Supersportwagen? Irrer Elektroflitzer? Nein, mein Jahreshöhepunkt Nummer eins war bloss ein Kompakt-SUV, wie er längst zu Zehntausenden über unsere Strassen fährt. Wie langweilig! Stimmt. Aber andererseits geht nicht nur in unserer Redaktion immer wieder vergessen, wie viele Mieterinnen im Block eben noch kein E-Auto fahren: Weil sie weitab von einer Steckdose an der Strasse parkieren müssen oder ihre Vermieter die Wallbox zum Laden verweigern.
Für sie sind neue, vernünftige und familientaugliche Hybridautos zu verträglichen Preisen wie Renaults Austral immer noch wichtig. Trotz 200 PS landete sein Verbrauch auf der Testrunde bei knapp über fünf Liter je 100 Kilometer – nicht schlecht. Cool, dass die vielen neuen Elektromodelle noch Entwicklungsbudget für solche Autos übrig lassen.
Das rollende Kino
Langweilig wirds einem im Höhepunkt zwei bestimmt nicht: BMWs neuer elektrischer i7 blendet mit so viel Digitalkram, dass man fast vergisst, dass man in einem Auto sitzt. Diese Testfahrt wäre schon nur auf der Rückbank eine Schau gewesen – dank XXL-Screen, der sich aus dem Dachhimmel falten lässt. Um den gezeigten Hollywood-Blockbuster überhaupt komplett überblicken zu können, muss man sich ganz weit in die Liegesitze zurücksinken lassen.
Kinderkram? Ganz sicher auch das, wenn man «Ice Age» zeigt. Aber bei aller Hightech ist BMWs Nobelkreuzer vor allem ein Vorgeschmack darauf, wie Autofahren in der Zukunft werden könnte: Entspannt, aber trotz aller Assistenten noch immer gefühlsecht. Bloss die Front muss ich mir noch ein wenig schöngucken.