Der Traum vom Bugatti Bolide wird wahr
Ein 1850-PS-Renner für 4,5 Millionen Franken

Auf Bugatti kommen in den nächsten Monaten einige Veränderungen zu: Während die Supersportwagen-Marke Teil des kroatischen Elektro-Hypercar-Bauers Rimac wird, gibts für die Fans einen Höhepunkt für die Rennstrecke. Passenderweise heisst er Bolide.
Publiziert: 16.08.2021 um 16:06 Uhr
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Bugatti lässt die letztes Jahr gezeigte Studie Bolide wahr werden.
Foto: Bugatti
Stefan Grundhoff

Ein Traum wird wahr: Vor einem Jahr enthüllte Bugatti die Studie Bolide – sozusagen das Resultat, wenn die Traumfabrik selber träumt. Doch die reiche Kundschaft wollte nicht nur vom 1850 PS starken Rennwagen träumen, sondern ihn auch in die heimischen Luxusgaragen stellen. Und so wirft die Traumfabrik Bugatti die realen Produktionsmaschinen an.

«Die Reaktionen und Rückmeldungen von Kunden aus der ganzen Welt haben mich überwältigt», erklärt Bugatti-Präsident Stephan Winkelmann, «daher haben wir uns entschlossen, eine Kleinserie des Bolide aufzulegen, um 40 Kunden die Chance zu geben, dieses unglaubliche Fahrzeug erleben zu können.» Und was wäre ein besseres Ambiente, um diese spektakuläre Kleinserie vorzustellen, als die Nobelveranstaltung «The Quail» an der Monterey Autoweek in Kalifornien (USA)?

Nur für die Rennstrecke

Der Bolide wird dabei ein deutlich extremerer Hypersportler als die bisherigen Versionen von Veyron und Chiron. Gedacht nicht für die Strasse, sondern allein für die Rennstrecke. Entsprechend erinnert er eher an einen Le-Mans-Tourenwagen mit Elementen eines Formel-1-Fahrzeugs.

Neben dem martialischen Gesicht wird das Design des flachen Bugatti Bolide vom offenen Heck und einem massigen Flügel dominiert. Der Heckflügel in Kombination mit dem Diffusor sorgt für hohe Abtriebskräfte und entsprechend optimale Traktion.

Kraftvolles Fliegengewicht

Angetrieben wird der Bugatti Bolide dabei vom weltweit wahrscheinlich spektakulärsten Verbrennertriebwerk überhaupt. Der acht Liter grosse W16-Zylinder mit 1600 PS (1176 kW) und 1600 Nm maximalem Drehmoment ab 2250 Umdrehung aus dem Chiron bekommt durch Rennbenzin mit 110 Oktan einen stimmungsvollen Leistungsnachschlag auf 1850 PS (1360 kW). Mit einem Gewicht von 1450 Kilogramm hat der Franzose ein Leistungsgewicht von weniger als einem Kilogramm pro PS.

Den Antrieb stimmen die Ingenieure für den Rundstreckeneinsatz auf höhere Drehzahlen ab. Unter anderem entdrosseln sie Ansaug- und Abgasanlage, um ein noch schnelleres, spontaneres und extremes Ansprechverhalten zu erzielen. Ebenso werden das Kühlsystem für Turbolader, Motor, Getriebe und Differenzial für eine optimale Leistungsentfaltung angepasst. Zur Sicherheitsausstattung zählen unter anderem HANS-System-Kompatibilität, eine automatische Feuerlöschanlage, Druckbetankung mit Kraftstoffblase, Zentralverschluss für Räder und eine Sechspunkt-Gurtanlage.

Drei Jahre warten

In den nächsten drei Jahren wird der neue Hypersportwagen zur Serienreife entwickelt, die ersten Auslieferungen sind für 2024 geplant. Und was kostet ein wahr gewordener Traum? Vier Millionen Euro, netto. Beim aktuellen Kurs und Zöllen dürfte der Schweizer Preis zwischen 4,5 und 5 Millionen Franken liegen. Und der Bolide bedeutet für Bugatti auch das Ende einer Ära: Die zum VW-Konzern gehörende französische Traumschmiede wird danach als Tochter des kroatischen Elektro-Aufsteigers Rimac elektrisch.

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