Tesla-Chef Elon Musk (51) kennt keine Gnade. Er spart bei seinen Modellen, wo immer es geht. So haben im Vergleich zur Konkurrenz Model 3 und Y zum Beispiel keine klassischen Bedienhebel mehr. Auch ein mechanischer Knopf fürs Handschuhfach fehlt. Und die neuen Varianten von Model S und X werden auch keinen Ganghebel mehr haben.
Seit letztem Jahr verzichtet Tesla für die Baureihen Model 3 und Y zudem auf Radartechnik. Was zur Folge hatte, dass unter anderem die automatische Notbremsung, der Frontkollisionswarner und der Spurhalteassistent plötzlich nicht mehr funktionierten. «Nicht unproblematisch, wenn ein Fahrer davon ausgeht, dass sein Fahrzeug bestimmte Funktionen an Bord hat – diese in Wirklichkeit aber gar nicht vorhanden sind», kommentierte David Friedman, Vice President of Advocacy bei «Consumer Reports». Und prompt zog das US-Verbrauchermagazin dem Model 3 bei seiner Einstufung drei Punkte ab – was allerdings immer noch fürs Prädikat «empfehlenswert» reichte.
Weniger Sensoren
Inzwischen hat Tesla diese sicherheitsrelevanten Funktionen zwar wieder reaktiviert. Doch gemäss dem deutschen Fachblatt «Auto, Motor und Sport» läutet Musk jetzt die nächste Sparrunde ein. So verzichtet Tesla seit Anfang dieses Monats bei den Einsteigermodellen 3 und Y für die Märkte in Europa, Nordamerika, Nahost und Taiwan auf Ultraschallsensoren. Und ab 2023 wird es auch für die Premium-Modelle S und X keine Ultraschallsensoren mehr geben.
Ob dieser Verzicht ähnliche sicherheitsrelevante Folgen wie das Streichen der Radarsensoren haben wird, bleibt abzuwarten. Die neuerliche Sparmassnahme hat aber mit Sicherheit eine Komforteinbusse zur Folge. So funktionieren ohne Ultraschallsensoren weder die automatische Parkfunktion noch die warnenden Piepser. Auch die Summon- und Smart-Summon-Funktion, mit der man seinen Tesla mittels «Full Self Driving»-Option (FSD) zu sich rufen kann, lassen sich vorerst nicht mehr aktivieren.
Preiserhöhungen
Tesla-Boss Elon Musk arbeitet also mit Hochdruck an seinem produktionstechnisch günstigeren «Vision Only»-Ansatz, bei dem das Auto seine Umgebung ausschliesslich über Kameras wahrnehmen soll. Allerdings läuft offenbar nicht alles nach seinen Erwartungen: So ist von der 2019 grossspurig angekündigten vollautonomen Tesla-Taxiflotte für Anfang 2020 weiterhin nichts zu sehen. Dafür sehen wir in Amerika einen happigen Preisaufschlag für Teslas Assistenzsystempaket zum teilautonomen Fahren. Kostete dieses vor zwei Jahren noch 7000 Dollar, verlangt Tesla seit September 2022 fürs gleiche Paket 15’000 Dollar. Damit schafft sich Elon Musk bestimmt keine neuen Anhänger.