon Musk (51) Twitter. Seitdem sorgt er bei dem Nachrichtendienst für Unruhe: Neue Funktionen werden angekündigt und wieder abgeblasen, Mitarbeitende rausgeworfen und wieder eingestellt – pures Chaos, das auch Werbekunden abschreckt. Zuletzt eskalierte nicht zuletzt wegen Musks eigenen Tweets die Diskussion um die Meinungsfreiheit auf der Plattform: Wer wird gesperrt, wer wieder zugelassen? Ein klarer Führungskurs sieht anders aus.

Mit seinem erratischen Verhalten schadet der neue Boss aber nicht nur Twitter, sondern auch seinem zweiten Vorzeige-Unternehmen: Musks Twitter-Theater kratzt auch am Image des Elektroauto-Pioniers Tesla, wie jüngste Umfragestudien zeigen. Im Auftrag des deutschen Magazins «Spiegel» befragte das Forschungsinstitut Civey potenzielle Autokäufer in Deutschland Anfang Dezember nach ihrer Meinung zu Tesla. Fast die Hälfte gab an, wegen Musks aktuellem Verhalten habe sich ihre Einstellung zu Tesla ins eindeutig Negative entwickelt.

Zwei Drittel finden Tesla unsympathisch

Rund 69 Prozent der Befragten bewerteten Tesla als sehr unsympathisch; im Beliebtheits-Ranking der deutschen Autobauer – Tesla fertigt auch im brandenburgischen Grünheide – landete die Marke auf dem allerletzten Platz. Nur neun Prozent finden Tesla noch «sehr» oder «eher sympathisch». Eine Studie des Instituts Puls kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Rund 61 Prozent der hier Befragten sehen negative Auswirkungen des Twitter-Kaufs auf das Tesla-Image, und fast die Hälfte geht davon aus, dass viele potenzielle Kunden vom Kauf eines Tesla Abstand nehmen dürften.

Laut dem US-Institut Morning Consult verliert Tesla auch in den USA an Rückhalt – unter Anhängerinnen der Demokratischen Partei um rund 20 Prozent. Gerade sie gehörten zuletzt aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes zur Tesla-Stammklientel. Musks teils rechtsgerichtete oder verschwörungstheoretische Tweets der letzten Zeit sorgen jetzt aber für einen Einstellungswandel. Und: Gleichzeitig habe laut Morning Consult die Tesla-Beliebtheit unter Anhängern der Republikaner um vier Prozent zugenommen.

Kommt ein Verkaufseinbruch?

Bleibt abzuwarten, ob sich die sinkende Beliebtheit auch in faktischen Verkaufsrückgängen bei Tesla zeigen wird. Denn: Noch ist die Marke weltweit Marktführer bei den Stromern. In Deutschland wurden 52'000 Exemplaren zwischen Januar und November 2022 verkauft – jedes siebte neue Elektroauto in Deutschland kommt damit von Tesla. In der Schweiz belegen Teslas Model Y (4081 Exemplare) und Model 3 (3145) derzeit Platz eins und fünf der Verkaufsstatistik 2022.

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